Haltbarkeit in den Pamperos, den Südweststürmen dieser Steppen,
einigermaassen gesichert ist.
Die Palmen endlich finden wir zwar weit über den Wendekreis
bis zur Mündung des Platastroms (bis 350 S. B.) hinausreichend,
aber nur in wenigen (4) Arten, auf bestimmte Standorte eingeschränkt,
und, wie es in ihren klimatischen Grenzbezirken gewöhnlich
ist, mit der Tendenz, ihren Stamm zu verkürzen. Die am weitesten
nach Süden gehende ist die Pindo-Palme {Cocos australis\ 2I) ,
sie wird selten über 30 PTiss hoch. Sie übertrifft noch an Grösse die
reinen Bestände der Yatay-Palme von Entrerios und Corrientes (Cocos
Yatay), welche hier die Wachspalmen des Gross-Chaco ersetzt, die
Corrientes kaum erreichen und als tropische Palmen von der argentinischen
Flora auszuschliessen sind. Von Fächerpalmen wurden
zwei Arten unterschieden, eine kleinere (Trithrinax brasiliensis), die
in Gesellschaft von Cäcteen namentlich in den Buschwäldern am Parana
auftritt, gewöhnlich als Zwergpalme mit Stämmen von 3 bis
4 Fuss (höchstens 10 Fuss) Höhe, und eine grössere {Copernicia cam-
pcstris] 5) in den dürren Algarobenwäldern von Cordova.
In einem grossen Theile der Chanarsteppe fehlen die Waldungen,
niedriges, selten über mannshohes5) Gebüsch und Cacteen bilden
fast die einzige Bekleidung des Bodens. Der Arten von Sträuchern
sind so wenig, dass ihre einheimischen Namen allgemein bekannt
sind, und das Wohngebiet der meisten erstreckt sich über die ganze
Breite des Kontinents, über die Hochebene der Anden bis nach
Chile 22 '. Der Chanar selbst'(Gourliea) und die Acacie von Santiago
[A. cavenia, dort Espino, hier Espinillo genannt), beide auch hier
zuweilen als Zwergbäume auftretend, sind die wichtigsten Beispiele
der Verbindung beider Floren. Nach dem Chanar-Strauch kann die
Steppe passend benannt werden, auch in den Ortsnamen der Gehöfte
kehrt das Wort nicht selten wieder. Zum Theil sind die Sträucher
dieser Formation dieselben Feguminosen wie im Uferwalde des Parana,
wo sie, wie auch in Chile, leichter zur Baumform auswachsen.
Hieraus scheint hervorzugehen, dass durch das trockene Klima der
Steppe ihr Wachsthum zurückgehalten wird. Sie haben sämmtlich
eine feine oder unterdrückte Belaubung, Blattflächen von geringer
Grösse, und sind fast ausnahmslos mit Dornen bewaffnet. Begleitet
oder streckenweise ersetzt werden sie durch immergrüne Synanthe-
reensträucher, die nach ihrer Belaubung zur Myrtenform gehören
und auf den dürren Hochebenen der Anden eine weite Verbreitung
haben [ Tessaria, Baccharis] 23). Dürr und unfruchtbar, bemerkt Burmeister5),
erscheine die ganze Fandschaft, weil ihre Färbung wegen
der Kleinheit der Blätter wenig lebhaft sei, so dass man überall vielmehr
die dichten, braunen Reiser mit ihren langen Dornen wahrnehme
als das frische Grün eines belaubten Gebüsches. Noch viel
ärmlicher erscheint das Dorngestrüpp der patagonischen Steppe,
welches nur zerstreut in dem Kiesgerölle sich bewurzeln kann. Es
besteht auch hier, wenigstens in der Nähe des Rio Negro f , aus
Feguminosen und einigen andern Sträuchern, unter denen eine
Synanthereengattung der tropischen Anden (Chuquiraga:) durch ihre
Wiederkehr in diesen Ebenen bemerkenswerth ist.
Den Cacteen scheint die Grasflur der Pampas zu feucht zu sein,
in der Chanarsteppe begleiten sie allgemein sowohl das Gesträuch
als die Waldungen, auch am Parana treten sie da auf, wo der Thonboden
austrocknet. Hier wächst eine der grösseren Arten, ein
Säulencactus von 20 bis 30 Fuss Höhe13). In der Steppe von
Cordova kommt eine grosse Opuntia vor, deren weisse Dornen die
Fänge von 6 bis 9 Zoll erreichen25). Bei Mendoza wurden etwa 12,
sämmtlich kleinere Arten, unterschieden5), unter denen die Cereen,
Opuntien und Mamillarien in ihren mannigfachen Gestalten verbunden
waren. Wie in den Prairieen, gedeihen diese Succulenten auch
noch in höheren Breiten, indem ihre Anzahl allmälig abnimmt: in
Patagonien bleibt noch eine Opuntia [0 . D a rw in iif) übrig, in derselben
Weise wie am Missouri.
In der argentinischen Salzsteppe wiederholt sich die Chenopodeenform5),
welche in den verschiedensten Fändern den Natriumgehalt
des Bodens anzeigt (Salsoleen, Salicornia, Atriplex). Weite
Strecken sind aber auch oft jedes Pflanzenwuchses beraubt und erscheinen
weiss bereift von ausgewittertem Glaubersalz. Namentlich
auf diesen austrocknenden Standorten scheinen die Halophyten zu
fehlen oder nur in einzelnen Gruppen zu wachsen, vielleicht weil die
Anhäufung des Salzes dessen Aufnahme durch die Wurzeln erschwert.
Am Ufer der Wasserbecken wenigstens drängen sie sich
dichter zusammen.
Der Parana, dieser grösste Strom in den südlicheren Breiten
des Kontinents, der nach seiner Vereinigung mit dem Uruguay den
Plata selbst bildet, hat in seinem unteren Kauf ein so geringes Gefälle
, dass Fagunen und Sumpflandschaften in einem weiten Umfange
entstanden sind. Die halbe Oberfläche von Corrientes I3) ist