49. Sa v a n engr äs er. Rasen von hohem Wuchs.
50. Annu e l l e Gr äser . Gräser ohne rasenbildende Verzweigung.
51. Cypera c ee n fo rm. Ilalm ohne Knoten.
52. Rohr gr äs er . Halm hochwüchsig, mit entfernt stehenden Blättern.
VII. Zellenpflanzen.
53. Laubmoosform. Grüne Blätter.
54. Erdlichenenform. Nicht grüne Zellenpflanzen, ohne Belaubung.
I .
ARKTISCHE FLORA.
Klima. Die arktische Flora begreift im hohen Norden alle
Landschaften, welche jenseits der Polargrenze der Wälder liegen.
So einförmig und dürftig in seinen Erzeugnissen dieses Gebiet fast
unbewohnter Einöden auch erscheinen mag, so bietet es doch dadurch
ein hohes Interesse dar, dass es zeigt, was die Natur unter
den ungünstigsten äusseren Bedingungen zu leisten vermag, um das
oro-anische Leben zu stützen und zu erhalten, und wie sie bestrebt
ist, überall ihre Keime auszustreuen, über der starren Erdrinde
Thätigkeit, Bewegung und bildende Kraft zu verbreiten. Man ist
gewohnt, die arktische Vegetation mit der des Hochgebirgs zusammenzustellen,
wo in alpiner Höhe der Baumwuchs ebenfalls aufhört,
und beide Schauplätze des Pflanzenlebens wie auf einer Einheit
physischer Einflüsse beruhend aufzufassen. Allein schon Ramond,
der Nachfolger Saussure’s und der Vorgänger Humboldt’s, machte,
als er die Pyrenaeen zuerst den Naturforschern eröffnete, darauf aufmerksam,
dass, da die Wärme in dem einen Falle durch die
schräge Richtung der Sonnenstrahlen, in dem andern durch die ver-
dünnte Luft gemindert sei, auch die Wirkungen wenigstens in Bezug
auf die Organismen nicht durchaus dieselben sein möchten.
Er meinte, dass die Uebereinstimmung im Charakter der Pflanzen
nur in einer gewissen Aehnlichkeit bestehe, nicht aber auf einer
Gleichheit der Lebensbedingungen beruhe. Ohne dass durch diese
Bemerkung das Verhältniss der arktischen Flora zu den alpinen Regionen
der Gebirge erschöpft wäre, kann sie uns doch dazu dienen,
den ersten Schritt zum Verständniss der den hohen Norden be