
 
		ihre  V erg än glichk eit  und  matteren  G lanz ,  von  den  Eukalypten  
 Australiens  ebenfalls  durch  ihre  periodische  Entwick elung   und  eine  
 zartere  Oberhaut.  S o   erscheint  ihre  B ild u n g ,  diese  drei  Formen  
 gleichsam  in  der  einen  oder  anderen  Richtung wiederholend,  besonders  
 g e e ig n e t,  in  einer  dampfarmen  Atmosphäre  zu  g ed e ih en ,  die  
 aus  der  geringen  Saftfülle  nur  langsam  das  verdunstende Wasser  
 entbindet,  und  zugleich  dem Wechsel  der  trockenen  und  nassen  
 Jahrszeiten  sich  zu  fügen.  A b e r   die  S yk om o re   ist  nur  ein  einzelnes  
 Be isp ie l  unter  zahlreichen  Holzgewächsen,  die  mit  ähnlicher Organisation  
 des  Blatts  den  periodischen L au b fa ll  verbinden.  Unter  diesen  
 bezeichne  ich  als  Sykomorenform  die  höheren  B ä um e ,  die  jedoch  
 wegen mangelnder Beobachtungen  noch  nicht  in  allen F ä llen  von der  
 L orbeerform  zu  scheiden  sind.  F ü r   die  niederen  Gewächse  von  
 ähnlicher  Blattbildung,  die  als  Gesträuch  oder  höchstens  als  Zwergbäume  
 au ftre ten ,  ist  die  F am ilie   der  Capparideen  besonders  bezeichnend, 
   und  ich wähle  für  sie  nach  einem  charakteristischen  Vertreter  
 derselben  den  aus  der  arabischen  Sp ra che   entlehnten Namen  
 Sodadaform.  D ie  S o d ad a   selbst  [S.  decidua)  bildet  an  den Gestaden  
 des  rothen Meers  und  in  den Nilländern  meistens Gebüsche  mit  bläulich  
 gefärbten Dornzweigen,  deren  ärmliche Organe au f ein trockenes  
 K lim a   hinweisen.  B a r th 28)  bemerkt,  dass  dieses  Gewächs  die  nördlichen  
 G egenden  des  in ne rnSu d an  (20— i 5 °N .  B.)  allgemein  charak-  
 terisirt,  und  dass  es  am N ige r  b e iT om b u k tu   zu  baumartigem Wuchs  
 sich  entwickelt. 
 D ie   Banyanenform  ist  Ostindien  und  Su d an  gemeinsam.  Der  
 gleichen Gattung  [Ficus]  angehörig,  vermittelt  sie  au f dem  trockenen  
 Bod en  des Binnenlands  durch  ihr L au b   die  S ykom o ren  mit  den Rhi-  
 zophoren  des  Mangrovewalds,  der  die  afrikanischen  Küsten  umsäumt  
 wie  in  anderen  Tropenländern.  Im  Süden  des  T s a d -S e e   
 (io °  N.  B.)  fand  der  jüngere  V o g e l29)  die  B any an en  sehr  zahlreich  
 in  den Wäldern  verbreitet,  Stämme  oft  von  8  F u s s  Durchmesser  und  
 K ron en   von  grossem Umfang,  bis  zu  10 0  F u s s   breit.  A u ch   in Lond a   
 ( i 2 ° S .   B .)  kommen  sie  v o r 10).  E in e   Beobachtung  Hartmann’s x9)  
 über  den  T ertr,  die  im  Sennaar  einheimische  B an y an e   [Ficus populi-  
 fo lid ),  würde  die  sch on'frü h er  g eh egte   V e rm u th u n g 3°)  bestätigen,  
 dass  unter  den  Trop en   dieselbe  A r t   bald  als  selbständiger  Baum  
 bald  als  Schlinggewächs  sich  entwickeln  kann.  V on   den  tropischen  
 Feigenbäumen  ist  es  bekannt,  dass  schwache  Stämme  sich  an  stärkere  
 Bäume  anlegen,  sie  umspannen  und  ersticken  können.  Die 
 Luftwurzeln,  die  bei  jener Bany an e   dicht  gedrängt  stehen,  scheinen,  
 im Fa ll  sie  zu  einem  grossen  Baume  auswachst,  die  fremde  Stutze 
 “   “ w ^ w e n i g   das  L orbee rbla tt  in  seiner  lange  Z e it  fortgesetzten  
 Thätir-keit  dem  K lim a   von  Su d an  entspricht,  schien  schon  dadurch  
 angedeutet  zu  se in ,  dass  kein  Baum  aus  der  F am ilie   der  L au n n e en   
 daselbst  aufgefunden war.  Diese  Thatsache  wurde  von R .  Brown  r)  
 für  um  so merkwürdiger  gehalten,  als  L aurineen  auf Madeira  T en e riffa  
 und Madagaskar  einheimisch  sind.  Indessen  wurde  die  Farm  le  
 doch  später s1)  von Mann  an  der Westküste  nachgewiesen.  Sodann  
 kommt  es  ja   bei  einer  klimatischen  Betrachtung  nicht  auf  die  Organisation  
 der Blüthen,  sondern  auf  die  Bildung  des  L au b e s   an.  un  
 dies war  schon Humboldt’ s  Ansicht,  als  er  seine  L orb e e rfo rm   nicht  
 auf die  L aurineen  einschränkte’*)  und  die Gutüferen  als  e,ne  Fam ilie   
 bezeichnete,  deren Physiognomie  ihnen ähnlich sei.  So lch e  V ertrete r  
 des  Lorbeerblatts,  die  zu  den  allgemeinsten B e s ta n d te ile n   der W ä lder  
 in  allen wärmeren Gegenden  der E rd e   gehören,  fehlen  auch  dem  
 tropischen A fr ik a   nicht ganz,  sie bilden oft die immergrünen Be stan d -  
 theile des Waldes und werden  in den  feuchteren Aequatoria  gegen  en  
 der Westküste häufiger.  Hier finden  sich Guttiferen  D ipterok arpeen  
 und  Sapoteen.  V o n   den  R ubiace en  schliesst  sich  dieser  F o rm   dm  
 Kaffeebaum  an ,  der  im  östlichen  A fr ik a   von  Abessinien  bis  zum  
 Rovuma«)  ( io °   S .  B .)  wild  wächst  und  nach  dem  alteren V o g e l  )  
 auch  an  der Westküste  einheimisch  sein  soll.  _ 
 Die  dikotyledonischen Bäume, welche  auf unverzweigtem S tamm  
 eine einzige,  dem Gipfel desselben  entsprossende Rose tte  von grossen  
 Blattern  tragen  und  also  den Wuchs  der  Palmen mit  der Orgamsa-  
 tion  der  Laubhölzer  verbinden,  bezeichne  ich  nach  einer^amentam  
 sehen Myrsineengattung  als  Clavijaform.  Dazu  gehört  der  mi  allen  
 Tropenländern  angebaute  Papaw-Baum  (Canca  Papaya)  der  aus  
 Amerika  abstammt.  V o n   diesem  seltenen  T y p u s   unterscheidet  
 durch  schmale,  schilfähnliche  Blä tte r  der  in  den  höchsten  Gebir  
 Abessiniens und Sch oa se in h e im isch eG ib a rra -B aum   
 nionianum  aus der Gruppe der L ob e lia c e en ),  der  auf einem  hol  werdenden  
 6 - 1 5   F u s s  hohen Holzstamm  eine  ähnliche Laubrosette  mit  
 der  weit  hervorragenden  Blüthentraube  trägt  und  sich  daher  p  y -   
 siognomisch  den  Liliaceenbäumen  an sch lie sst» ). 
 D ie   australische  Casuarina,  die  längs  der  K ü ste   von  Moz  
 bique  auf  sandigem  Boden  auftritt,  ist wie  in  Indien  als  eine  frem