Eberesche, 5 Pappeln {Popdus), ein Nussbaum (Corylus), 5 Birken
und 2 Erlen [Ainus]; die Eschenform endlich (13 Arten) ist vertreten
durch 2 Eschen (Fraxinus) , den Fliederbaum (Sambucas), eine
Staphylea, 4 Ebereschen und im Amurgebiet durch 2 Wallnussbäume
(;Juglans), so wie einzelne Vertreter der Rutaceen (Phelloden-
dron), der Leguminosen [Cladastris] und der Araliaceen (Aralia).
Die unermessliche Ebene, welche vom atlantischen bis zum
stillen Meere durch Europa und Nordasien sich fast ununterbrochen
ausdehnt, begünstigt die Wanderung der kräftigeren Organismen in
so hohem Grade, dass sie daselbst leicht ihre klimatischen Grenzen
erreichen können, während der ursprüngliche Ausgangspunkt dei
einzelnen Arten sich in den meisten Fällen nicht mehr ermitteln lässt.
Dieses Verhältniss giebt den Vegetationslinien der Bäume eine erhöhte
Bedeutung und ist für die geographische Anordnung der Laubhölzer
ebenso, wie für die Coniferen, im Allgemeinen maassgebend.
Allein wie wir in den Karpaten ein mechanisches Hinderniss erblickten,
welches dem Eindringen der Kiefer nach Ungarn entgegensteht
, so ist es der Ural, der als ein Meridiangebirge in ähnlicher
Weise auf die Laubhölzer des Seeklimas einzuwirken scheint. Indessen
sind die Beobachtungen darüber bis jetzt nicht entscheidend.
Middendorff95) bemerkt, dass fast alle Laubhölzer, welche die europäischen
Buchen- und Eichenzonen bewohnen, am Ural ihre Grenze
finden: namentlich führt er ausser der Eiche und den Obstbäumen
die Ahorne und die Ulmen, die Esche und die schwarze Erle an,
ferner findet sich die Linde in Westsibirien zu einem Strauche verkümmert
, der nach seiner Meinung von versuchten Anpflanzungen
übrig blieb , die keinen Erfolg hatten. Diese Erfahrung würde den
Beweis zu enthalten scheinen, dass der Ural nicht durch das mechanische
Hinderniss seiner Erhebung, sondern als klimatischer Wendepunkt
auch die übrigen Laubhölzer zurückhalte, so wie ja gerade in
diesem Meridian die Einflüsse des europäischen Seeklimas aufhören.
Auf der anderen Seite ist es indessen nicht wahrscheinlich, dass die
östliche Vegetationslinie einer so beträchtlichen Anzahl von Bäumen
eine und dieselbe sein sollte, und wenn die sibirischen Nadelhölzer
den Ural überschreiten , so könnte man dies daraus erklären , dass,
weil die Region der Coniferen höher liegt als die des Laubwaldes,
die ersteren leichter über die Pässe gelangen können als die Be-
standtheile des letzteren. Es wäre, um diese Frage zu entscheiden,
erforderlich, wie mit der Linde es geschah, so auch von den übrigen
Laubhölzern die Einführung in Sibirien zu versuchen. Da fast nur
die Birke, die weisse Erle, die Traubenkirsche, die Eberesche und
die Pappeln beiden Gebirgsseiten gemeinsam sind, da ferner die
meisten dieser Bäume in Sibirien selten vorzukommen scheinen, und
auch die Birke, der häufigste unter ihnen, nur in gewissen Gegenden
, vielleicht erst in neuerer Zeit die Nadelhölzer zu verdrängen
anfängt, so muss man den Laubwald allgemein auf zwei, durch den
sibirischen Nadelwald Igetrennte Hauptzonen beschränkt sich vorstellen,
auf die mitteleuropäische und auf das Amurgebiet. Denn
gerade wie der Ural den europäischen Laubwald im Osten begrenzt,
so die Chingan-Stanowoikette die des Amur im Nordwesten. Da
aber dieses Gebirge von Thälern durchbrochen wird, welche die Zuflüsse
des Stroms aufnehmen, dessen Quellen näher am Baikal liegen
, so ist der Austausch von der einen Gebirgsseite zur anderen
nicht, wie beim Ural, abgeschnitten und so kennen wir auch bereits
zwei Laubhölzer, welche von Daurien aus den Amur abwärts begleiten
(Betula davurica und Pyrus baccata). Die Bäume können
hier leichter ihre wirkliche klimatische Grenze erreichen als am Ural.
Vergleichen wir nun die Verbreitung der einzelnen Laubhölzer
mit den klimatischen Zonen, in welche das ganze Waldgebiet ein-
getheilt wurde, so lassen sie sich zwar denselben im Allgemeinen
leicht einordnen, aber die meisten bewohnen zwei oder mehrere zugleich.
Aus dem geographischen Verzeichniss entnehme ich die
folgende Uebersicht, an welche sich Bemerkungen über einzelne
Bäume anschliessen. Durch alle sieben Zonen nachgewiesen sind
nur zwei Laubhölzer, die Traubenkirsche (Prunus Padus) und die
Eberesche (Sorbus aucuparia): sie verhalten sich also ähnlich wie die
Kiefer. Fast ebenso weit, aber in Kamtschatka noch nicht beobachtet,
sind die drei einheimischen Pappeln verbreitet, von denen
die Espe (Populus tremula) noch im Amurgebiete vorkommt, die
Schwarz- und Weisspappel (P. nigra und alba) wenigstens bis zum
Altai angegeben werden. Die nordische Birke [Betida alba L.) 96),
die wegen der längeren Erhaltung ihrer weissgefärbten Rinden-
lamellenden Namen der Weissbirke allein verdient, ist ebenfalls ein
Baum, dessen Wohngebiet die ganze Breite des alten Kontinents
von Skandinavien bis Kamtschatka und zum Amur umfasst. Aber
in Europa erhebt sich diese Art diesseits der Ostsee allmälig in die
Gebirgsregionen oder geht auf dem kälteren Sumpfboden in Strauchformen
über (B. alba var. pubescens Ehrh.). In den Ebenen Russ