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 Periode  der steigenden  Temperaturkurve.  Von  der  langen Dauer der Vegetationszeit  
 liefert Dracaena Draco  ein  Beispiel,  die  zu Anfang April blüht  und  erst  im December  
 ihre  Früchte  reift.  Wie  in  Südeuropa,  giebt  es  auch  hier  einzelne  Fälle,  wo  die  
 Bliithezeit  in  den  Sommer  oder Herbst  verschoben  wird :  am  meisten weicht  Asparagus  
 scoparius von der Regel  ab,  der  von  Ende November bis  zum Januar  in Blüthe  
 steht.  Die  eingewanderten  Pflanzen  entfernen  sich  wenig  von  dem  klimatischen  
 Typus  ihrer Heimath;  diejenigen,  welche  auf den  Aeckern wachsen,  folgen dem  Entwickelungsgang  
 des  Getraides. 
 12.  Zu  den  auffallenderen  Beispielen  der  zahlreichen Halbsträucher auf Madeira,  
 die  europäischen Krautgewächsen  verwandt  sind,  gehören  endemische Arten  von  Cru-  
 ciferen  [Sinapidendron],  Umbelliferen  [Melanoselinum],  Synanthereen  [Sonchus  squar-  
 rosus,  Chrysanthe?num pinnatifidum), Boragineen  (Echium),  Scrophularineen  (Isoplexis  
 sceptrum). 
 13.  Die  Laurineen  von Madeira  sind :  Laurus  canariensis,  Apollonias  canarien-  
 sis,  Oreodaphne  foetens  (der Tilbaum)  und  Persea  indica ;  andere Vertreter der Lorbeerform  
 gehören  zu  den Myriceen  (.Myrica  Paya),  Ilicineen  (Ilex Perado),  Oleineen  
 (Picconia  excelsa),  Myrsineen  (Heberdenia  excelsa),  Ericeen  (Clethra  arborea),  Rosaceen  
 (Prunus  lusitanien),  Ternstroemiaceen  ( Visnea  Mocanera);  die  einzigen  Coni-  
 ferenbäume  sind  Juniperus  brevifolia  und  Taxus  baccata. — Unter  den Gesträuchen  
 des  Lorbeerwaldes  finde  ich  weniger  als  ein Drittel  europäisch,  eine  etwas  grössere  
 Reihe  von  atlantischen Arten  erwähnt,  und  von  endemischen  z.  B.  folgende :  Catha  
 Dryandri,  3  Genisteen,  Senecio maderensis,  Chrysanthemum pinnatifidum,  2 Labiaten  
 (.Bystropogon),  Convolvulus Massoni,  u.  a. 
 14.  Cos son,   catalogue  des plantes  recueillies  dans  les  îles  de Madère  et  de  Porto  
 Santo  (Bullet.  de  la  soc.  botan.  de  France,  1868.  Vol.  15). 
 15.  Klima  von  Santa  Cruz :  Jahreswärme  I 7°,4 ;  kältester Monat,  Januar  140, 1;  
 wärmster,  August  20°,9  (Buch nach Dove  a.  a.  O.).  In  Laguna  (1630'  hoch  gelegen)  
 betragen  dieselben  Werthe :  des  Jahrs  I3°,6;  des  Januar  io°,3,  des  August  I7°,3  
 (das.). 
 16.  Buch,   Beschreibung  der  kanarischen  Inseln:  vergl.  Fritsch  (Peterm. Mittheil. 
   1866.  S.  217:   Bericht  in  Behm’s  geogr.  Jahrbuch.  2.  S.  217). 
 17.  Nach  Berthelot  {histoire  nat.  des  îles  Canaries,  géogr.  botanique,  p.  56)'ist  
 der Himmel  in  der Küstenregion  (bis  1500'  an  der  Nordseite,  bis  2500'  an  der  Südseite) 
   fast  beständig  wolkenfrei  und  die  Niederschläge  sind  auch  im Winter  selten.  
 In Orotava  (an  der Nordküste)  wird  die  Zahl  der Regentage  auf  50  geschätzt  (Fritsch,  
 ostatlantische Inselgruppen  a.  a. O.  S.  85):  dagegen beträgt  sie  (nach Hartung, Azoren  
 S.  38J  zu  Funchal  94,  und  auf Fayal  196. 
 18.  Berthelot  (a.  a.  O.:  Jahresbericht  f.  1840.  S.  450—456).  Hier  sind  die  
 bemerkenswerthesten  Fälle  von  kanarischen  Pflanzen ,  die  nur  auf  einem  einzigen  
 Fundorte  angetroffen  sind,  angeführt,  z.  B.  Manulea  canariensis,  Statice  arborea,  
 mehrere  Crassulaceen. 
 19.  Mittelmeergebiet,  Bd.  1.  S.  371  und  549. 
 20.  Bol le  [Hooker,  Journ.  o f Botany.  5.:  Jahresbericht  f.  1853.  S.  20). 
 21.  Fritsch,   Reisebilder von  den  canarischen Inseln  (Peterm. Ergänzungshefte,  
 n.  22.  1867). 
 22.  Webb  und  B e r t h e l o t ,   histoire  naturelle  des  iles  Canaries.  Phytographie.  
 Die  daraus  abgeleiteten  statistischen  Ziffern  sind  von  Hartung  (Azoren,  S.  53)  zusammengestellt. 
 23.  Jahresbericht  f.  1846.  S.  50:  unter den  endemischen  und  atlantischen Holzgewächsen  
 zähle  ich :  17  Bäume;  84  Sträucher,  der Mehrzahl nach  aus  Gruppen,  die  
 in  Europa  grösstentheils krautartig bleiben  (darunter z.  B.  Lotus  spartioides,  Centaurea  
 arborea  auf Palma,  Convolvulus-  und  Echium-Arten);  zahlreich  sind  sodann  die  
 Halbsträucher  in  den  Familien  der  Synanthereen  (34),  Labiaten  (26),  Crassulaceen  
 (16),  u.  a. 
 24.  B e r t h e l o t ,   géogr.  bot.  a.  a.  O.  p.  166. 
 25.  Schmidt,   Beiträge  zur  Flora  der  Cap VerdischenTnseln,  S.  8:  im  März  
 betrug  die Tageswärme  20°—-270 R.,  Abends  fiel  das  Thermometer,  wenn  es  auch  
 noch  so hoch  gestanden hatte,  auf  140,  ja wohl  auf  120 R. —  Das.  S.  4.  41.  67.  104  
 (Jahresbericht  f.  1852.  S.  65). 
 ■  26.  D a r w i n ,  Journ.  o f researches.  Deutsche Ausgabe,  1.  S.  1.  2.  9.  • 
 27.  Von  Sapota  marginata  wurden  nur  zwei Bäume  auf Sant’  Jago  beobachtet  
 (Hooker:  Niger  Flora,  p.  169).  Dass  Dracaena  Draco  einheimisch  sei,  wird  von  
 Schmidt bestritten. 
 28.  Webb  [Journ.  o f Bot.  2:   Jahresbericht  f.  1850.  S.  60). 
 29.  Bocandé  (bei Webb  a.  a,  O.);  Lowe  (bei  Hooker,  instclar Floras,  p.  6).  
 Die  von Lowe  vertretene  und  von Hooker  getheilte  Ansicht,  dass  die  endemischen  
 Pflanzen der Kap-Verden  der Mediterranflora näher  als  der  atlantischen  stehen  sollen,  
 finde  ich bei  der  Vergleichung  der  Schmidt’schen  Sammlung nicht bestätigt.  Sie  bezieht  
 sich  vielleicht  nur  auf  die  atlantischen Bäume,  die,  eben  mit  Ausnahme  der  
 Dracaena,  den  Kap-Verden  durchaus  fehlen.  Die  meisten  endemischen  Sträucher  
 sind  den kanarischen nahe  verwandte Arten  aus  Gattungen  und  Gruppen,  die  ausserhalb  
 der  atlantischen  Flora,  in  Südeuropa,  holzstammlose  Stauden  enthalten. 
 30.  In  dem  von  Schmidt  verfassten  Verzeichniss  der  Flora  der  Kap-Verden  
 (a.  a.  O.)  werden  435  Gefässpflanzen  aufgeführt,  eine  Ziffer  die  auf  400  sinkt,  wenn  
 die  darin  aufgeiiommenen Kulturpflanzen  (darunter  allein  gegen  25  Arten  von  angepflanzten  
 Bäumen)  ausgeschlossen werden.  Auch  die Zahl  der  endemischen Arten  (78)-  
 ist etwas herabzusetzen  (auf 66),  da die  Selbständigkeit bei mehrern  unbegründet, oder  
 zweifelhaft  erscheint  und  von  einzelnen  das  Vorkommen  auf  dem Festlande  wahrscheinlichist: 
   so wurde die Soemmeri?igia  auf  Geissaspis zurückgeführt.  Nach Schmidt  
 (S.  105)  sind  von  seinen  435  Arten  177  auch  an  der  afrikanischen Westküste  einheimisch, 
   aber  es  giebt deren  viel mehr.  Ich  zähle  unter  324  nicht  endemischen Arten  
 136  Segetalpflanzen,  von  denen  87  in  allen  Tropenländern,  32  in Europa  und  17  ubi-.  
 quitär Vorkommen:  es bleiben  doch  immer noch  gegen  180  afrikanische Arten  übrig. 
 31.  Kanarische  (und  atlantische)  Pflanzen,  die  nach  den Kap-Verden  eingewandert  
 sind:  Koniga  intermedia,  Frankenia  ericifolia  (Kanarische  Inseln  und Azoren),  
 Polycarpaea  nivea,  Teline  stenopetala,  Lotus glaucus,  Galium filiforme,  Campylanthus  
 Benthami,  Statice  pectinata,  Beta procumbens,  Parietaria  appendiculata,  Asparagus-,  
 scoparius  (Kanarische Inseln  und Madeira),  Lolium  gracile.  Mit Madeira  gemeinsam  
 ist  Sideroxylon Marmulana. 
 32.  Unter den  endemischen Pflanzen  der Kap-Verden  zähle  ich  (nach Ausschluss  
 zweifelhafter  Arten)  als  der  tropischen  Reihe  angehörig  16,  nämlich  8 Gramineen,  
 3  Rubiaceen,  2 Leguminosen und  einzelne  Asclepiadeen  (.Sarcostemma),  Sapoteen  und