Kontinent begleitenden Archipelen in Japan allgemein und eine Andeutung
derselben noch auf den kurdischen Inseln (bis 46° N. B.).
Auf diesem Verhältniss beruht es auch, dass die chinesische Flora in
näherer Beziehung zum Himalaja als zum indischen Tieflande steht,
und hieiin werden wir auch die Erklärung der sonderbaren Erschei-
nung erblicken, dass die chinesische Theekultur in dem feuchtwarmen
Klima Assams gelungen ist.
bieilich wird auch durch den kontinentalen Zusammenhang
Chinas mit der malayischen Halbinsel die Einwanderung tropischer
1 flanzen bcföidert. Denn das tropische Klima geht in das der gemässigten
Zone nirgends so unmittelbar und allmälig über wie hier,
wo die Schranken nicht bestehen, die im westlichen Asien durch die
Steppen, am Mittelmeer durch die Sahara, in Nordamerika durch die
Prairieen gegeben sind. Das südliche China besitzt daher eine
Üebergangsflora, in nördlicher Richtung mindern sich nach und nach
die tropischen Bestandtheile, eine einheimische Palme (Chamaerops
excclsa) bewohnt noch die Insel Nipon, aber keine andere indische
1 flanzenform reicht so weit wie die Bambusen, die auch im Himalaja
bis zur Baumgrenze ansteigen. Indessen sind die physiognomischen
Hauptzüge der chinesischen Flora schon auf der nackten, felsigen
und doch Pflanzenreichen Insel Hongkong ( 2 2 0 N. B.) deutlich"zu
erkennen, wiewohl die Flora daselbst noch vorherrschend indisch
und von der japanischen durchaus verschieden ist. Bentham ?) bemerkt,
dass viele indische Pflanzen in Hongkong ihre Nordgrenze
erreichen, dass die feuchteren Waldschluchten mit dem östlichen
Himalaja Vieles gemein haben, aber wahrscheinlich auf dem Kontinent
zu diesem ein allmäliger Uebergang bestehe. Nordwärts sei
indessen längs der Küste die Absonderung eine entschiedene, die
tropischen Bestandtheile wären schon in Amoy ( 2 4 0 N. B.) fast völlig
verschwunden, nur 80 japanische Gewächse in Hongkong aufgefunden
(etwa y i3 der Gesammtflora). Selbst von solchen Himalaja-
1 flanzen, die sich über China bis Japan verbreiten, kämen auf
Hongkong nur wenige Arten vor. Allein die schroffe Absonderung
dieser Insel ist wohl nicht allein aus klimatischen Ursachen, sondern
auch aus den Hindernissen abzuleiten, welche das Meer ihren Wandei
ungen entgegensetzt. Denn die Wintertemperatur, die hier allein
in Betracht kommen könnte, ändert sich vom Wendekreise aus langsam
s) und sinkt erst im nördlichen China so beträchtlich, dass das
Klima vor Peking ein kontinentaleres Gepräge annimmt.
Dies ist nun das dritte klimatische Moment, welches die chinesische
Flora beeinflusst und sie mit der des nördlichen Asiens und
Europas in Verbindung setzt. Das aus kühlen Sommern und harten
Wintern gemischte Klima der sibirischen Ostküste ist in China nicht
mehr nachzuweisen. Ueberall, selbst in Japan noch zu Jeddo, steht
die Sommerwärme hoch, ohne dass die Wintertemperatur in nördlicher
Richtung beträchtlich, wie (im inneren Asien, abnimmt. Der
Einfluss des Meers auf den Winter ist überwiegend, wogegen die
auf die Regenperiode des Monsuns folgende Heiterkeit des Sommers
eine starke Insolation veranlasst. In Japan trägt auch der warme,
japanesische Meeresstrom dazu bei, die Winterkälte zu mässigen, der
bis Jeddo die Ostküste des Archipels begleitet. Das excessivere
Klima Pekings erklärt sich aus der Wirkung der Monsune insofern,
als die Wintermonate, während die nördlichen Winde herrschen, heiter
sind und im Sommer die entgegengesetzte Luftströmung warme Luft
aus dem Süden herbeiführt. Die Verschiedenheiten der Temperaturkurve
äussern auf das Verhältniss zwischen den tropischen und
europäischen Pflanzenformen ihren Einfluss, ohne dass der Charakter
der Flora sich in dem Maasse ändert, wie dies in der Mandschurei der
Fall ist, wo mit der abnehmenden Sommerwärme und der längeren
Dauer des Winters die Flora des Amur und die nordische des Küstenklimas
sich bereits zu berühren anfangen. Noch bei Peking finden
sich immergrüne Eichen [Quercus chinensis) wie bei Jeddo: übrigens
hat hier, am Fusse der Gobi, wo der Monsun keine periodische Regen
mehr erzeugt, die Flora durch den Ausschluss tropischer und die
Aufnahme mandschurischer und Steppenpflanzen ihre Charakterzüge
doch schon fast vollständig eingebüsst.
Vegetationsformen. Da, mit den übrigen Gebieten der alten
Welt verglichen, die Flora Chinas und Japans aus europäisch-sibirischen
und indischen Vegetationsformen gemischt erscheint, und da
die ersteren nach ihren klimatischen Bedingungen bereits erörtert
wurden, die letzteren aber passender in dem tropischen Monsungebiete
Asiens darzustellen sind, so bleibt uns hier nur die Aufgabe,
bei den vorherrschenden oder in anderer Beziehung charakteristischen
Gewächsen zu verweilen und auf dieser Grundlage ein phy-
siognomisches Bild der Vegetation zu entwerfen. Allein das Innere
Chinas, Korea und Formosa sind botanisch noch fast ganz unerforscht
geblieben, die Nordgrenzen einzelner tropischer Formen lassen sich
noch nicht angeben, und somit kann eine solche Uebersicht auch in