Cent rale Pyrenäen [42—430 N. B.] I74).
Waldregion bis 7200'.
Kiefer (Baumgrenze).................... bis 7200'.
Fichte..............................................bi» 6oo°'-
B u ch e ...........................................bis 5700' (?).
P in u s u n c i n a t a ..........................bis 5400'T75; .
Getraidebau................................. bis 4200'.
A lp in e Region. 7200 bis 8400' (Schneelinie).
We s t l iche und cantabr isch e Pyrenä en [43°N.B.] 175)-
Edeltanne (Navarra).....................bis 6 0 0 0 '.
B u ch e ..............................................bis 4500'.
Q u e rcu s T o z a ................................. bis 3000 .
Kastanie..........................................bis 2500 .
Weit schärfer als durch die Alpen wird die mitteleuropäische
von der Mediterranflora durch die Pyrenäen abgesondert. Denn
während die lombardische Ebene einUebergangsgebiet bildet, dessen
Klima von dem eigentlich südeuropäischen in den wesentlichsten Beziehungen
zu dem Pflanzenleben abweicht, ist durch den Hauptkamm
der Pyrenäen die französische von der spanischen Vegetation auf das
Bestimmteste geschieden, und diese schroffe Trennung lässt sich westwärts,
wo die Hebungsaxe in die cantabrische Kette übergeht, bis zu
deren Endpunkte in Galicien nachweisen. Nur die Ostpyrenaen, die
bis zu dem Gebirgsknoten, der sie mit den Cevennen verbindet, an
beiden Abhängen der Mediterranflora angehören, bieten der Vermischung
der Pflanzenarten kein erhebliches Hinderniss: hier ist die
Vegetation der warmen Region durch die Küste, die des Gebirgsklimas
durch das Hochthal der Cerdagne gleichsam zu einer Einheit
verschmolzen. Nach ihrem orographischen Bau sind indessen die
östlichen von den centralen Pyrenäen wenig verschieden, wogegen
das Gebirge im Westen an Höhe bedeutend abnimmt und nun auch
die Flora einen veränderten Charakter zeigt. So zerfällt dasselbe in
der Richtung von Osten nach Westen in drei natürliche AbschnitteT
von denen der erste durch sein Klima, die beiden andeien durch
ihre Bodengestaltung sich unterscheiden, aber nur die nördliche Abdachung
dieser letzteren steht mit den übrigen Gebirgen unseres
Gebiets in Verwandtschaft. Ueber die Regionen der westlichen I yre-
näen sind die Nachrichten bis jetzt noch ungenügend; um so mehr
ist seit Ramond’s Zeiten geleistet worden, den centralen Theil der
französischen Gebirgsseite mit den Alpen zu vergleichen. Man hat
die grössere Einfachheit und den geschlosseneren, durch höhere Lage
der Pässe ausgedrückten Zusammenhang der Hauptkette als charakteristisch
hervorgehoben, aber eine andereEigenthümlichkeitweniger
beachtet, die den östlichen und centralen Pyrenäen gemeinsam ist.
Im Verhältniss zu den Alpen sind die Thäler meistens enger, bis sie
auf ihrer höchsten Terrasse zuweilen zu den sogenannten Circusbildungen
sich erweitern, die Abhänge sind schroffer geneigt, die Gipfel,
wenn auch in kürzerer Zeit I76), doch schwieriger zu ersteigen. Das
Lauterbrunner Thal im Berner Oberland mit der steil darüber ansteigenden
Jungfrau giebt eine Vorstellung von dem, was in den
Pyrenäen die gewöhnliche Bildungsweise der unteren Thalstufen ist.
Es scheint, als ob das Gebirge, wie durch höhere Pässe verbunden,
so auch durch tiefere Spalten gefurcht sei als die Alpen, und wenn
diese bis zu ihrer jetzigen Thalsohle mit den herabgestürzten Gerollen
ausgefüllt wurden, so ist es leicht verständlich, dass auch die Quellen
aus grösserer Tiefe entspringen und, zu den wärmeren Schichten
der Erdrinde hinabsinkend, späterhin als Thermen an die Oberfläche
treten. Und gerade hiedurch unterscheiden sich die Pyrenäen auffallend
von den Alpen, die an heissen Quellen verhältnissmässig arm
sind. Man erkennt dagegen ihre allgemeine Verbreitung in der ganzen
Erstreckung der Pyrenäenkette schon daran, dass an so vielen Orten
•die Genesung Suchenden sich versammeln, aber noch viel zahlreicher
sind die Thermen, als sie zu Heilquellen benutzt-werden,
und zuweilen sieht man in abgelegenen Thalgründen Dampfwolken
aus dem erhitzten Wasser sich erheben. Für die Vegetation hat die
verhältnissmässig grössere Schroffheit des Gebirgs die Bedeutung,
dass die Erdkrume sich schwieriger ansammelt, die Wälder daher
weniger leicht Wurzel fassen und, wo sie einmal verloren gingen,
die Gerolle viel verderblicher wirken. Die Thäler von Arriege, deren
Waldgürtel zur Zeit der Revolution fast vollständig zerstört wurde,
sind seitdem beinahe vollständig verödet, und kein Mittel kennt man,
den Baumwuchs unter solchen Bedingungen wiederherzustellen. Der
westliche Theil der französischen Pyrenäen ist besser bewaldet als
der östliche, aber nackt oder nur mit Gebüsch bewachsen erscheint
in den meisten Gegenden die cantabrische Kette, so dass die Bestimmungen
ihrer klimatischen Baumgrenzen nur unsicher ausfallen
können. Die alpinen Matten der Pyrenäen stehen ebenfalls denen
der Alpen in der Ueppigkeit des Wachsthums bei Weitem nach, und
schon Ramond I 7 7 j stellte die Dürftigkeit des Viehs und die Armuth