den Gegenden b e r ich te tI0) , w og eg en in dem feuchteren Klima an
den Wasserscheiden g eg en den Congo diese Organisation sich verliere.
Lianen und E p ip h y ten sind im tropischen A frik a nicht entfernt
mit dem Schmuck der Bäume Südamerikas zu vergleichen. Indessen
besteht auch ein bedeutender Unterschied in der Mannigfaltigkeit der
Schlinggewächse zwischen den Nilländern und den dichteren Wäldern
des Westens. In Nubien sind es nur wenige A rten, die überall
wiederkehren, die den Baumwuchs ü pp ig umran k en , aber ihn nicht
zu undurchdringlichem Dickicht v e rkn ü p fen : hier findet man holzige
Ampelideen (z. B . Cissus quadrangularis], die in den Waldungen am
häufigsten sind, Convolvulaceen mit reichgefärbten Blumen an den
Ufergebüschen des N il, Cucurbitaceen in d e rS a v an e . In dem Stromgebiet
des Congo IO) hingegen giebt es Wälder, wo die Zwischenräume
der Bäume von L ianen durchzogen werden, von denen
manche so hart und fest sind, dass auf den engen Fusspfaden der
Wanderer sich mit dem Be ile erst den D urchg ang bahnen muss. Die
Küstenterrasse von A n g o la ist bei Golungo A lto mit prächtigen Urwäldern
bedeckt, deren Bod en üppig mit Fa rn en geschmückt wird,
und in denen Welwitsch 35) eine ungemein g rosse Anzahl der verschiedensten,
dicht verschlungenen L ian en sammelte. S o ist es die
Westküste in der Nähe des A eq u a to r s , wo allein die kletternden
Palmen auftreten. Dennoch scheinen auch diese feuchtesten Wälder
A frika s durch die g eringere Entwick elung epiphytischer Pflanzenformen
g eg en den amerikanischen Urwald an schöpferischer Kraft
zurückzustehen. V o n E p ip h y ten sind die L o ran th ace en in Afrika
am allgemeinsten verbreitet, die atmosphärischen Orchideen scheinen
selten vorzukommen, wiewohl manche aus Guinea und Abessinien
neuerlich beschrieben sind.
Wirft man endlich noch einen B lick auf die nicht holzigen
Laubpflanzen des E rd b o d e n s , so zeigt sich der Ein fluss des afrikanischen
K lim a s darin, dass die F lo ra an Scitamineen- und Aroideen-
formen arm, d ag eg en '-d ie F o rm der Zwiebelgewächse in einigen
Gegenden reicher entwickelt ist. D ie Am aryllid e en sind zum Beispiel
in Nubien und Abessinien eine Z ierde der Landschaft, wenn
sie in den S avanen und auf den Rasenplätzen der lichten Waldungen
zu A n fan g der R eg enzeit ihre Blüthen entfalten24) . Unter den zahlreichen
Bildungsähnlichkeiten, welche die F lo ra Sudans mit der des
tropischen A sien s verknüpfen, ist auch das Vorkommen der im Osten
und Westen beoba chteten, eigenthiimlichen Gattung Tacca bemerkenswerth,
die von den A sarineen sich fast nur durch den Wuchs
und den u n g e t e ilt e n K e im unterscheidet.
Vegetationsformationen. D ie beiden Hauptformationen, in
welche sich die V eg e tation von ganz Sudan sch e id e t, werden von
der arabisch redenden Bevölkerung der Nilländer als K h a la oder
Savane, und als Ghaba oder Wald unter sich und von der Wüste
sehr bestimmt unterschieden. Die geschlossenen Wälder beschränken
sich nicht überall, wie es in vielen Gegenden und auch sonst in
Passatklimaten der F a ll zu sein pflegt, auf die feuchteren Th alw eg e
der Flüsse, sondern unterbrechen schon zwischen dem blauen und
weissen Nil die S avanen nach dem Innern zu auf weite S t r e c k e n I9) .
In diesem T ie flande beginnt bereits der Einfluss längerer R e g en zeiten
fühlbar zu werden. Südlich vom 1 2 . Breitengrade werden die
Wälder dichter19), und es würde daher der äquatoriale Th e il Afrikas,
im G rossen betrachtet, allgemeiner bewaldet sein als die den Wendekreisen
näher g elegenen Geg en d en , wenn nicht dieser klimatische
Einfluss in der östlichen Hälfte des Kontinents durch die E rh eb un g
des Bodens an den beiden grossen N il-S e en in seiner Wirkung
wiederum beschränkt würde. Nicht als ob es auf der äquatorialen
Terrasse an Niederschlägen fehlt, welche vielmehr, wie oben be merkt,
am Vik toria -Ny an z a in allen Monaten fallen, sondern weil
Niveau und Gefälle die Bew ald ung des Bodens weniger zu begünstigen
scheint, sind diese Hochlande grossentheils von S avanen b e kleidet.
H ierau f und auf der mannigfaltigen Abstufung der R e g en zeiten
in dem äquatorialen Sudan scheint es zu b e ru h en , dass die
Westküste reicher bewaldet und der Wald daselbst üppiger ist als
im Osten. Indessen auch im westlichen A frik a ist die Vertheilung
der Wälder ungleich. V o n Senegambien bis zum Nigerdelta (4 N. B.)
wechseln die S avanen mit verhältnissmässig eingeschränkten W aldgebieten6).
D ie Physiognomie von Y o ru b a am unteren N ige r findet
Burton der von Uniamwesi im Süden des östlichen Nilsees ganz ähnlich.
E r s t wo der G o lf von Guinea vom Cameiun aus die grosse
Biegung nach Süden beschreibt, beginnen die dichten, feuchten,
äquatorialen Urwälder des Gabun, die nun die Küstenterrasse übei
den Congo hinaus bis A n g o la bekleiden (40 N. B . bis 10 S . B .) .
Jenseits dieser T e rra sse erstreckt sich dann das grosse innere T a fe lland,
wo, so weit es bekannt ist, die Savanen mit ihren lichten W a ldungen
über den grössten T h e il des südlichen Sudan bis zur Ostküste
ausgebreitet sind. Indessen herrscht auch hier ein steter Wechsel