oberen E n d e des Stamms sich gabelförmig theilt und diese Theilung
auch zwei- oder dreimal wiederholen k an n ; die Delebpalme [Bo-
rassus aethiopum, aber nach K irk mit dem indischen B . flabelliformis
identisch) ebenfalls mit F ä ch e r la u b , 40 bis 80 F u s s h o c h , oft mit
einer Anschwellung des Stamms über der Mitte, vom Gipfel die
Blätter h e rab b ie g en d ; endlich die Oelpalme (.Elaeis guineensis) durch
ihr Fiede rbla tt der Dattelpalme ähnlicher, von niedrigem Wuchs und
am Stamm mit grossen Narben und längere Z e it sich erhaltenden
Blattstielresten. Die letztere Palme ist au f den Westen und Süden
des tropischen A frik a s eingeschränkt ( 15 0 N. B . bis 1 5 0 S . B .) , die
beiden anderen bewohnen den grössten T h e il S u d a n s : die Dompalme,
die mit dem Nil über dessen Grenzen hinauswandert, ist auch in den
T sad -L än d e rn und bei Tombuktu häufig 34), sie wird im Süden durch
verwandte A rten ihres Geschlechts bis nach Natal vertreten; die
Delebpalme findet sich von der Westküste und vom oberen Niger bis
zum Nil und erreicht in südlicher R ich tun g das Stromgebiet des
Zambesi ( 15 0 N. B . bis 18 0 S . B .) . D ie F o rm der Zwergpalme
entspricht im A llgemeinen den äusseren Grenzen des Palmenklimas,
indem hier durch die unterirdischen Stammtheile vermög e ihrer
Seitenknospen die Erh a ltu n g des Individuums b e sser gesichert ist,
aber sie fehlen auch den wärmeren Gegenden nicht (wahrscheinlich
sind es A rten von Chamaerops); sie begleiten in Bornu und Sennaar
die Delebpa lme und werden auch in Mozambique angetroffen.
Weniger allgemein sind die monokotyledonischen Holzgewächse
mit ungetheiltem F a u b . D ie Pandanusform findet sich an der Westküste
(.Pandanus Candelabrum) und im Delta des Zambesi js). Baumartige
L ilien [Dracaena) wachsen in Oberguinea; eine ähnliche Form
bedeckt nach Welwitsch 35) im Inneren von A n g o la die felsigen Höhen
vo n P u n g o -A n d o n g o : seine E ntd e cku ng ist um so bemerkenswerther,
als diese L ilia c e e einer für die brasilianischen Savanen charakteristischen
Gruppe ( Vellosia) angehören soll. Wenn das schmale Blatt
der L ilia c e en sich auf dem trockensten Bo d en entwickeln k a n n , so
fordert das breite, durch unzählige Sp ira lg e fä s se in seiner Haltbarkeit
gesichterte L au b der Pisangform tropische Feuchtigke it. Schon
Adanson schilderte den feuchten Humusboden an der Mündung des
Gambia als geschmückt mit P isan gw ä ld e rn , unter denen Pfeffer-
sträucher und Scitamineen-Gewürze gebaut w erden: aber dies sind
Pflanzungen, die K u ltu r der Banane [Musa sapientum) begleitet den
Neg er durch ganz Sudan und in Uganda, am nördlichen Gestade des
Viktoria-Nyanza sahen S p ek e und Grant eine B e v ö lk e ru n g , die sich
ebenso ausschliesslich vom Pisang e rn ährte , wie die Bewohner der
S ah ara-O asen von der Dattelfrucht. E in e in A frik a wirklich einheimische
Pisangform ist d ieE n se te der östlichen Bergterrasse, deren
20 Fu ss lange Riesenblätter in den von Waldbächen durchströmten
Thälern Abessiniens F euch tigke it g enug finden \M.Ensete] 3Ö). A uch
die Bambusen sind in A frik a nicht so häufig wie in anderen T ro p en ländern.
A n den westlichen Gehängen der abessinischen Hochlande
fand sie Steudner auf eine einzelne R eg ion beschränkt, wo sie 25 bis
3 5 Fuss Höhe erreichten und an den Be rg g ip feln selbständige Dickichte
bildeten, wo die gedrängten Rohrstämme durch den Wind verschlungen
da standen und andere abgestorben am Boden lagen oder
an die wachsenden sich an lehn ten20). In Sennaar treten sie erst
südlich vom 1 2 . Breitengrade auf, und jenseits des A equ a tors finden
sie sich an den Ostgrenzen von A n g o la , wo sie den S tromlauf des
Coango begleiten (xo ° S .B .), wie auch am S e eN y a s s a [ i 3 ° S . B . ] IO- I4) .
Farnbäume gehören in Sudan zu den seltenen Erscheinungen .
sie charakterisiren die westliche Küstenterrasse von Guinea und A n gola.
A u f dem Camerun wachsen 10 bis 30 F u s s hohe Cyatheen
an dem oberen S aume der W ä ld e r6) und im Innern begegneten
L iv in g ston e IO) F a rn b äum e , jed o ch nur von niedrigem Wuchs, bei
Cabango in L o n d a (q° S .B . ) zum ersten Mal, seit er A frik a betreten.
Die dem Savanenklima durch die Ansammlung des Safts im
Gewebe so angemessenen succulenten Gewächse A frik a s entsprechen
theils der Cactus-, theils der A g a v en -F o rm Am e r ik a s , während ein
verschiedener B au der Blüthen sie nur als deren Stellvertreter erscheinen
lässt. S o wiederholen sich in den fleischigen Euphorbien
einige Gestaltungen der Cacteen, in der A lo e die A g a v en . D e r saftige,
bald zur Höhe eines Baums aufg e rich te te , bald strauchförmig
verzweigte Stamm der Euphorbien, deren Blätter meist durch Dornen
ersetzt sind, stimmt in der O rganisation der starken, die Verdunstung
hemmenden Oberhaut mit der fleischigen F au b ro se tte der A lo e überein,
und beide sind daher bestimmt, der trockenen Jah isze it zu
widerstehen, und zu langdauernder, langsamer Entw ick elung befähigt.
Auch diese Pflanzenformen sind in Sudan nicht mannigfaltig und ei
reichen ihr afrikanisches Centrum erst im K ap lan d e . A b e r duich
Grösse und bizarre Stammform bilden sie ein wesentliches Glied in
der Physiognomie des L an d e s . Ihr lichtes Grün belebt die trockene
Jahrszeit, wenn die übrigen Gewächse ihre warme F ä rb u n g längst