G a ttu n g en (Vitis, Humulus, Mcnispermum), m it welchen in d e r südlichen
L au b h o lz zo n e tro p isch e F amilien, Bignoniaceen u n dSm ila c e en
sich v e rbinden (Bignonia, Smilax). A u ch die S ta u d e n h ab en im
S c h a tte n des W ald e s ein üp p ig e s W a c h s th um : u n te r ihnen sind
einige d e r a rten re ich sten G a ttu n g en d e r F lo ra en th a lten (die Synan-
th e re en Aster und Solidago).
Offene L an d sch a ften w e rden in den noch u n b e rü h rte n Wäldern
N o rd am e rik a s selten e rw ä h n t: W iesen sind, wie in E u ro p a , die Be-
g leitei des fliessenden W asse rs und in einigen G eg en d en , besonders
am O re g o n , d u rch ihre n ah rh a ften Gräser au sg e z e ich n e t [Triticum
lestucaJ x9).
V e g e t a t io n s f o rm a t io n e n . D e r W a ld ist die einzige F o rm a tion
, die von S e iten d e r A n o rd n u n g ih re r B e stan d th e ile uns h ie r zu
b e schä ftigen h ä tte , a b e r n u r W en ig e s ist zu dem, was d a rü b e r bereits
b em e rk t wurde , je tz t noch n a ch zu trag en , um das physiognomische
i d d e r n o rd am e rik an isch en L an d sch a ft zu verv o llstän d ig en . Unermessliche
E b e n e n , aus d en en n u r w enige u n d en tleg en e G ebims-
k e tte n sich e rh e b e n , a b e r re ich e r b ew ä sse rt d u rch N iederschläge als
E in opa, th e ilen sich in eine R eihe von S trom g eb ie ten , d e ren Anzahl
wegen d e r gle ichmässigen A b d a c h u n g g e rin g e r, d e ren W asse rre ich th
um a b e r um so g rö sse r ist. Ih re F ru c h tb a rk e it wird g e ste ig e rt
durch die Mannigfaltigkeit ih re r g eo g n o stisch en Zusammense tzung.
Von den a u sg e d e h n te s te n K o h le n ab la g e ru n g e n d e r E rd e bis zu den
jü n g s te n A llu v ia lb ild u n g en liessen h ie r alle g eo lo g isch en Ze iträume
d e r V eg e ta tio n freien R a um , sich u n g e stö rt zu entwickeln u n d die
Stufenfolge d e r in b e stim m ten R ic h tu n g en g e än d e rte n O rganisationen
zu durchlaufen. Die V e re in ig u n g d e r Bäume zu g em isch ten Beständen,
die u n te r solchen B ed in g u n g en in den wärmeren und feuchteren
G eg en d en en tstan d e n is t, k an n indessen n ich t als eine n o tw e n d ig e
b ö ig e des g ro sse ren Wasserzuflusses b e tra c h te t w e rd en . D en n ln
E u io p a akklimatisiren sich die n o rd am e rik an isch en Bäume leicht
obgleich ih n e n .h ie r weniger e rg ie b ig e Niederschläge g e b o te n sind.’
A b e r m it d e r F e u c h tig k e it des Bodens scheint die W e ich e des Holzes
in einer gewissen B ez iehung zu steh en . Als im v o rig en J a h rh u n d e rt
die Bäume N o rd am e rik a s zu erst n ä h e r b e k a n n t u n d na ch E u ro p a
verpflanzt w u rd e n , e rw artete m an v on ihre r A k k lim a tisa tio n b e so n dere
V o rth e ile für die F o r s tw ir ts c h a f t. D iese E rw a rtu n g en sind
n ich t erfüllt worden, indem sich a lsbald h e rau sste llte , dass dieselben
a n Holzwerth den einheimischen Bäum en E u ro p a s nach steh en , w äh -
rend sie sie häufig in d e r S ch n e llig k e it des W a c h s tu m s übe rtre ffen,
wie es bei we iche ren Hölzern gewöhnlich ist. V o n d e r W e ih m u t s kiefer
[P. Strobus) n im m t m an a n , dass ihre H ö h e jährlich um drei
bis vier F u s s zu n ehm e V ): b e i Paris sah man einen Baum in 30 J a h ren
80 F u ss h o ch u n d drei F u ss dick werden. J en e S ch ild e ru n g von
dem h äu fig en Windfall in d en O re g o n -F o rs te n , wo d e r Bo d en des
Waldes v on d en n ied e rg e stü rz ten R ie sen b äum en b e d e c k t w ird , ist
ebenfalls ein Beweis von ih re r kürzeren W a c h sth um sp e rio d e , v e rbunden
m it g e rin g e re r W id e rstan d sfäh ig k e it g e g en S tö ru n g en von
aussen.
Grössere D ich tig k e it u n d h ö h e re s W a c h s tu m des U n te rh o lz e s
und G e sträuchs sch e in t die n o rd am e rik an isch en W ä ld e r auszuzeichnen
und von d en se lb en Einflüssen ab h än g ig zu sein wie die ra sche re
Entwickelung d e r m e isten B äume. D e r Papaw [Asimina] ist 10 bis
20 F u ss hoch, u n d dieselbe Grösse e rre icht auch das R h o d o d en d ro n
der L au bw ä ld e r [R. maximum). S o g a r in den n o rd isch en W ä ld e rn
der weissen T a n n e b e k le id e t dichte s U nte rholz den Boden, wodurch
sie von d e r Ph y sio g n om ie d e r eu ro p ä isch en N ad e lh o lzb e stän d e a b weichen.
Oft fand R ic h a rd so n 6) diese T an n enw ä ld e r Hud so n ien s
undurchdringlich von W e id en g e sträu ch durchw ach sen , welches v o rnehmlich
ih r U n te rh o lz bilde t, u n d er fügt in ma le rische r D a rste llung
hinzu, dass, w äh ren d diese Gebüsche n e b st den gefallenen
und sin k en d en S täm m en v e rg an g en e r Zeiten d en S ch ritt des weissen
Mannes au fh a lten , d e r schm ä ch tig e , g ew an d te In d ian e r durch das
verwachsene D ick ich t g e räu sch lo s m it L e ic h tig k e it h in d u rch g le ite t,
u n b ek üm m e rt um die W o lk en ve rfo lg en d e r Muskitos, von denen die
Luft erfüllt ist.
N ä ch den B e stan d th e ilen de s U n te rh o lz e s u n d an d e re r S ch a tten gewächse
lassen sich die W a ld zo n en N o rd am e rik a s ebenso b e stim m t
wie d u rch ihre Bäum e u n te rsch e id e n . In Indiana , also in den nördlichen
L a u bw ä ld e rn , sind die W e id e n - u n d R h am n u sfo rm en noch
überwiegend, a b e r in einzelnen G egenden bis zum S trom g eb ie te des
Lorenz wechseln die se lben schon m it d en R h o d o re en u n d den V a c -
cinien. A n d e r östlichen A b d a ch u n g d e r A lleg h an y s b e ste h t das
Unterholz vorzugsweise aus R h o d o re en , oft ausschliesslich aus dem
grossen R h o d o d e n d ro n , w orauf d an n jense its dieser Geb irg sk ette
im W e sten d e r Papaw u n d am Missisippi die A ru n d in a rien sich
anschliessen. Mannigfacher, a b e r nicht m in d e r e igenthümlich sind
die S ch a tten g ew ä ch se in d e r W aldzone des O reg o n g eb ild e t, wo