Kalisalze abgelagert sind. Unter den übrigen Halophyten kommen
m der Songarei viele Cruciferen vor, in anderen Gegenden ist diese
amilie auf salzfreiem Boden häufiger vertreten; auch die Artemisien
sind nicht auf die Salzsteppe beschränkt.
Unter den succulenten Gewächsen ist die Chenopodeenform dadurch
bezeichnet, dass der Saft in den Blättern zurückgehalten wird
ohne dass ihre Oberhaut wesentlich dazu mitwirkt. Fälle, wo wie
bei der Cactusform, die succulenten Axenorgane für die Blätter ein-
treten , kommen in den Steppen nur vereinzelt vor (Salicornieen).
nn Vorrath von leicht löslichen Salzen im Boden hat auf der ganzen
Erde das Auftreten der Chenopodeenform zur Folge. Sie giebt den
treffendsten Beweis, dass nicht allein, wie Thurman behauptete, die
physischen Eigenschaften des Substrats und dessen Feuchtigkeit
sondern auch die chemischen Bestandtheile desselben das Vorkommen
der Pflanzen bedingen. Fast überall gedeihen Chenopodeen am
Meeresufer, sowie auf dem salzhaltigen Boden aller Erdtheile. Allein
das Steppengebiet der alten Welt ist bei Weitem am reichsten mit
ihnen ausgestattet, hier erreicht die Familie die höchste Mannigfaltigkeit
des Baus, und zwar sowohl in den Blüthen und Früchten
wie in den Vegetationsorganen. Was die Cacteen für Amerika sind
das wnd hier durch die Chenopodeen geleistet, ein unerschöpfliches
Feld wird systematischen Studien geboten. Von einer Menge einjähriger
Arten und Gattungen begleitet, wird die Vegetation der
Salzsteppe durch das gesellige Wachsthum der Strauchformen der
balsoleen und Suaeden zum eigenartigsten Bilde in der Physiognomie
er Steppenlandschaft. Ihre Zweige sind gewöhnlich von gedrängten
attern verdeckt, die bald zu mässigen Cylindern auswachsen, bald
zu fleischigen Warzen von geringer Grösse verkürzt sind. Durch
eine^ ähnliche Belaubung reihen sich an diese Chenopodeen dieZygo-
P. 7 .die auch bei Riffen Arten und namentlich bei Nitraria
" T H \mm bCSitZen- DaS frische Grün> welches um so
after hervorschimmert, je zarter und geglätteter die Oberhaut
der Chenopodeenform gebildet ist, geht sodann mit der Saftfülle bei
dem Tamariskengesträuch verloren, welches zuweilen eine ungewöhnliche
Hohe erreicht- [10 -2 5 Fuss]9), und dessen einförmige
Bildung an dem glaucescirenden, glanzlosen Farbentone leicht erkannt
wird, der den die Verzweigungen bedeckenden Blattschuppen
igen i s . ei einer von der Sahara aus bis Persien verbreiteten Art
v a,nartx ar ticul ata) verkümmern auch diese kleinen Schuppen, wo-
Ghenopodeen- und Tamariskenform. 433
durch ein Uebergang zum Saxaul und zur Casuarinenform vermittelt
wird. In einem anderen Falle ist eine Tamariscinee hingegen mit
den Blättern der Chenopodeenform belaubt und bildet zu diesen eine
Mittelstufe (Reaunmria).
Allen diesen Halophyten kommt die grössere Feuchtigkeit des
thonreichen Bodens zu Statten, um ihre Vegetationsperiode zu verlängern
: hiedurch werden die Bedingungen des Vorkommens der
Tamarisken an den Flussufern denen der Salzsteppen ähnlicher.
Nicht selten werden von den Reisenden die von Halophyten bewachsenen
Strecken selbst in den Wüsten als Salzmoräste dargestellt: die
dauernde Erhaltung des Salzes an ihrer Oberfläche ist ja eben die
Folge davon, dass der Boden das Wasser zurückhält, dass es nicht
durch die Flüsse entfernt werden kann. Die Anhäufung der Natriumsalze
in den Steppen ist eine allgemeine und ursprüngliche Erscheinung,
die man, wie den Salzgehalt des Meers, daraus erklären kann,
dass diese Stoffe keine unlösliche Verbindungen bilden und sich da
ansammeln, wo das Wasser, welches sie ausgelaugt hatte, keinen
Abfluss hat. In Tibet giebt es Landseen, die nach Muschelresten an
ihren Ufern ehemals, als sie mit Flüssen in Verbindung standen,
süsses Wasser enthielten, und die später salzig geworden sind, nachdem
ihr Abfluss durch Niveauänderungen des Bodens gehemmt
worden war. Aber die grossen Ebenen des Steppengebiets haben wir
bereits als einen trocken gelegtenMeeresgrund zu betrachten gelernt,
wo das Wasser verdunstend die Natriumsalze zurückliess. In der
Folge haben sie sich dann vollständig wieder verloren, wo die atmosphärischen
Niederschläge sie auflösten und den Flüssen zuführen
konnten; sie haben sich erhalten, wo dies nicht möglich war. Die
Vegetation der Steppen hat sich zu den heutigen Formationen erst
geschieden, nachdem diese Sonderung des salzfreien und natriumhaltigen
Bodens eingetreten war, sie liefert den Beweis ihrer späten
Entstehung durch das Erdreich, auf dem sie allein bestehen konnte.
Einige Pflanzenformen der Steppen, die nur von den Nachbarfloren
aus sie berühren oder in ihrer Verbreitung weniger allgemein
sind, wurden schon früher erwähnt. Es gehören dahin die Lichenen
auf dem nackten Boden der Sandsteppe, die Oschurgebüsche am
todten Meer, die Zwergpalmen Beludschistans und die von den Arabern
in die südlichen Landschaften eingeführten Dattelpalmen. Endlich
ist noch das Gesträuch an der nördlichen Steppengrenze (z. B.
Cytisus, Spiraea), und es sind die Baumformen an den Flussufern
G r i s e b a c h , Vegetation der E rde . I. 2. Aufl. 2 g