wovon jetzt nur noch wenige Bestände übrig sind. Da nun hier an
den kahlen Gebirgsabhängen der Sommer auch in den höher gelegenen
Theilen der Insel dürr ist, hat die Mediterranflora mit ihren Maquis
und Tomillares einen grossen Theil der ehemaligen Waldregion
eingenommen.
Von der Nordküste des schwarzen Meers sind schliesslich noch
die der Mediterranflora zugewendeten Abhänge des westlichen Kaukasus
und der Krim zu erwähnen.
A b c h a s i s c h e r A b h a n g d e s K a u k a s u s . JP)
Politische Waldregion aus Eichen und Ulmen.
Buchenregion.
Nadelholzregion (P in u s o r ie n t a l is und P i c e a v a r . N o r d m a n n ia n d ) .
Baumgrenze (Birke) 6600'.
Alpine Region 6600—9100' : Passhöhe.
Südküs te der Krim. I32)
Immergrüne Laubhölzer (.A r b u t u s A n d r a c h n e ) bis 1200',
Nadelholzregion [ P in u s L a r ic io ) 600—3000', am Nordabhang der Gebirgskette
durch die Buche ersetzt: Baumgrenze 4050'.
Die pontische Flora ändert sich bei dem Uebergange von Lasistan
nach Kolchis (Mingrelien und Abchasien) nur wenig. Die Gehänge
sind stärker bewaldet, aber das dichte Unterholz aus immergrünen
Sträuchern ist das nämliche. An der Ostküste des schwarzen Meers
ist das Klima unter dem Einfluss westlicher Seewinde ungemein
feucht und gleichmässig, indem der Kaukasus und die mesgische
Gebirgskette den Wasserdampf verdichten und zugleich gegen die
nördlichen und östlichen Steppenwinde Schutz gewähren. Die
grössere Feuchtigkeit und auch vielleicht die grösseren Schneemassen
des Kaukasus bewirken, dass die Baumgrenze in Abchasien etwa
900 Fuss höher liegt als an der gegenüberliegenden Südküste des
Pontus. Die Mediterranflora an der Südküste der Krim ist mit der
an den lombardischen Seen zu vergleichen; dieses äusserste, litorale
Grenzgebiet hat keine Aehnlichkeit mit den feuchten kolchischen
Wäldern und ist nur ein schwacher Abglanz von den Küsten Anatoliens.
Hier steigt die Laricio-Kiefer in ein tieferes Niveau herab
wie in Oesterreich.
V e g e t a t io n s c e n t r e n , Die nachfolgenden Verg leichung en der
einzelnen Abschnitte des Mittelmeergebiets unter sich und mit anderen
Floren gründen sich ausschliesslich auf die in meiner Pflanzensammlung
vorliegenden Arten. Wenn in Folge dieser Beschränkung die
Zahlen niedriger ausfallen, als wenn alle bis jetzt beschriebenen Gewächse
berücksichtigt worden wären, so gewinnen doch die Ergebnisse
an Sicherheit, und das Verhältniss der in bestimmten Richtungen
wachsenden oder abnehmenden Familien wird, da dieSamm-
lung reichhaltig ist und sich ziemlich gleichmässig über das ganze
Gebiet erstreckt, in der Folge wohl nur wenig geändert werden.
Namentlich sind aus Spanien, Algerien und dem Orient die von
Bourgeau, Heldreich und Balansa ausgegebenen Sammlungen vollständig
vertreten, die von Kotschy grösstentheils, sowie aus Italien,
Südfrankreich, Dalmatien und Rumelien Materialien Vorlagen, welche
fast alle bekannten endemischen Arten einschliessen. Unsicherer blieben
die Nachweisungen aus Anatolien, theils weil die Grenzen der inneren
Steppenlandschaft, diehier ausgeschlossen ist, von den äusseren
Gebirgszügen zum Theil nur willkürlich gezogen werden konnten,
theils wegen der Schwierigkeit, die aus der verschiedenen Auffassung
des Artbegriffs entspringt. In der orientalischen Flora Boissier’s,
von welcher nur der ersteBand zu benutzen war, sind etwa ein Drittel
mehr Arten beschrieben, als in meinem Katalog eine Stelle fanden,
aber hier schien eine Beschränkung des Stoffs um so mehr geboten,
als die Grenzen der natürlichen Abschnitte des Gebiets erst künftig
sicherer festgestellt werden können.
Mein Katalog umfasst gegen 7000 Arten von Gefässpflanzen,
von denen 60 Procent dem Mittelmeergebiet eigenthümlich, die übrigen
dem nördlichen und südlichen Europa gemeinsam angehören.
Auf 4200 Arten beruht also die botanische Selbständigkeit der Flora,
und in dieser Zahl sind etwa 60 monotypische Gattungen begriffen,
welche in keinem anderen Theile der Erde Vorkommen. Schon aus
der Vertheilung dieser Gattungen ergiebt sich, wie gross der Einfluss
des mittelländischen Meers auf die dauernde Sonderung der ursprünglichen
Vegetationscentren gewesen ist. Nur 12 Monotypen sind nämlich
durch das ganze Gebiet verbreitet, die übrigen bewohnen nur
einzelne Abschnitte desselben undhaben fast sämmtlich in den grossen
Meeresflächen, welche die Halbinseln und Kontinente von einander
absondern, auf ihren Wanderungen eine mechanische Schranke gefunden.
Ebenso umfassen von den 4200 Arten nur etwa 500 den
ganzen Raum von Spanien bis Anatolien, 1000 sind zwei oder mehreren
Abschnitten gemeinsan und grossentheils klimatisch bald auf
die westlichen oder östlichen, bald auf die südlichen Landschaften