Schuppen mittheilt, und Beobachtungen an kultivirten Lärchen führten mich zu der
im Texte angegebenen Pallas’schen Ansicht zurück.
32. Mi ddendor f f a . a. O. S. 550.
33- Die sibirische Rothtanne (Pinus obovata) unterscheidet sich von der europäischen
[P. Abies), wie sich aus Middendorff’s Darstellung (a. a. O. S. 542) ergiebt,
eigentlich nur durch kürzere Zapfen, da der Charakter der oben ausgerandeten Zapfenschuppen
bei der letzteren, der ganzrandigen bei der ersteren, wie bei den Lärchen, variabel
ist. Middendorf? bemerkt, dass weder bei den sibirischen Rothtannen noch Lärchen
forstwirtschaftliche Eigenthümlichkeiten vorhanden sind, und dass sie sich auch
nicht durch ihren Wuchs oder ihre Nadeln von der europäischen unterscheiden lassen.
Die Selbständigkeit von Pinus obovata konnte nicht bezweifelt werden, so lange der
Iirthum nicht berichtigt war, den Ledebour beging, als er sie in der altaischen Flora
zuerst beschrieb, und den er auch später hartnäckig festhielt, indem er [Fl. ross. 3.
p. 671) behauptete, dass die Zapfen aufrecht ständen, wie bei der Edeltanne, und dass
dies auch bei P. orientalis der Fall sei, wo sie Lambert und Spach hängend haben
zeichnen lassen. Nachdem Middendorff von P. obovata versichert, dass die Zapfen
geiade so herabhängen, wie bei P. Abies, bleibt kein anderer Unterschied übrig, als
dass bei der ersteren die Länge derselben nur 2—3 Zoll beträgt, bei der letzteren etwa
das Doppelte. Diese Eigenthümlichkeit lässt sich recht wohl als eine Wirkung des
kontinentalen Klimas, als einer Verkürzung der Entwickelungsperiode vorstellen und
dient mir daher zur Erläuterung des Begriffs klimatischer Varietäten. Ob dieser Charakter
der Zapfengrösse sich in der Kultur beständig erweise oder nicht, würde zur
Entscheidung der Frage nicht leicht beitragen, da die Wirkungen geänderter physi-
schei Bedingungen auf die Organisation erst nach einer längeren Reihe von Generationen
einzutreten pflegen. Meine Ansicht, dass Pinus obovata nur eine klimatische
Varietät von P. Abies sei, wird jetzt auch in Russland getheilt: T e p lo u c ho f f fand
beide Zapfenformen durch Uebergänge verbunden [Mém. de Moscou, 1868. 2. p. 244).
34. Ma x imowi c z , Primitiae Florae amurensis [Mém. de l'acad. de St. Pétersb.
par divers savants. T. 9. p. 390).
35. Unter den noch unvollständigen Nachrichten über das Klima des Amurlandes
genügen doch die von Maximowicz (a. a. O. p. 376) über anderthalb Jahre fortgesetzten
Messungen von Mariinsk, verglichen mit denen von Nertschinsk in Daurien,
den im Texte ausgesprochenen Satz zu begründen. Mariinsk (52° N. B.) liegt nämlich
an der äussersten Ostgrenze des Amurgebiets, am westlichen Fuss der Küstenkette,
dem Meere schon ganz nahe und zeigt dieselbe Sommerwärme, den Winter auch noch
streng genug: die westlichen Landschaften am mittleren Amur werden daher nur
wenig von dem Kontinentalklima Dauriens abweichen. Mariinsk : Temperatur des
wärmsten Monats (August) 14° 1 R., des kältesten (Februar) — i4°,6, Unterschied fast
28°; Nertschinsk: Temperatur des wärmsten Monats (Juli) i 40,2, des kältesten (Januar)
— 23°,6, Unterschied fast 38°.
j6. Radde , Reisen im Süden von Ostsibirien (Beiträge zur Kenntniss des russischen
Reichs von Baer und Helmersen, Bd. 23. S. 534. 546). Im Bureja-Gebirge,
welches der mittleie Amur mit seinem grossen südlichen Bogen durchschneidet (49 bis
48 N. B.) fand der Reisende den Boden nach den wärmsten Sommertagen nur bis
zur Tiefe von »nicht ganz einem Faden« aufgethaut und führt zugleich die Beobachtung
an, dass in den Hochsteppen Dauriens das Erdreich abwärts von anderthalb
Faden Tiefe gefroren bleibt. 'Das Kälteextre'm von - 3 5 0 (S. 534) kam ebenfalls im
Stromeinschnitt des Burejagebirgs im Januar 1858 vor.
37. S chr enck, Reisen und Forschungen im Amur-Lande. Bd. 1. Einleitung,
S. 27.
38. Radde (a. a. O. S. 620. 646) fand die Belaubung der Bäume am mittleren
Amur nach der Mitte des Mai grösstentheils vollendet (9. Mai alten Styls), Ende September
(13. Sept. a. St.) macht er dieselbe Bemerkung über die Entlaubung. Er bezeichnet
das Klima im Bereiche des Bureja-Gebirgs in folgenden Zügen: ein ganz
kurzer Frühling, ein warmer, sehr feuchter Sommer, ein langer Herbst und ein Winter
von grosser Kälte, der nur ausnahmsweise schneereich sei. Schrenck indessen (a. a.
O. S. 30) unterscheidet die Gegenden am unteren Stromlauf (unterhalb des Bureja-
Gebirgs) durch starken Schneefall von den weiter aufwärts gelegenen und erkennt
hierin, sowie in der verhältnissmässigen Minderung der Winterkälte den Einfluss des
Meetrs.
39. In Nertschinsk betrugen die jährlichen Niederschläge 16 Zoll, wovon nicht
ganz 4 Linien auf den Winter fallen, in Barnaul am Altai ist dasselbe Verhältniss
11" : g"r (Dove, klimatologische Beiträge. 1. S. 183).
40. Schrenck a. a. O. S. 24.
41. Maximowicz a. a. O. S. 399; Schmidt, Reisen im Amurlande und
auf Sachalin, S. 85.
42. Schmidt a. a. O. S. 89. Die kamtschadalische Birke wird auch noch im
Gebiet des Ussuri, einem südlichen Nebenflüsse des Amur, angegeben [ P e g e l , T e n t a men
F lo r a e u s s u r ie n s i s p . 134 : M ém . de l a c a d . d e S t . P é t e r s b o u r g . VII. 4- 1861), abei
die hier beobachtete Art soll B . c o s ta ta T r a u t v . sein, welche Trautvetter von B . E r -
mani unterscheidet, und die Regel, nachdem er sie früher mit dieser verbunden, jetzt
zu der japanischen B . u lm i f o l ia zieht (Bemerkungen über B e t u la und A in u s . Moskau,
1866. p. 26). Wahrscheinlich sind die Arten dieser Gruppe zu sehr vervielfältigt und
B . E rm a n i selbst nur die durch das ganze östliche Asien verbreitete Bhojpaltra-Birke
[B. B h o j p a l t r a W a ll. ) , die am Himalaja zuerst beobachtet, auf den japanischen Gebirgen
wiedergefunden, weiter im Norden in die Ebenen von Kamtschatka eintritt.
43. In Peterpaulshafen auf Kamtschatka beträgt die Sommerwärme io°,4 R., die
des Winters •— 5°,7, die höchste, im Juli beobachtete Temperatur 12°, die niedrigste
im Januar nur — 6° (Erman’s Reise um die Erde. 3. S. 560, vergl. Jahresbericht f.
1848. S. 376). Nach dem Verlauf der Monatsisothermen bei Dove darf man die Juli-
wärme in Peterpaulshafen auf xx° schätzen. Der Unterschied von Sommer- und
Wintertemperatur (160) ist also bedeutend geringer als im Amurlande (Note 35) und
die verringerte Sommerwärme würde den Laubhölzern desselben nicht mehr genügen.
44. Die Juliwärme von Oschotsk (590 N. B.) beträgt io°R., von Ajan (56°) ebenfalls
io°, die des Januar dort — 19°, hier '— I 7° (Maximowicz a. a. O. S. 3 7 4 )- Dei
Unterschied beider Monate (dort 290, hier 270) ist also ebenso gross wie im Amurlande
(Note 35), die Sommerwärme (9 °,5 in Ochotsk) wenig geringer als in Kamtschatka
(Note 43).
45. In Nicolajevsk, an der Mündung des Amur (53°) betrug die Juliwärme 12 ,
die des Februar, des kältesten Monats, — 160 (Maximowicz a. a. O. S. 376). Der
Unterschied beider Monate (28°) ist also derselbe wie jenseits der Küstenkette, aber
die Sommerwärme schon etwas gemindert.
46. Dove, Bericht über die auf den Stationen des meteorologischen Instituts im