Durch eigenthümlichen Bau ausgezeichnet sind mehrere Melastomaceen mit hohlen
Anschwellungen des Blattstiels, deren physiologische Bedeutung noch näher zu erforschen
ist: hier am zahlreichsten, sind diese Bildungen auch den feuchten Klimaten
Guianas und der brasilianischen Ostküste nicht fremd. Ferner sind als endemische
Monotypen von anomaler Struktur oder zweifelhafter Verwandtschaft bemerkenswerth :
die Ochnacee Wattacea, die neuerlich zu den Rosaceen gestellte Euphronia, die mit
der afrikanischen Napoleona verwandte Myrtacee Asteranthus und die von den Sapo-
teen vielleicht zu entfernende Labatia.
27. Wa l l a c e hat von 48 am Amazonas beobachteten Palmen physiognomische
Zeichnungen geliefert und ihre Benutzung angegeben (Palmtrees o f the Amazon.
1853)-
XIX. Brasilien.
x. Die Pflanzen aus dem südlichsten Brasilien, welche ich verglichen habe, und
wonach die dortige Küstenflora in ihren Hauptzügen mit der von Rio de Janeiro übereinstimmt,
wurden auf der Insel S. Catherina (28° S. B.) von Macrae, und zu Porto
Allegro (30° S. B.) von Fox gesammelt.
2. Niemeyer, die Kolonie Donna Frauciska (Peterm. Mitth. 8. S. 438).
3. In Tucuman (270 S. B.) ist der Regenfall auf die Monate Oktober bis April
eingeschränkt, aber auch der feuchteste Monat, der November, hatte nur 8 Regentage
(Burmeister in den Abhandl. der Haller naturf. Geselisch. 6. S. 100). In den Ebenen
von Gross-Chaco scheint der Sommerregen mit tropischer Intensität aufzutreten
(.Moussy, description de la confédération argentine, p. 391). An den oberen Zuflüssen
des Rio Vermejo (in der argentinischen Provinz Salta) dauert die tropische Regenzeit
vier Monate und der Tropenwald ist daselbst ausgebildet (das. p. 423).
4. Ga r dn e r , travels in the Inferior o f Brazil. Deutsche Ausg. 2. S. 3 4 4 :
Jahresbericht f. 1853. S. 33. Die höchste Erhebung der Serra do Mar (im Orgelgebirge
der Provinz Rio de Janeiro) beträgt nach Gardner 7500' englisch.
5. Die mittlere Höhe der Campos wird auf mehr als 2000' geschätzt (Jahresbericht
f. 1853. das.); in der Provinz S. Paulo beträgt sie nach St. Hilaire 2500' engl.
(.Ann. sciences nat. III. 14: Jahresbericht f. 1850. S. 65).
6. Nach Martius (Reise in Brasilien, S. 456) beträgt die Höhe des Itambe,
des höchsten Bergs im Bereiche der Campos, 5590': nach anderen Quellen soll die
Erhebung desselben noch beträchtlicher sein (Tschudi, Minas Geraes, in Peterm.
Mitth. Ergänzungsheft 9, S. 4).
7. Foetterle, geologische Uebersichtskarte von Südamerika (Peterm. Mitth.
f. 1856. Karte 11). Dass die hier als brasilianischer Sandstein bezeichnete Formation
im nördlichen Theile der Campos ein Kreidebecken bildet, wurde schon von Gardner
(a. a. O. 1. S. 240) nachgewiesen, wogegen die südlichen Hochlande mit ihrem Ita-
kolumit oder den Grauwacken und Thonschiefern in der älteren Uebergangsperiode
gehoben wurden.
8. Burmeister, Reise nach Brasilien, S. 323. 253. 101. (Jahresbericht f. 1853.
S. 31. 34)-
9. Martius, Reise, S. 141; Gardner, a. a. O. 1. S. 39. 14.
10. M a r t i u s , tabula geographica Brasiliae in dessen Flora brasiliensis.
11. Gardner, a. a. O. 1. S. 178; Dove, klimatologische Beiträge, 1. S. 90:
die Regenmenge betrug in Pernambuco während eines Jahres 106", wovon 83" in den
Monaten vom April bis Juli fielen.
12. St. Hilaire, voyages dans I’intérieur du Brésil, 2. p. 101.
13. Martius, Reise. S. 465. 5 2(5- 3 24 - 7 5 7 . 167. 207. 395. 563. 848.
14. St. H i l a i r e in Nouv. Antiales des voyages, 1847: Jahresbericht f. 1847.
S. 50. 15. Gardner, a. a. O. 2. S. 7. 107. 235. — 1. S. 211. uz. — 2. S. 338. 278.
16. St. H i l a i r e in Ann. S c ien c e s n a t u r . III. 14 : Jahresbericht f. 1850. S. 65.
17. Humb o ld t , relation historique, 2. p. 45.
18. S t. H i l a i r e , voyages, 2. p. 101. 416. Die Bäume der Catingas, an denen
die Belaubung vor dem Eintritt der Regenzeit beobachtet wurde, waren namentlich
eine Myrtacee [Eugenia dysenterica), eine Euphorbiacee [Iatropha opifolia) und eine
Leguminose.
19. Zu S. 379 Martius, Reise, S. 718; Gardner a. a. O. 1. S. 270.
20. Martius, die Florenreiche, S. 36 u. f. (Jahresberichte der bayerischen
Gartenbau-Gesellschaft f. 1865).
21. Nach Dove’s Monatsisothermen und Temperaturtafeln beträgt die Januarwärme
in Rio (230 S. B.) 210 R., unter 30° S. B. 200 R.; und die Juliwärme in Rio
160 R., unter 300 S. B. 140 R.
22. Weddel l (Annales scienc. naturelles, III. 13 : Jahresbericht f. 1850. S. 67).
23. Martius führt an, dass zwei Cocos-Arten den nördlichen \C. capitata und
coronata), zwei den mittleren (C. flexuosa und campestris) und wiederum zwei den südlichen
Abschnitt der Campos bewohnen (C. australis und Yatay]\ die beiden letzteren
erreichen ihre Südgrenze erst in der Pampas-Flora (unter 36° S. B.: Martius, Florenreiche
a. a. O.).
24. Das Jacarandaholz wird in Frankreich Palisander, in England Rose-wood
genannt: vom deutschen Rosenholz (Tulip-wood der Engländer) ist es verschieden.
Nach Allemao (Bentham, Dalbergieae p. 36 : in Journ. Linn. soc. Supplement) stammt
das Jacaranda grösstentheils von Dalbergia nigra: von Tschudi (Reisen durch Südamerika
3. S. 84: Jahresbericht in Behm’s geogr. Jahrb. 3. S. 204) wird die verwandte
D. miscolobium als Jacaranda bezeichnet. Nach Martius (Florenreiche, S. 39) ist das
Jacaranda-tan, eine besondere Sorte des Jacaranda, das Holz von Machaerium legale
und M. Allemani (vergl. Jahresbericht f. 1853, S. 31); das Zebraholz kommt von Cen-
trolobium robustum.
25. Rügen das, malerische Reise in Brasilien.
26. Martius, tabulae physiognomicae zu dessen Flora brasiliensis.
27. Wedd e l l in den Annales des scienc. naturelles, III. 11 : Jahresbericht f.
1849. S. 57.
28. Angaben über die Vegetationsformen der brasilianischen Wälder, nach den
im Texte erläuterten Formationen geordnet:
Matovirgem der Küsten landschaften.
T i e f l a n d . Lorbeerform (Myrtaceen: Lecythis, Bertholletia)-, Tamarindenform
; Palmen (Astrocaryum Ayri).