diesen sind bemerkenswerth die Crucifere Schizopetalon, die Malpighiacee Dinema-
gonium, die Lythrariee Pleuropliora, die Phytolaccee Anisomeria, die Polygonee
Lastarriea, die Palme Jubaea.
18. Zu den grössten Gattungen der chilenischen Uebergangsflora gehören folgende,
wobei die hinzugesetzte Ziffer sich nur auf die endemischen Arten bezieht,
die bis jetzt auch in Siidchile noch nicht beobachtet sind: Malvaceen: Cristaria (22);
Oxalideen: Oxalis (41); Leguminosen: Phaca (26), Astragalus (27), Adesmia (69);
Loaseen : Loasa (28); Portulaceen: Calandrinia (47); Valerianeen: Valeriana (24);
Synanthereen: Mutisia (23), Haplopappus (30), Baccharis (31), S en e c i o (93), Gna-
phalium (21); Boragineen: Eritrichium (21); Verbenaceen: Verbena (27); Scrophu-
larineen : Calceolaria (31); Liliaceen : Alstroemeria (20).
19. Die Statistik der Familien wurde von Philippi (a. a. O.) ausführlich nach
G a f s Flora bearbeitet, aber da seine Ergebnisse sich nicht bloss auf die Uebergangsflora,
sondern auf ganz Chile beziehen, so habe ich sie nicht benutzen können: die
Unterschiede bestehen hauptsächlich darin, dass bei ihm unter den grössten Familien
die Verhältnisszahlen kleiner ausfallen; bei den Synanthereen betragen sie 21, bei
den Leguminosen 7Y2 Procent. Dies ist indessen auch dadurch veranlasst, dass die
neuen Entdeckungen in den vorherrschenden Familien weit zahlreicher ausgefallen
sind als in den kleineren Gruppen. Meine Berechnung, die sich auf Gay’s Flora und
Philippi’s Nachträge gründet und die Südchile ausschliesst, aber die beiden Landes-
theilen gemeinsamen mit den endemischen Arten zusammenfasst, ergab folgende Reihe:
Synanthereen (28 Procent), Leguminosen (11), Gramineen (7—8), Caryophylleen mit
Einschluss der Portulaceen (5), Liliaceen mit Einschluss der Amaryllideen (4—5),
Cruciferen (4); ferner enthalten 3—4 Procent die Umbelliferen, Scrophularineen und
Solaneen, 2—3 die Malvaceen, 2 die Oxalideen, Loaseen, Cacteen, Boragineen, Verbenaceen
und Cyperaceen. Wie für die Synanthereen die Labiatifloren besonders
charakteristisch sind, so für die Umbelliferen die abweichenden Gruppen der Muli-
neen und Hydrocotyleen, für die Leguminosen die Astragaleen und Adesmia, für die
Caryophylleen die Portulacee Calandrinia, für die Scrophularineen Calceolaria, für
die Boragineen Eritrichium, für die Verbenaceen Verbena.
XXIII. Antarktisches Waldgebiet.
1. D a r w i n , journal o f researches. Deutsche Ausgabe, X. p. 53. 262. — 2.
P- 3 3 - 2 7 - 5 7 - 4 i-
2. Anwandter (bei Gilliss, Chile. 1. p. 83. 89): Die Beobachtungen beziehen
sich auf das Jahr von April 1851 bis März 1852. Von den 156 Regentagen in Val-
divia kamen 28 auf die drei Monate des Sommers, auf die des Winters 34.
3. Geisse, meteorologische Messungen in Puerto Montt von 1839 bis 1864
(mitgetheilt von Fonck in Petermann’s Mittheilungen f. 1866. S. 464).
4. G i l l i s s a. a. O. 1. p. 61. 65. 69.
5. Die Mitteltemperatur in Valdivia beträgt (nach einjähriger Messung) 8°,8R.;
die des südhemisphärischen Sommers I2°,4, des Winters 6°,6 (Philippi im neuen
Jahrbuch f. Mineralogie: Jahresbericht f. 1852. S. 75). In Port Famine wird (nach
King’s jedoch unvollständigen Daten) die Temperatur des Sommers auf 8° R., die des
Winters auf + o°,5, das Mittel auf 4°,5 geschätzt (Darwin a. a. O. 1. S. 264).
6. Poeppig, Reise in Chile u. s. w. 1. S. 294. 360.
7. Hook e r , Flora antarctica, p. 212. 347.
8. F. Phi l ippi (Peterm. Mitth. 12. S. 172: Bericht in Behm’s Jahrbuch 2.
5. 217): die Stammhöhe von Flotozvig. diacanthoides und von Myrtus Luma [syn.
Luma Chequen) wird zu 100' angegeben und mit Mastbäumen verglichen. Die gewöhnliche
Grösse der Flotowia soll jedoch nur 30' betragen (nach A. Philippi in Bot.
Zeit. 16. S. 275).
9. K i n g , Narrative o f the surveying voyages o f H» M. S. Adventure and
Beagle, 1. p. 141. 41. 22. 575.
10. Phi l ippi [Linnaea, 30. S. 7 3 5): »die Araucarien finden sich nur zwischen
den Flüssen Biobio und Tolten«.
XX. Ueber die Alerze wird von Philippi, dem Vater, und später auch dem Sohne,
den besten Kennern der Flora von Valdivia, die Angabe bei Gay [Fl. chilena, 5 -
p. 406 u. f.) berichtigt, der diesen Baum für Libocedrus tetragona hielt, die Fitzroya
dagegen Cipres nennt (vergl. A. Philippi: Bot. Zeit. 16. S. 268 und Peterm. Mitth.
6. S. 133; F. Philippi: das. 12. S. 172). Ich führe dieses dreifache Citat an, um zu
zeigen, dass die entgegengesetzte Angabe A. Philippi’s an einer andern Stelle [Linnaea,
30. S. 735) auf einem Schreibfehler beruhen wird, da die ausführlichen Nachweisungen,
dass Fitzroya die Alerze und Libocedrus die Cipres sei, sowohl aus frühem
als aus spätem Jahren herrühren.
12. Phi l ippi (Peterm. Mitth. 6. S. 129).
13. Philippi (Bot. Zeit. 16. S. 273. 275. 267).
14. Grisebach, systematische Bemerkungen über die beiden ersten Pflanzensammlungen
Philippi’s und Lechler’s im südlichen Chile und an der Magellan-Strasse,
S . 3 .
15. Phi l ippi (Neues Jahrb. für Mineralogie: Jahresbericht f. 1852. S. 75)•
16. Wo zwischen dem 33. und 40. Breitengrade die Schneelinie so ungemein
rasch herabsinkt (vergl. Chile, Note 1), scheint die Baumgrenze sich im umgekehrten
Sinne zu heben, aber die Angaben über die Anden von Antuco stehen unter einander
nicht im Einklang. Bei Gilliss (a. a. O. I. p. 11. 13) finden sich folgende Messungen :
Baumgrenze am Planchon-Pass (35 0 S. B.) 3940' (nach Domeyko);
Schneelinie am Descabezado (35 0 S. B.) 7 93° ^i
- Vulkan von Antuco (370 S. B.) 6200';
- -Osorno (40° S. B.) 4500'.
Nach Hooker’s Skizze [Fl. antarct. p. 348) läge die Buchengrenze bei Antuco im
Niveau von 4700', die Schneelinie daselbst etwa 3000' höher, aber Poeppig fand
daselbst die Araucarien bis in die Nähe des ewigen Schnees ansteigend. Philippi
(Peterm. Mitth. 9. S. 247) erwähnt, dass die Waldgrenze von Chillan (36° S. B.)
IOo__200' über dem dortigen Bade liege, dessen Niveau nach Domeyko 2217 Varas
(5700', nicht, wie daselbst angegeben, 3075’) betrage, und dass die heissen Quellen
daselbst, zu 6500' geschätzt, schon im Bereich des ewigen Schnees entspringen.
Hiernach würde daselbst, wie Philippi auch bemerkt, nur ein schmaler Gürtel für die
alpinen Sträucher und das Krummholz übrig bleiben, also diese Beobachtung mit der
von Poeppig über Antuco gut übereinstimmen.