Pinguin-Bromelie [B. Pinguin) vor, welche den Boden stellenweise
dicht bekleidet und deren steife, fünf bis sechs Fuss lange Blätter,
mit einer Reihe gekrümmter Dornen an ihrem Rande besetzt, dem
trockenen Passatklima angepasst erscheinen. Bei vielen Arten bemerkt
man eine bläuliche Färbung oder eine Schuppenbildung an der
Oberhaut, wodurch ebenfalls Flülfsmittel angedeutet sind, die Verdunstung
zu verlangsamen und in einer trockenen Luft die Spannung
des Gewebes zu bewahren. Kleinere, epiphytische Formen (7z/-
landsia) erheben sich zu den kälteren Regionen Mexikos, aber nur
eine Art, die wegen der fehlenden Laubrosette von der vegetativen
Organisation der Bromeliaceen sich weit entfernt, konnte als Vertreter
dieser dem tropischen Amerika so eigenthümlichen Familie in
den höheren Breiten der atlantischen Südstaaten erwähnt werden.
Die meisten Palmen des tropischen Amerikas sind auf einzelne
Florengebiete oder noch engere Verbreitungsbezirke beschränkt und
bewohnen die heissen Klimate. Die kleineren Arten (Chamaedorea)
sind in den feuchten Bergwäldern Mexikos zahlreich, hohe Stämme
bezeichnen die Küstenregion. Das grosse Feuchtigkeitsbedürfniss
dieser Familie erkennt man an ihrer Zunahme in den Aequatorial-
landschaften Brasiliens, aber aus dem mexikanischen Florengebiete
sind doch bereits gegen 50 Arten bekannt geworden (etwa ein Sechstel
der amerikanischen Arten), von denen die Chamaedoreen einen
grossen Theil ausmachen. In der Golfzone steigen die Palmen bis
5000 Fuss, aber im inneren Hochlande kommen einige andere Arten
bis zum Niveau von 8000 Fuss vor6). Mehrere eigenthürfiiehe
Cycadeen sind in Mexiko einheimisch, die sich den Palmen im
Wüchse anschliessen [Dion, Ceratozomia).
Liliaceenbäume, zum Theil von zierlichster Gestaltung (.Dasyli-
rium, Fourcroya), sind in den trockenen Klimaten Mexikos weit verbreitet
und steigen bis in die oberen Waldregionen, ohne dass die
Abnahme der Temperatur bei gewissen Arten den Wuchs beeinträchtigt.
Eben der grösste dieser Bäume [F. longaeva), dessen
Stamm 40 bis 50 Fuss hoch wird, wurde in Oaxaca noch im Niveau
von 10000 Fuss beobachtet. Die meisten Arten dieser Formenreihe
sind jedoch, wie gewöhnlich, von geringer Grösse und einige, deren
Stamm, wie bei den Zwergpalmen, im Boden verborgen ist, nähern
sich im Ansehen der Bromelienform (Hechtia, Beschorneria).
Nach den Regionen oder Formationen sind die übrigen Baumformen
innerhalb bestimmter Niveaugrenzen vertheilt. Die Farnbäume,
welche fast der ganzen pacifischen Abdachung fehlen
sollen2S) , wachsen in der Golfzone nur in den feuchten Bergwäldern
[2500—5000 Fuss]6). Die Bambusenform umsäumt die Stromufer
des feuchten Urwalds und hebt sich bis zur Region der immergrünen
Eichen in Vera Cruz, steigt aber in den Barrancas des Piks von
Orizaba zu weit grösseren Höhen an [bis 9500 Fuss]6) : auch an den
Abhängen der Hochebene des Isthmus ist sie mit den Farnbäumen
verbunden [1900—3400 Fuss]20). Die immergrünen, dikotyledo-
nischen Laubhölzer, die Lorbeer- und Tamarindenformen, bewohnen
nebst dem amerikanischen Pisang (.Helic'onia) die tropische Region
(in der Golfzone bis 6000 Fuss). Mangroven begleiten die Küste
des stillen Meers von der Südspitze Kaliforniens bis zum Isthmus,
fehlen aber einem grossen Theile der Provinz Vera Cruz. In den
Gehölzen der Savanen begegnen wir den Sykomoren- und Bomba-
ceenformen, aber dem Umfange und dem Niveau der Erhebungsmassen
gemäss sind die Wälder in dem grössten Theile Mexikos aus
den Baumgattungen der gemässigten Zone zusammengesetzt. Ueber
den immergrünen Eichen der tropischen Region folgen Arten derselben
Gattung mit periodischer Laubbildung, deren Blätter, ebenso
wenig wie bei den ersteren gelappt, denen der Kastanie gleichen
[bis 9500 Fuss]1). Die Eichen und Nadelhölzer begleitet eine ähnlich
belaubte Erle [Ainus acuminata), welche durch die Anden in
ihrer ganzen Ausdehnung von Mexiko bis Chile verbreitet ist. Auch
das Geschlecht der Linden (Tilia) erreicht Mexiko.
Eine strenge Sonderung der dikotyledonischen Laubhölzer nach
dem Niveau ist übrigens in den höheren Waldregionen nicht immer
nachzuweisen, indem auch gewisse tropische Formen eine niedrigere
Temperatur ertragen können. So wurde eine monotypische Bom-
bacee, die durch ihren Bau besonders merkwürdig ist (Ckeirostemon),
auf der Hochebene von Toluca, im Niveau von 8050 Fuss26) beobachtet
: man kannte von diesem Baume lange Zeit nur ein einziges
Exemplar, welches wahrscheinlich aus Guatemala stammt, wo derselbe
gleichfalls in hoher Lage, an der Grenze der Eichen und Coniferen,
den Vulkan del Fuego bewohnt f .
Etwas bestimmter ist die Region der Coniferen, der höchste
Waldgürtel Mexikos, von den Laubhölzern abgesondert. Zwar werden
die Fichten in gewissen Höhen von diesen begleitet [am Pik von
Orizaba von Eichen und Erlen, erstere bis 11000 Fuss]s), dann
aber steigen die Nadelhölzer noch höher nach aufwärts [6000 bis