lose, ovale Gliederungen über einen Fuss lang und etwa einen Zoll
Jek smd; eme ähnliche Art (0 . amyclaea) trägt lange Dornen. Die
gewöhnlichste und am weitesten nach Norden gehende Opuntie
( 0 . vulgaris] ist ebenfalls dornig; ihr Stamm bedarf einer Stütze und
sc miegt sich den Felsen an, seine Glieder werden nur wenige Zoll
ang. benso wie die Familie der Cacteen hat auch die Agavenform
sich erst aus fernen Ländern in der Mediterranflora angesiedelt.
Diese Succulenten unterscheiden sich dadurch von der Cactusform
dass es hier die zu einer Rosette vereinigten Blätter sind, die sich
fleischig das heisst zu einem saftreichen Gewebe verdicken. Die
gavenform ist durch die Agave selbst [Agave americanci) und durch
ine Aloe (Aloe vulgaris) vertreten, welche man beide irrig unter der
wie ^ eZe: ChT g zusammenzufassen pflegt. Sie finden sich,
d e in 1SC en beigen, vorzugsweise an warmen Felsküsten. Die
' gT 1St das be'kannte Gewächs, dessen schmale, zugespitzte dornte
geza nte Fleischblätter sich bogenförmig wohl 6 Fuss weit ausbreiten
koimen und eine Rosette bilden, aus welcher zuweilen die nackten
thenschafte io bis 12 Fuss hoch rasch emporwachsen und in eine
uberhangende R.spe von gedrängten, gelblichen Blumen ausgehen
Die Agaven stammen aus dem tropischen Amerika, die Gattung Aloe
hingegen aus Afrika. Die amMittelmeer angesiedelte Aloe ist gleichsam
eine Agave in verjüngtem Maassstabe, deren Blüthenschaft nur
1 2 Fuss hoch aus der Blattrosette sich erhebt. Ihr Heimathsland
wahrscheinlich der kanarische Archipel, von dem sie über das
Meer sowohl nach Westindien als nach Europa gelangt ist. Die
enopodeenform, welche die halb-succulenten Gewächse begreift
be, welchen nur die Blätter fleischig, die Stengel- und Stammorgane
aber an dieser Bildungsweise meist unbeteiligt sind, ist als ein Erzeugnis
salzhaltigen Bodens theils am Seestrande, theils in den-
Jeiligen Gegenden Spaniens entwickelt, die nach ihrem Klima, wie
nach der Beschaffenheit der Erdkrume den russischen Steppen zu
sVchfnMeen 7 T ‘u- ^ ie Salsoleensträucher hatten am mittelländi-
en Meere fruherhin eine gewisse Bedeutung, indem sie zurFabri-
ation der Soda benutzt wurden, aber mannigfaltiger als dort sind
ie in der spanischen Halophytenvegetation. Unter diesen letzteren
sind einige Arten endemisch, andere auch in Nordafrika und in
der Sahara einheimisch, sowie auch durch eine andere Gattung
(Mesembryantkemum), deren Centrum am Kap liegt, und von
welcher zwei Litoralpflanzen am Mittelmeer Vorkommen, eine
Lianen. — Rohr- und Steppengräser. 309
gewisse Verwandtschaft mit dem afrikanischen Kontinent angedeutet
ist.
Eine anderweitige Verknüpfung mit tropischen Pflanzenformen
zeigt sich darin, dass in den Wäldern und Gebüschen die Vegetation
der Schlinggewächse eine einigermaassen erhöhte Bedeutung erhält.
Oft überranken sie das lichte Unterholz, welches den Raum zwischen
zerstreut wachsenden Bäumen ausfüllt, im tiefen Schatten des Hochwalds
winden sie sich zu den Kronen, um das Licht zu suchen. Bei
einigen ist das Laub derb und glänzend, wie an immergrünen Gewächsen
(.Smilax), bei andern, wo es zart und zuweilen fast durchsichtig
ist (Tamus), entzieht es sich gern der helleren Beleuchtung.
Beide Hauptformen, sowohl der holzige Stamm der Lianen, als der
schwache, kletternde Stengel des Convolvulus gehören zu den Bildungen
der Mediterranflora. Einige Gegenden sind reicher an
Schlinggewächsen als andere, so besonders die dichten Waldungen
am Pontus, wo, wie auch in Thracien, der Weinstock seine ursprüngliche
, von hier bis zur Donau reichende Heimath hat und
überall an den Baumstämmen emporrankt.
So erinnert auch das Rohrgras Südeuropas durch die Höhe
seines Wuchses an die Bambusenform der tropischen Zone. Das
spanische Rohr (.Arundo Donax), welches schon in der Lombardei
auftritt, wird 12 bis 15 Buss hoch und hat einen holzigen Halm, wie
diese, aber nicht ihre büschelförmige Seitenverzweigung. Dieselbe
Grösse von 15 Fuss erreicht auch eine Hirse (Sorghum saccharatuni),
die, in der Po-Ebene als Futtergewächs in neuerer Zeit häufig angebaut,
in diesen ergiebigen Fluren mehr als irgend eine andere
Kulturpflanze den Eindruck höchster Fruchtbarkeit des Bodens hervorruft.
Diesem entgegengesetzt und dem trockenen Klima dürrer
Hochflächen entsprechend erscheint das Bild des spanischen Esparto-
Grases (.Macrochloa), einer in grossen, steifenRasen die weitenFlächen
des Tafellandes gesellig bekleidenden Stipaceengattung, die hier die
verwandten Formen der russischen Steppengräser ersetzt.
Vergleicht man die Gramineen der Mediterranflora mit denen
des nördlichen Europas, so sind zwar die Arten zahlreicher, aber die
Rasen bildenden Wiesengräser treten zurück, weil sie nur auf wohlbewässertem
Boden gedeihen können. Statt dessen finden wir eine
grosse Reihe von einjährigen Gramineen, die namentlich auf sandigem
Kiesboden wie die Halme eines Getreideackers vereinigt
wachsen, aber, wie sie rasch wieder verdorren, auch wegen der