päischen sehr ähnlich ist [Pinus chinensis). Aber gerade bei den
Nadelhölzern ist die Mannigfaltigkeit der Gestaltungen am grössten
und übertrifft sogar die des nordamerikanischen Waldgebiets. Von
Coniferen sind allein aus Japan bereits mehr als 30 Arten I3) bekannt
geworden, und unter diesen sind mehrere monotypische Gattungen
enthalten. U überhaupt finden wir unter den Nadelhölzern fast nur
endemische Arten, die jedoch zum Theil den europäischen Tannen
und Kiefern nahe stehen und ihnen physiognomisch gleichen. Einige
sind durch ihre Grösse und durch die schöne Symmetrie ihres Wachsthums
ausgezeichnet: solche Bäume dienen den buddhistischen Tempeln
zum Zierrath, in deren Umgebung sie gepflanzt werden. Von
zwei Arten hat FortuneI4) physiognomische Skizzen gegeben, von
der Schirmfichte Japans [Sciadopitys], bei welcher die schlanke, mit
den dichtesten Nadeln verhängte Krone einen regelmässigen, aus
breiter Grundfläche verjüngten Kegel bildet, dessen Längsdurchmesser
(etwa 80' hoch) den kurzen Stamm um das Fünffache über-
trifit, und von einer weisslich berindetenKiefer des nördlichen Chinas
[Pinus Bungeana), die durch ihre Verzweigung merkwürdig ist, indem
in geringer Höhe über dem Boden acht bis zehn Hauptäste steil
wie Masten emporwachsen und erst an ihrem oberen Theile sich in
verschlungene Kronen auflösen. Auch unter denjenigen Coniferen,
deren Nadeln zu Schuppen verkürzt sind (z. B. Thujopsis, Chamae-
cyparis) , erscheint die chinesische Cypresse [Cupressus funebris) für
den dortigen Gräberkultus besonders ausdrucksvoll, da ihre Zweige,
wie bei einer Trauerweide herabhängend, die beiden Symbole des
Schmerzes, die dunkle Färbung mit der niedergesenkten Haltung
verbinden. Mit den europäischen Coniferen verglichen ist ferner die
Mannigfaltigkeit der Blattorgane bedeutend erweitert. Hier tritt auch
das breitere Olivenblatt tropischer Formen auf [Podocarpus) , und in
einer monotypischen Gattung (Gingko) nimmt das durch die Gefäss-
bündel gestreifte Laub eine so eigene, rhombische, vorn eingeschnittene
und gelappte Gestalt an, dass es sich kaum mit irgend
einem anderen Baume vergleichen lässt und nur durch die Festigkeit
des Gewebes an das Lorbeerblatt erinnert.
Sind in den Wäldern Ostasiens die Nadelhölzer vorherrschend,
so ist die Lorbeerform, welche sie begleitet, durch weit verschiedenartigere
Organisationen vertreten als am Mittelmeer, nicht bloss durch
Amentaceen, durch immergrüne Eichen, wie dort, sondern auch
durch andere Familien; zahlreiche Laurineen treten auf, ihnen fol-
■ „i„e Magnoliaceen und Ternstroemiaceen. Die immergrünen
f f dienoch bei Jeddo gewöhnliche Waldbaume smd, erreichen
Elf 6 ’ t l a m T e i l t ■ die Laurineen nehmen sehen in Nipon ab:
" p t r b a u m (CinnamommnCamphora) begleitet dfeNadelhölzer
aerTnse Chusan und bewohnt Kiusiu in Japan, wird aber unter
a, oberen Breton nicht mehr als einheimisch erwähnt. D,e tro-
”01 1 Vertreter der Lorbeerform auf Hongkong gehören zu einer
P'St'Grosseren Rdhe von Familien als in Japan. Die Erscheinung,
Z s sie in nördlicher Richtung sich immer mehr vereinfachen, dass
weiterhin wie in Südeuropa, nur noch immergrüne Eichen g
we ben tmd zuletzt auch diese in Sachalin verschwunden sind kann
Afnsst werden als ob die Annahme bestimmter geographischer
Grenzen des ostasiatischen Florengebiets überhaupt ganz willkurl.cr
sei Man könne vielmehr sagen, dass im Süden ein allmahg
Uebemang der chinesischen Flora in die indische, im Norden m die
Amurflora stattfinde. Miquel hat sich in der That in diesem Sinne
ausgesprochenIO) und die Unterscheidung einer bestimmten japam
s S n Flora verworfen. Allerdings sind es nur klimatische Werthe,
1 J en ich den geographischen Umfang des chinesisch Japan
L en Veg“ ationsgebretsf uffasse, auf der einen Seite die am Wende
S ä n d e r n d f Verdrehung der Jahrszeiten, auf der tmdem m
Polamrenze der Monsunwinde. Allein wenn auch innerhalb dies
Gebiete ein allmäliger Wechsel der Vegetation eintritt ähnlich wi
bei dem Uebergange der südlichen in die nördlichen L ^ c h a f
des nordamerikanischen Waldgeb.ets, so bleiben dock selbst auf de
Insel Sachalin noch deutliche Unterschiede von der Flora höherer
breiten übrig die von Maximowicz«) bereits angedeutet, von
Schmidt8) vollständiger nachgewiesen sind. Dieser Botaniker fand
denVegeLtionscharakter in den nördlichen Theilen derlnselb.s zum
Golf der Geduld mit dem der Küstenländer des ochotsk.schen Meer-
bu ns ganz übereinstimmend-8). Auf der südlichen Halbinsel Sachalins
L - 46° N. B.), die von jenen durch Gebirgszuge abgesondert
und gegen die nördlichen Winde geschützt sei, schliesse sich die
•Fbra der nordjapanischen durch eine Reihe identischer Arten und
durch Zunahme der Holzgewächse an. Nach dem
von ihm beobachteten Pflanzen halte ich indessen d »
für zweifelhaft; das Auftreten der mongolischen Eiche und dasWer
hältniss der Holzgewächse zu den übrigen Ffla“ e j '
weisen vielleicht auf nähere Beziehungen zu der Amurflora