andere. Die Verkürzung der Vegetationszeit ist allerdings auch nur eine Wirkung der
gesunkenen Sommerwärme, aber physiologisch betrachtet, ist die längere Dauer derselben
eine ebenso selbständige Bedingung des Baumlebens, als die Höhe der Temperatur,
bei welcher es erwacht.
12. In Jakutsk (s. o. Note 7) beträgt nur in den drei Sommermonaten die mittlere
Wärme jedes einzelnen über 8° R. ; in Bordeaux hat schon der März 8°, 6 und der
Oktober noch i i °,6 Mittelwärme, die dazwischen liegenden sechs Monate entsprechen
der Reihe io°,7, 1 2 ° 8, 15°, J, i 8°,3, 18“ 3, 150,6 (Dove, Temperaturtafeln, S. 18);
in Königsberg hält sich die Wärme 5 Monate lang (Mai—September) über 8° (das
S. 28).
13. Gri s e b a c h , Einfluss des Klimas auf die Begrenzung der natürlichen
Floren (.L in n a e a , 12. S. 193 u. f.).
14. B e c q u e r e l , m em o ire s u r le s fo r e t s e t de l e u r in f lu e n c e c lim a t é r iq u e (Mém.
de l ’ln s t i t . T. 35. 1866. p. 491).
15. Dove, über die Veränderlichkeit der Temperatur der Atmosphäre (Abh.
der Berliner Akad. f. 1866. S. 98); über das Klima von Nord-Amerika (Klimatologische
Beiträge, 1. S. 16).
16. Dove, die Verbreitung der Wärme, erläutert durch Karten der Monats-
Isothermen (Berlin, 1852).
17. Gr i seb a ch, Vegetationscharakter von Hardanger (Archiv f. Naturgesch.
10. S. 1 3); S c h übei e r , die Kulturpflanzen Norwegens, S. 75: sporadisch findet
sich die Buche in wildem Zustande noch an einem Standorte unter 6o° 37', die normale
Polargrenze liegt unter 590— 590 30'. — Auf abweichende Ansichten über die
klimatischen Ersuchen der Buchengrenze bin ich im Texte nicht eingegangen da
weder die Tiockenheit der Luft (De Candolle) noch die Steigerung der Sommerwärme
(Basiner) mit dem wirklichen Verlauf dieser Vegetationslinie namentlich in den nördlichsten
und südlichsten Breiten in Einklang zu bringen sind.
18. A n d e r s s o n , v é g é ta t io n de la S u è d e , p. 17.
19. l i a u t v e t t e i , die pflanzengeographischen Verhältnisse des europäischen
Russlands, 1. S. 40.
20. Va u p e l l , Nizzas Winterflora, S. 29: die mittlere Belaubungszeit der Buche
fällt in Kopenhagen auf den 9. Mai. Ich nehme hiernach an, dass ihre Vegetationszeit
in der Nähe ihrer Polargrenze nicht weniger als 5 Monate dauert, so wie sich dieselbe
in Madeira nur bis auf 7 Monate verlängert. Dieses letztere Verhältniss wird
in dem Abschnitt über die Mittelmeerflora erörtert. Dass die nordöstliche Vegetationslinie
der Buche auf einem klimatischen Grenzwerth beruhe, geht aus ihrem
regelmässigen Verlauf über den ganzen Kontinent und daraus hervor, dass Kulturversuche
im jenseitigen Gebiete misslungen sind. An einigen Orten, wo die Buche nicht
mein gedeiht, die aber ihrer Vegetationslinie nahe liegen, an den geschützten, inneren
Fjorden von Bergens Stift und auch in Dorpat könnte nach, den Messungen über die
Temperaturkurve eine Entwickelungszeit von 5 Monaten noch erreicht werden, aber
schon früher (Note 17) habe ich hieraus geschlossen, dass die Verbreitung des Baums
in Norwegen ihren klimatischen Grenzwerth nicht überall erreicht. Solche Abweichungen
gehören indessen nur in den Kreis der lokalen Anomalieën, die sich bei den
klimatischen Vegetationslinien stets wiederholen, und die vom Standort und Boden
abhängen, oder auch von der Incongruenz der meteorologischen Messungen mit dem
Wärmemaass, welches den Pflanzen wirklich zu Theil wird.
21. Bi om, das Königreich Norwegen, 1. S. 48; Schübe l e r a . a. O. S. 72:
Polargrenze der Eiche an der norwegischen Westküste zu Thingvold in Romsdalen
(63°, im östlichen Norwegen schon unter 6i°).
22. A n d e r s s o n a. a. O. p. 25.
23. T r a u t v e t t e r a. a. O. 2. S. 29.
24. Midden do r f f , a. a. O. S. 576.
23. Die Polargrenze der Weizenkultur ist bei Q u e t e i e t , c lim a t d e la B e lg iq u e ,
I Taf. 1 graphisch eingetragen : nur im Innern des europäischen Russlands geht sie
über die Eichenwälder hinaus bis 6o° N. B. In'Schweden hat Quetelet die Polargrenze
des Weizenbaus zu weit nach Norden gerückt (bis 63°), indem sie hier nach Andersson
[Aperçu de la v é g é ta t io n de la S u è d e , p. 60) nur das Stromthal der Dalelf (60 61 )
erreicht, also in gleicher Breite wie in Russland liegt. Allerdings fügt er hinzu, dass
an günstigen Orten und in guten Jahren selbst noch im schwedischen Lappland
(Quickjock 67°) Weizenernten erzielt werden, aber diese Bemerkung bezieht sich auch
nur auf den Sommerweizen, indem ausdrücklich bemerkt wird, dass der Anbau des
Winterweizens zu Fahlun an der Dalelf seine Polargrenze findet. In Norwegen soll
an der Westküste auch der Winterweizen noch jenseits Drontheim gebaut werden (bis
Fosnaes, 64° 40' : Schübeler a. a. O. S. 49).
26. L in s s e r , die periodischen Erscheinungen des Pflanzenlebens [M e in , de
la cad . 'de S t . P é t e r s b o u r g . S é r ie V I L T . 11): mittlere Epoche der Belaubung von
Quercus p e d u n c u la t a in Brüssel 29. April, in Petersburg 27. Mai, der Entlaubung in
Brüssel 4. November, in Petersburg 21. Oktober. Setzen wir zu diesen Zeitpunkten
die dazu gehörenden Tagestemperaturen, die aus vieljährigem Material für Brüssel
von Quetelet (.M ém o ir e de la t em p é ra tu r e de l 'a i r a B r u x e l l e s , 1867. p. 26: nach
30jährigen Messungen), für Petersburg von Dove (Temperaturtafeln, S. 68: aus
26 Jahren) berechnet sind, so erhalten wir folgende, im Texte benutzte Werthe : Belaubung
in Brüssel bei 8°,25 R., in Petersburg bei 9°,25 ; Entlaubung in Brüssel bei
6°, in Petersburg bei i °,76.
27. Mittlere Epoche der Belaubung der Birke in Brüssel 14. April bei 6 ,3, in
Petersburg 15. Mai ebenfalls bei 6°,3, der Entlaubung in Brüssel 1. November bei
6°,6, in Petersburg 1 1 . Oktober bei 5°,6 (nach denselben Quellen bei Linsser, Quetelet
und Dove).
28. Middendo r f f a. a. O. S. 566.
29. Die sibirische Tanne [ P in u s o b o v a ta ) hat ihre Polargrenze am Jenisei, wie
die Birke, unter 69° N. B., an der Lena unter 64° (Middendorff a. a. O. S. 543).
30. Mittlere Epoche des Ausschlagens der Lärche in Namur 1. April, m Pulkowa
23. Mai (die diesen Tagen entsprechenden Temperaturen betragen in Brussel 6°,8, in
Petersburg 8°,5); Nadelfall in Namur 12. November, in Pulkowa 10. November (entsprechende
Temperaturen in Brüssel 4°,9, in Petersburg —o°, 1 : alle Angaben nach
denselben Quellen, wie bei Note 26 u. 27).
31. Polargrenze der Lärche in Sibirien: Ural 68°, Jenisei 70°, Boganida 71 ,
Chatanga ^2°, Lena 720, Indigirka und Kolyma 69°, Anadyr 65°, Ochotsk 61 (Middendorff
a. a. O. S. 531)- — Ueber das Verhältniss der sibirischen und damischen
Lärche [ P in u s L e d e b o u r i i und d a u r ic a ) zu der europäischen [P . L a r i x ), die schon Pallas,
als Abänderungen derselben Art auffasste, sind die Bemerkungen Middendorff s (a. a.
O. S. 527) maassgebend ; die Zeichnungen, die er in Bezug auf die Variation der
y