quemen kann, die andere von deren gesetzlichem Gange abhängiger
bleibt, während die Schneegrenze unter viel einfacheren Bedingungen
steht, so unterliegt der vertikale Abstand jener Parallellinien auch
gewissen Schwankungen, die innerhalb unseres Gebiets nicht so beträchtlich
sind als in anderen Theilen der Erde. Das Niveau der
alpinen Region zwischen der Baum- und Schneegrenze schwankt hier
etwa nur zwischen vertikalen Durchmessern von 2000 und 3000 Fuss,
und diese Schwankungen sind einerseits von den Baumarten abhängig,
welche den obersten Waldgürtel bilden, andererseits von
der Masse der winterlichen Schneeanhäufung. Auf den Fjelden des
südlichen Norwegens (61 °) begreift die alpine Region durchschnittlich
die Höhen von 3000—5000 P'uss I2S), in den nördlichen Alpen
von 5500—8200 Fuss I26), auf der penninischen Kette des Montrosa
von 6500—9300 Fuss. Sehen wir nun in den verschiedenen Gebirgen
die Schneelinien und die Vegetationsgrenzen sich heben oder
senken, so entsteht die Frage, in welchen Fällen sie dem normalen
Maass entsprechen, in welchen sie über dasselbe hinausgehen oder
darunter Zurückbleiben. Aber eine genaue Bestimmung ihres normalen
Niveaus ist selbst in dem einfachsten Falle, bei der Schneelinie
, nicht möglich, weil die zusammenwirkenden Einflüsse zu
mannigfaltig sind, die Temperatur während der Periode des Schmel-
zens nicht bloss von dem Breitengrade, sondern auch von der Form
der firntragenden Gebirgstheile, den Niederschlägen, der Nähe des
Meers abhängt, und ausserdem die Masse der Schneevorräthe, die
zu entfernen sind, in Betracht gezogen werden müsste. Die Formeln,
welche man zur Berechnung der Schneegrenze für die einzelnen
Breitengrade aufzustellen versucht hat, sind rein empirische
Durchschnittswerthe, in welchen die unregelmässige Vertheilung der
nach ihrer Höhe und plastischen Gestalt so verschiedenartigen Gebirge
auf der Erdoberfläche sich ausspricht, und dazu kommt noch,
dass unter den Tropen das Niveau der Schneelinie nicht von der
Temperaturkurve, sondern von dem Wechsel trockener und nasser
Jahrszeiten bestimmt wird. Da die Einflüsse, von denen die Grenzen
der Vegetation abhängen, durch die ungleiche Empfindlichkeit der
einzelnen Arten noch verwickelter sind, so ist es hier noch weniger
möglich, eine Skale nach den Breitengraden zu entwerfen. Es bleibt
daher nur übrig, vergleichungsweise die einander benachbarten oder
unter derselben Polhöhe gelegenen Gebirge zusammen zu stellen,
wobei sich dann leicht ergeben wird, unter welchen Bedingungen die
Regionen sich heben oder unter das aus jenen Formeln abgeleitete
Durchschnittsmaass herabgedrückt werden, und diese Aufgabesoll in
der nachfolgendenUebersicht im Einzelnen zu lösen versucht werden.
Wir beginnen mit den Regionen im s k a n d inavi schen No r den,
dessen Westküste von dem erwärmenden Einflüsse des Golfstroms
zunächst beeinflusst wird.
La pp l and. I27j
Waldregion Westliche
Birke (Baumgrenze).
Hammerfest (7ol/2°) 800'.
Sulitelma (67°) noo'.
Kiefer (Coniferengrenze unterhalb
der Birkenregion).
Finmarken (60 °) 1020'.
Alpine Region (Baumgrenze bis
Schneelinie).
Sulitelma (67°) xioo'bis 3100'.
Oestliche Gebirgsabhänge.
Kantokeino (69°) 1680'.
Quickjock (67°) 2140'.
. ............................... 2100' bis 4100'.
Südnorweg i sches Hochl a nd. 128)
Waldregion Westliche
Birke (Baumgrenze).
Hardanger (60 °) 2800'.
Folgefonden (60 ° : lokale 1 S35,*
Depression der Höhen-fi^1® 2°3°)hei
grenzen). tion).
Kiefer (Coniferengrenze). —
Esche.
Hardanger (60 °) 1200'.
Alpine Region (Baumgrenze bis
Schneelinie).
Jisbraeer (62°) bis 5000'.
Folgefonden (6o°) 1835? bis 3900,•
(2030' bis 4300' bei östl. Exposition).
Oestliche Gebirgsabhänge.
Tellemarken (60°) 3200b
Gaustafjeld (6o°) 2900b
Dovrefjeld (62 °) ‘ bis 5000b
Hardangerfjeld 6o ° ) bis 5200b
Besondere alpine Vegetationsgürtel am Hardangerfjeld.
Alpine Sträucher 3 20 0 'bis 3600'. (Zwergbirke bis 3500').
» Stauden bis 4400'.
Erdlichenen und Moose bis 5200' (begleitet von Salix h e rb a c ea ).
Die erhöhte Temperatur des Meerwassers, welche längs des
norwegischen Gestades und auf den tief in das Innere einschneidenden
Fjorden die Eisbildungen des Winters bis zum Nordkap aus-
schliesst, wirkt im Allgemeinen auf das Niveau der Regionen ele-
virend, so dass die Schneelinie bis zu den höchsten Bi eiten des
Kontinents und darüber hinaus noch in Spitzbergen (iooohuss) vei