Waldregion wird nur noch von zwei Tannen [P. alba und balsamea)
nebst beigemischten Birken gebildet (1950—4100Fuss). AsaGray ^
hat die sämmtlichen alpinen Gewächse der baumlosen Region aufgezählt.
Bs sind nur 33 Arten, unter denen 4 endemisch, die übriaen
aiktisch sind. Obgleich der Raum der alpinen Region, über 1700Fuss
umfassend, verglichen zum Beispiel mit dem der Sudeten, gross
genug sein würde, eine reichere Flora aufzunehmen, so scheint doch
durch die herrschenden Luftströmungen die Verbindung mit der
arktischen Flora erschwert zu sein. Die Nordostwinde kommen aus
dem so dürftigen u nd ab geschlossenen L a b ra d o r, die nordwestlichen
aus d e r H u d so n sb a i.
Das N iv e au , wo d e r W ald in den W h ite Mountains aufhört
s te h t m it den klimatischen B ed in g u n g en d e r B aum v eg e ta tio n E uropas
in E in k lan g . Zwischen Q u e b ek u n d Bostons) ist h ie r eine ähnliche
A n o rd n u n g d e r R eg io n en wie a u f den K a rp a ten zu erwarten, und
so finden wir die Baum grenz e auch zwischen d en en der S u d e ten und
K a rp a te n in d e r Mitte s teh e n d .
In den Alleghanys selbst, dieser langgestreckten Reihe von
Mittelgebirgen, kann die Anordnung der Laub- und Nadelwälder
mit der in den Alpen verglichen werden. Wenn auf den höchsten
Gipfeln, den Black Mountains in Nordkarolina, die Baumgrenze noch
nicht erreicht wird (bei 6265 Fuss), so entspricht dies den klimatischen
Bedingungen, die in dieser Breite denen des nördlichen Italiens
gleichen. Die herrschenden Bäume der Laubholzregion am Grand-
at er sind Eichen, Kastanien, Tulpenbäume und Magnolien (Q.
alba, C. americana, Liriodendron, M. Fraseri), nur aus Tannen besteht
die Region der Nadelhölzer [P. Fraseri und nigra). In dieser
wiederholt sich genau der Charakter der dunklen, einsamen Wälder
am Lorenzstrom, nur dass die Bäume auf den Alleghanys von Karo-
111a kleiner bleiben als in den nördlichen Ebenen. Diese Aehnlich-
kmt erstreckt sich nach Asa Gray auf die ganze Vegetation, auch
die Straucherfind Krauter sind kanadisch, die Glimmerschieferblöcke
und die gefallenen Baumstämme mit Moosen und Eichenen dicht
überzogen. Das Unterholz der südlichen Alleghanys besteht aus
Rhodoreen, Vaccimen und einigen.Rosaceen. Den höchsten Reiz
entfaltet die Region der Laubwälder. Die Feuchtigkeit erfüllt sie
im Mai und Juni mit dem prächtigsten Blüthenschmuck von Rhodo- -
reenstrauehern, der anderswo nirgends in Nordamerika an Schönheit
ubertroffen wird (die häufigsten sind Rhododendron catawbiense mit
hell purpurnen Blumen, Kalmia latifolia rosa- und Azalea calendu-
lacea orangefarbig). Dazu kommt, dass zu den Eichen und Robinien
sich auch die schönsten Bäume mit grossen, farbigen Blüthen gesellen,
drei Magnolien, der Tulpenbaum, die Catalpa.
Die Rocky Mountains und die Sierra Nevada mit der Cascaden-
kette sind die einzigen Gebirgszüge Nordamerikas, welche sich über
die Schneelinie erheben.
R o c k y Mountain s [5 i°N . B .]47).
Waldregion (P in u s a lb a ) bis 6100'.
Alpine Region. 6100—8100' (Schneelinie).
C a s c a d e n k e tte [47°N. B .]48).
Waldregion bis 5600'.
Alpine Region. 5600' bis zur Schneelinie, deren Niveau unbestimmt blieb.
Die Schneemassen der höheren Gipfel, welche auf beiden Ketten in
einigen Fällen die Höhe des Montblanc übertreffen4?), sind sehr
bedeutend. Wiewohl es daher an Feuchtigkeit und wasserreichen
Flüssen nicht fehlt, hat doch auch hier die alpine Flora bisher nur
eine geringe Ausbeute geliefert. Die Ursache liegt im Bau dieser
Gebirge, nicht aber, wie weiter südwärts im Gebiete der Prairieen,
im beschränkten Umfange der alpinen Region. Bourgeau, einer der
geschicktesten lebenden Pflanzensammler, der im Bereiche der Quellen
des Saskatchawan die Ostseite der Rocky Mountains untersuchte,
konnte hier bei längerem Aufenthalte nicht mehr als 460 Pflanzenarten
auffinden, die Tannenwälder .waren einförmig und wenig zugänglich,
die alpine Flora bis zur Schneegrenze dürftig. Da der
Reisende in dieser Breite sich schon in der nordischen Zone der
weissen Tanne befand, so entbehrten die Wälder des Wechsels der
Regionen. Sie bestanden nur aus drei Nadelhölzern, denen Birken
und Pappeln beigemischt sind,- zwei Tannen, von denen die weisse
am höchsten ansteigt, und aus einer Kiefer von niedrigem Wuchs
[P. Banksiana). Die Baumgrenze fand Bourgeau in demselben Niveau
(von 6100 Fuss), wo sie fast unter gleicher Breite auch am
Altai liegt. Indem er der alpinen Region einen Niveauumfang von
2000 Fuss zuschreibt, bemerkt er zugleich, dass keine Alpenmatten
Vorkommen, weil die Gebirgsbäche zu tief in steile Felsthäler eingesenkt
wären und deshalb der für eine alpine Vegetation geeignete
Boden zu wenig geräumig sei. Aehnlich scheint sich die Cascadenkette
am stillen Meere zu verhalten, deren vulkanische Hochgipfel