Gattungen bezeichnet Bunbury: Pontederia, Gomphrena, Telanthera, Jussiaea, Nico-
tiana, Petunia, Nierembergia, Verbena, Mitracarpum, Solanum, Oxalis, Amaryllis,
u. a.
30. Die Familien mit endemischen Gattungen sind die Synanthereen (4), die
Umbelliferen (2) und mit je einer Gattung die Malpighiaceen (Tricomaria), Cucurbitaceen,
Asclepiadeen, Boragineen, Verbenaceen (.Dipyrena), Nyctagineen und Santa-
laceen (Jo d in a ).
31. Die vorherrschenden Familien in Orbigny’s patagonischer Sammlung bildeten
folgende Reihe (Voyage, 2. p. 308): Synanthereen (26), Gramineen (17), Leguminosen
(6), Chenopodeen (6), Umbelliferen (5), Solaneen (4).
XXII. Chilenisches Uebergangsgebiet.
1. Die Schneelinie des Aconcagua (13800'), des höchsten Gipfels der chilenischen
Anden (21040'), wurde von Gilliss gemessen (nach Behm’s geogr. Jahrb. 1 .
S. 266): dieser Berg wurde für die höchste Erhebung des ganzen Andensystems gehalten,
bis die grössere Höhe des Sorata in Bolivien (23280') nachgewiesen war. Die
Schneelinie des 13000' hohen Vulkans Villarica (390 S. B.) in Valdivia (5260') bestimmte
Cox (das.); am Vulkan von Osorno (40° S. B.) fand sie Philippi sogar schon
bei 4500' (Jahresbericht f. 1852. S. 75).
2. D a r w i n , Journal o f researches. Deutsche Ausg. 1. S. 268. — 2. S. 120..
12. 3. 15. 137. 121. 273.
3. G i l l i s s , Chile (United States astron. expedition io the Southern hemispherer
Vol. 1), p. 3. 86. 465. 81. 340.
4. In Santiago fielen 1850 56", 1851 39” Regen (das. p. 79).
5. Vergl. Andengebiet, Note 7.
6. Mitteltemperatur in Santiago (am Fuss der Kordillere 1700' über dem Meer
gelegen: K in g ’s surveying voyages, 1. p. 201) I5°,8 R .; Temperatur des Juli 9°,6;
des Januar 23°,2 (.Domeyko in Anal. acad. de Chile, 1851).
7. Poeppig, Reise in Chile u. s. w., 1. S. 179. 80. 129. 227. 234. 138. 156,
153. 294.
8. Grösse chilenischer Bäume der Lorbeer- und Olivenform (nach Gay, Flora
chilena): Boldu chilenum (Laurinee) bis über,50'; Quillaja saponaria (Rosacee) 30';
Kageneckia oblonga (Rosacee) 12'— 15'; Lucuma valparadisea (Sapotee) 15'— 18';
Tricuspidaria dependens (Tiliacee) 20'—25'.
9. Strobel (Peterm. Mitth. f. 1870. S. 300).
10. Die Hauptquellen für die Systematik der chilenischen Flora sind Gay's Flora
chilena (in dessen Historia fisica y politica de Chile) und Philippi’s Nachträge zu derselben
(Linnaea, Bd. 28—30 und 33): diese Schriften umfassen ganz Chile bis zur
Magellan-Strasse. Um zu einer Schätzung des Reichthums der Flora zu gelangen,
mussten bei Gay viele nicht einheimische und zweifelhafte Arten, bei Philippi Pflanzen
aus Mendoza und Patagonien ausgeschlossen werden: in manchen Fällen war die
geographische Verbreitung ungewiss. Unter diesen Cautelen entstanden folgende
Schätzungen:
Uebergangsgebiet bei Gay 1530 Phanerogamen, bei
Philippi 4 7 ° = 2000 Arten.
Nord- und Südchile gemeinsam = 4 ° ° Arten.
Antarktisches Gebiet (bis 340 S. B.) bei Gay 730 Phanerogamen;
bei Philippi 4 7 ° ~ 1200 Arten.
11. Phi l ippi , Reise durch die Wüste Atacama, S. 122.
12. P h i l i p p i , Flora atacamensis enthält 414 Phanerogamen, unter denen
manche bis jetzt endemisch sind.
13. Phi l ippi (Statistik der chilenischen Flora in der Linnaea, 3 °. S. 237) erklärt
die Flora der argentinischen Pampas von der chilenischen für durchweg verschieden
: nur einige hochalpine Arten fänden sich auf den Pässen an beiden Abhängen.
Aber von den nordchilenischen Holzgewächsen sind gerade die häufigsten aus
der Familie der Leguminosen bis Uruguay verbreitet, namentlich Acacia cavenia, Pro-
sopis siliquastrum, Gourliea decorticans (Burmeister, Reise durch die I lata-Staaten,
X . S. 391): die letztere ist nämlich anscheinend von G. chilensis nicht verschieden.
Auch fand Tschudi (Reisen durch Südamerika, Bd. 5 : vergl. Jahresbericht in Behm’s
Jahrbuch Bd. 3. S. 205) bei Cordova mehrere Sträucher der chilenischen und Atacama
Flora, z. B. Tessaria absinthoides, Baccharis Tola; ferner beobachtete er daselbst
den Cereus atacamensis.
14. Hooker fand, dass nur 17 Gattungen den Floren von Südamerika und Neuseeland
gemeinsam sind, abgesehen von denen, die eine weitere Verbreitung in
Australien und in der alten Welt haben (Hooker, Flora o f New Zealand, introductory
essay, p. XXXII): die bemerkenswerthesten sind Fuchsia und Calceolaria; häufiger
werden die Analogieën im südlichen Chile. Fälle des Austausches identischer Arten
sind wenige nachgewiesen.
X-_ P)ie wichtigsten Fälle eigenthümlicher Organisation, die zur Aufstellung
besonderer Gruppen Veranlassung gegeben haben, sind folgende : die Ledocarpeen
und Vivianieen neben den Geraniaceen ; die Malesherbiaceen neben den Passifloieen ,
die Francoaceen unter den Saxifrageen ; die Calycereen, die als anomale Synanthereen
betrachtet werden können; die Nolanaceen, die den Convolvulaceen am nächsten
stehen; die Conanthereen, ein Verbindungsglied zwischen den Liliaceen und Ama-
ryllideen.
16. Phi l ippi (Statistik, S. 243) hat die in Chile angesiedelten europäischen
Arten zusammengestellt: es sind dies gegen 50 Ruderalpflanzen, die wahrscheinlich
grösstentheils mit Saatkorn verschleppt wurden und unter denen die Artischokke
[Cynara Cardunculus) sich in den nördlichen Weideländereien, ähnlich wie in den
Pampas, verbreitet hat. Von europäischen Pflanzen, die im Wasser, am Seestrande
oder auf feuchtem Boden wachsen (das. S. 246), mögen ebenfalls etwa 5° Arten im
nördlichen und mittleren Chile aufgefunden sein.
17. Von Synanthereen enthält das hier benutzte Verzeichniss 7 endemische Gattungen,
von Liliaceen (mit Einschluss der Amaryllideen) 6; 2 Gattungen kommen vor
bei den Caryophylleen (beide aus der Wüste Atacama, Microphyes auch in Noidchile),
den Zygophylleen, den Scrophularineen (darunter Salpiglossis) und Boragineen; in
den übrigen Familien finden sich die eigenthümlichen Gattungen nur einzeln. Unter