weniger tief in die Ebene einschneiden, oder vermöge der aufgesetzten
Bergmassen selbst gewisse Linien, auf denen, wie in der Sahara,
die Durchmärsche selbst mit Heerden möglich sind, oder auch von
der allgemeinen Oede ausgesonderte Oasen, unter denen die der
Mormonen von Uta die bedeutendste zu sein scheint. In der Breite
dieser Ansiedelungen (41 °N. B.) ist der Durchmesser der Salzwüste
am grössten und beträgt wenigstens 120 g. Meilen-*). Von hier aus
nehmen die Niederschläge sowohl in westlicher als in südlicher Richtung
rasch ab und fehlen zuletzt auf weiten Strecken ganz*5), indem
von der Binnenseite der Sierra Nevada bis zum Gila (33 °N . B.)
regenlose Landschaften sich ausdehnen. Da auf allen Seiten die
Salzwüste von höheren Gebirgen umgeben und durchsetzt wird, so
hat jede Luftströmung, aus welcher Richtung sie auch wehen mag,
ihren Wasserdampf verloren, ehe sie das Innere dieser Mulden erreichen
kann. Am Südrande, wo der Gila sich mit dem unteren
Colorado vereinigt, beträgt die jährliche Regenmenge nur 3 Zoll.
Die Vegetation besteht im Bereich der ganzen Salzwüste fast nur aus
zerstreut wachsenden Chenopodeensträuchern (Sarcobatus, Atriplcx
canescens) und geselligen Artemisien, oft ist der Boden von organischem
Leben durchaus entblösst.
Während im Norden die Prairieen durch die Baumgrenze des
Waldgebiets6) am Saskatchawan und Kolumbia scharf abgeschlossen
sind, ist der Uebergang zu den tropischen Landschaften Mexikos im
Süden ein allmäliger und wird durch ununterbrochene Hochebenen
vermittelt. In Neu-Mexiko verlieren sich die Ketten der Rocky
Mountains in der Lläche des Hochlandes, durch einen weiten Raum
ist hier der Zusammenhang der grossen Meridiangebirge Amerikas
unterbrochen. Da diese Lücke zwischen den Rocky Mountains und
den mexikanischen Anden durch das Tiefland der südlichen Prairieen
gleichmässig ausgefüllt wird und die nach Westen oder nach
Osten fliessenden Gewässer nur durch unbedeutende Bergzüge7) geschieden
sind, so zeigen Klima und Vegetation von der Sierra Madre
in Sonora bis zum inneren Texas und vom Gila bis zum Wendekreise
einen übereinstimmenden Charakter. Das obere Stromgoebiet des
Rio del Norte, sowie der Norden Mexikos diesseits der Tropen besteht
durchaus aus dürren Landschaften5) , zum Ackerbau genügen
die atmosphärischen Niederschläge nicht, auch hier sind die Wälder
von der ebenen Hochfläche ausgeschlossen8) und auf die Bergabhänge
eingeschränkt. Die Regenarmuth ist schon eine Folge der hohen
Lao-e dieser Plateaus , das mittlere Niveau der Thalfurche von Neu-
Mexiko beträgt gegen 4000 Luss und steigt in Santa Le, sowie im
südwestlichen Chihuahua auf 6000—7000 Friss?), um allmälig in die
o-leich hoch gelegenen tropischen Hochebenen überzugehen. Aber
auch von auswärts empfangen die südlichen Prairieen wenig Wasserdampf.
Die Polarwinde wehen von den Prairieen des Missisippi-
gebiets herüber und verlieren auf dem weiten Wege, den sie von
ihren Dampfquellen bis hierher zurückzulegen haben, ihre Feuchtigkeit
Dass bei westlichen Luftströmungen die Heiterkeit des Himmels
nur unter besonderen Bedingungen gestört wird, ist eine Wirkung
der in dieser Richtung vorliegenden Sierra Madre, der Cordillere
von Sonora, scheint aber wenigstens zum Theil auch mit der niedrigen
Temperatur des die kalifornische Halbinsel bespülenden Meeres
hi Beziehung zu stehen, wie an einem anderen Orte naher erörtert
werden, wird.
So ist das Klima der südlichen Prairieen dem der nördlichen
ähnlich, trocken, aber weniger excessiv als in den höheren Breiten.
Ein besonderer Unterschied besteht sodann in einer veränderten Anordnung
der Jahrszeiten, die Vegetationsperiode rückt vom Frühling
in den Sommer. Ungeachtet der geringeren Kälte gewinnt dieselbe
doch nicht an Dauer. Denn wenn auch der winterliche Schneefal
aufhört, so umfasst der Mangel an Niederschlägen und die Dürre
des Bodens um so längere Zeiträume. Zu Santa Fe in Neu-Mexiko
(36° N. B.) ist der Himmel fast das ganze Jahr heiter10). Indessen
bemerkt man im Thale des Rio Grande eine Regenzeit, die vom Juli
bis zum Oktober dauert und zunächst weder beständig noch ergiebig
ist, aber in der Richtung zum Wendekreise an Häufigkeit der Niederschläge
zunimmt. Dieser Sommerregen, wahrscheinlich eine Folge
der Vermischung beider Passate an deren Polargrenze in diesen
Monaten (320 N. B.) bewirkt, dass die Entwickelung der Prairie
pflanzen hier nicht, wie in höheren Breiten, im Frühling, sondern m
einer viel späteren Jahrszeit stattfindet. So stand die Hochebene
zwischen El Paso und Chihuahua, als Wislizenus sie im Augus
durchreiste, in voller Blüthenpracht. Der Vegetationscharakter von
Neu-Mexiko ist zwar durch die Beschränkung des Baumwuchses auf
die Flussthäler und die Gebirge, durch die beträchtliche Anzahl übereinstimmender
Arten, auch durch gleiche Halophyten aus der Familie
der Chenopodeen, sowie durch die Cactusform dem der nördlichen
Prairieen ähnlich : allein ebenso bestimmt stellt sich eine Annäherung