bis Mitte Februar dauere, aber diese Gegenden hat er nicht selbst besucht, und den
entgegengesetzten Gang der Jahrszeiten der Tehama und der Gebirge hier nicht berücksichtigen
können. Man weiss daher von der Regenzeit in Hadramaut noch nichts
Sicheres. Wrede, der die Gebirgsthäler daselbst zu Ende Junis besuchte , fand zu
dieser Zeit die Vegetation in voller Entwickelung, an den Flüssen hohe Bäume mit
reicher Belaubung, die Bergabhänge mit aromatischen Pflanzen bedeckt, aber von
Niederschlägen erwähnt er nichts. Wahrscheinlich sind die Jahrszeiten ähnlich wie in
Yemen. Indessen hat Wellsted hierüber (A r a b i a , 2. p. 452) eine ziemlich dunkle
Stelle, die doch keinen sicheren Aufschluss giebt. Er bemerkt, dass er aus eigener
Erfahrung an der Küste von Südarabien und über das Klima während des Nordostmonsun
urtheilen könne, der von Oktober bis Mitte Mai dauere und regenlos sei
[w e a th e r u s u c illy h a z y , a c lo u d le s s s k y ) , fügt dann aber hinzu, dass der Wind gegen die
Küste wehe (b lo z v in g d ir e c t ly o ii i t ), was mit jener Richtung sich nicht reimen lässt,
wenn man nicht vielleicht annehmen darf, dass der Reisende dabei nicht Hadramaut,
sondern die Ostkiiste von Oman im Auge hat. Uebrigens kann dieser wolkenlose
Himmel bei ihm auch nur auf die Tehama bezogen werden, da er das Gebirge nicht
erreichte. Nach der Windesrichtung sind in Oman, da an dessen tropischer Küste in
der That die regelmässigen indischen Monsunwinde wehen, auf den Gebirgen Winterregen
zu erwarten, die der dann herrschende Nordost erzeugt, wie dies auch mit Nie-
buhr’s Angabe übereinstimmen würde.
60. B u i s t , p h y s iC a l g e o g r a p h y o f tlie r e d s e a [ J o i i r n . g e o g r . so c. 1814. p. 231).
Der Südostmonsun steht' senkrecht auf der Küste von Hadramaut. Im rotllen Meere
nehmen die Luftströmungen nach dessen Konfiguration und nach den Gebirgszügen,
die es begrenzen, die Richtung des Thalwegs an, sind also entweder Nordwest- oder
Südostwinde. Nördlich von Dschedda (21 °N . B.) herrscht der Nordwest (der abgelenkte
Passat der Sahara) fast beständig, im südlichen Antheil dauert der Südost (nach
Buist der abgelenkte Nordostmonsun des indischen Meers) 8 Monate, dann folgt von
Juni bis September der Nordwestwind, der die Regenzeit von Yemen begleitet.
61. W e l l s t e d , t r a v e ls to the c ity o f the C a lip h s , 2. p. 281. 283. 286.
62. Nach Schnizlein’s Vergleichungen (Note 48). Die von ihm mitgetheilte Aufzählung
indischer Arten in Nubien zeigt, dass die meisten Unkräuter sind, welche die
Kulturgewächse begleiten. Ueber die wenigen indischen Plolzgewächse in Sudan vergl.
Jahresbericht für 1847. S. 44 und 1850. S. 59.
63. Jahresb. f. 1849. S. 47.
64. Gr i s e b a ch , die geographische Verbreitung der Pflanzen Westindiens.
S. 9—11.
65. Bentham bemerkt über die dem tropischen Amerika und Sudan gemeinsamen
Pflanzen, dass sie vorzüglich in der Näl^e des Meers aufzutreten scheinen und
wenigstens niemals die ersten Höhen überschreiten (I lo o k e r , N i g e r F lo r a p. XIII). In
meiner Abhandlung über die geographische Verbreitung der Pflanzen Westindiens
habe ich eine Liste transoceanischer Tropenpflanzen mitgetheilt (S. 13), welche
31 Arten enthält, die am Seestrande, und ungefähr ebenso viele, die im Wasser oder
in Sümpfen wachsen.
66. Jahresb. f. 1850. S. 60.
67. Holzgewächse des Kap, die in Abessinien wiederkehren, sind: 3 Arten von
U h u s , A c a c ia m e l l i f e r a , A n th o s p e rm um c o r d i fo l iu m , M y r s in e a f r i c a n a , O lea la u r i f o l i a ,
I l a l l e r i a lu c id a , H e b e n s t r e i t ia d e n t a t a ; am Camerun I l e x c a p e n s is .
68. Beispiele von Verbindungen der Gebirgspflanzen von Sudan mit Madagaskar
und den Maskarenen: R u b u s a p e ta lu s (Fernando Po, Abessinien, Madagaskar, Bourbon),
L e u c o th o e s a l i c i f o l ia (ebenso, aber in Abessinien nicht beobachtet); S e n e c io
B o j e n und S e b a e a b r a c h y p h y lla (Fernando Po, Camerun, Madagaskar).
IX. Kalahari.
1. Der unbedeutende Ackerbau, der in einigen Gegenden, z.B. von den Hottentotten
in Klaarwater betrieben wird, beruht nur auf künstlicher Bewässerung mit
Brunnenwasser. Dass hier gerade in der trockenen Jahrszeit, im Frühling gesäet und
im Sommer geerntet wird, ist nothwendig, weil die Ceralien zu ihrer Entwickelung
der steigenden Wärme bedürfen, und darf nicht etwa auf die nur als seltenste Ausnahme
im Winter vorkommenden Niederschläge bezogen werden.
2. P e te rmann (geographische Mittheilungen f. 1858. Taf. 7) hat die Siid-
grenze der afrikanischen Palmen und damit die Naturgrenze des Kalahari-Gebiets
gegen Sudan, soweit die Quellen reichen,- angegeben : Kap Negro in Siid-Benguela
(160 S. B .), Grenze der Ovampos und Damaras (190), Ngami(20°), Ostküste vonNatal
und Kaffrarien (32°). Später (das. 1859. Taf. 11) wurden Palmen in Damara schon
unter 200 S. B. angetroffen.
3. A n d e r s s o n , la k e N g a m i , I I . e d it . p. 114. 187. 220. Nur ein kleiner Theil
von Gross-Namaqua und Damara ist bewohnbar, wegen des Wassermangels oder der
dichten Bekleidung des Bodens mit Dorngestrüpp das Uebrige nicht. Hier schweifen
nur Nomaden mit grossen ITeerden von Ochsen und Schafen umher, wogegen der
Uebergang der Dorngesträuche in die fruchtbaren Kornfelder der Ovampos (i9°S.B.)
ein plötzlicher ist.
4. Bu r che l l (t r a v e ls in the I n t e r io r o f S o u th e r n A f r i c a , 1822—1824. 1. p. 197.
370), der den südlichsten Theil der Kalahari erreichte, machte bereits die Erfahrung,
dass auf dem südafrikanischen Tafellande keine andern Niederschläge Vorkommen
als Sommergewitter, die er nordwärts vom Gariep als »sehr unregelmässig und unsicher
« bezeichnet. Auch Wi ls on [ J o u r n . g e o g r . so c. 1865. XXXV. p. in ) führt an,
dass die Vegetation der Kalahari und des Namaqua-Landes nur durch Gewittergüsse
befeuchtet werde: es sei ein Gewitter in diesen Gegenden »eine furchtbar grossartige
Erscheinung«, die oft nur eine Stunde dauere.
5. L i v i n g s t o n e , e x p e d it io n to the Z a rn b e s i, p. 530. Nicht bloss hier, sondern
auch von Bain e s [ e x p lo r a t io n s in S o u t h W e s t A f r i c a 1864. p. 61 j wird angeführt,
dass südöstliche Winde vorherrschen. Behm (Petenn. Mitth. a. a. O. S. 199) bemerkt,
dass diese Angaben mit denen Moffat’s [S o u th e rn A f r i c a , p. 87) in Widerspruch
stehen, der südwärts von Kolobeng (25 °—28° S. B.) den Ostwind als selten, West-
und Nordwest-Winde als vorwaltend bezeichnet. Auch im Damaralande kommen zu
gewissen Zeiten Westwinde vor [A n d e r s s o n a. a. O. p. 220), und ausserdem wird ein
dem Sirocco entsprechender, versengender Nordwind in der Kalahari erwähnt. Aber
wenn auch hiernach die Windverhältnisse noch nicht klar und vollständig zu beur-
theilen sind, so muss doch jede Aspiration, die in der Wüste selbst ihren Ursprung
hat, wegen der Dürre ihres Bodens trocken sein.