Sommer südliche Seewinde, im Winter nordöstliche Landwinde überwiegen aber
diese lokalen Abweichungen haben auf die Verkeilung der Niederschläge keinen
merklichen Einfluss : der Herbst hat 12 , der Winter 13 und der Frühling k Regentage
(das. p. 223, 225). In dem Taurus selbst traf nämlich Kotschy den über ganz
Anatolien wehenden Passat, der als Nordnordost während,der drei Sommermonate
daselbst vorherrschte und sich zuweilen zu heftigem Sturmwind steigerte (a. a. 0
S- 355). gerade wie Mistral und Bora bei der so ähnlichen Bildung des Küsteno-ebirgs
39. T c h i h a t c h e f f a. a. O. p. 373. Die für die Vegetation bezeichnenden
Werthe des Klimas von Trapezunt und Konstantinopel sind folgende : Unterschied der
Mittelwärme des kältesten und wärmsten Monats in Trapezunt I4°,5 R. (Januar 5°.q •
August 19 °,4 (das. p. 1 19; vergl. die entsprechenden Werthe für Konstantinopel in
Note^3 2). Temperaturminimum in Trapezunt - 4°,6 (das. p. 121), in Konstantinopel
— 9 ,4 (P- 40). Regentage in Trapezunt 96, in Konstantinopel 66, aber während des
Sommers dort 28,5, hier nur 6 (p. 124) : dort ist der Juni der feuchteste Monat mit
18,5 Regentagen, hier Januar und December mit 30. In Trapezunt vertheilen sich die
Niederschläge so über das Jahr, dass auf den Winter 27, den Frühling 19,5, den
Sommer 28,5, den Herbst 20,5 Regentage kommen (p. 135).
40. Die immergrüne Region der politischen Flora ist namentlich durch R h o d o d en -
d r o n t p n h c u m , P r im u s L a u r o c e r a s u s , sowie durch A z a le a p o n t ic a und V a c c in ium
A r c t o s t a p h y lo s bezeichnet, denen mitteleuropäische Sträucher mit abfallendem Laube
und einzelne Baumgruppen derselben Heimath beigemischt sind (IC. Koch, Wanderungen
im Orient, Bd. 2, vergl. Jahresbericht f. 1848. S. 363).
41. Ab ich [ B u l le t . F e i e r s t , p h y s . m a th . 9. p. 1—48; J o u r n . g e o g r . soc. 21 p. 7.
Jahresbericht f. 1851. S. 33).
42. bezeichnenden klimatischen Werthe von Beirut, Jerusalem und Algier
sind: Unterschied der Mittelwärme des kältesten und wärmsten Monats in Beirut I2°,4
(Januar 9°,8 R . ; August 22°,2: Dove, Temperaturtafeln), in Jerusalem im Niveau
von 2500': 1 3 0 (Jan. 70, August 20°: Dove, Monatsberichte der Berl. Ak 1867
S. 772), m Algier 10° 5 (Jan. 90,3; Aug. 190,8 : das.). Regentage in Beirut 81 (Juni
September nur 2), 111 Jerusalem 69 (Juni — October nur 1 : Dove, klimatol. Untersuch.
S . 1 1 5 ) , in Algier 72 (Juni-August 5 , April u. Mai 1 1 , September etwa 4 -
das. S. 106).
43. H a r d y in C om p tcs r e n d u s , 1847, vergl. Jahresbericht f. 1847. S. 40.
44. Wi l denbruch bei Dove, klimatol. Untersuch. S. 1 15; Nardi in Peterm
Mitth. f. 1858, S. 38.
45- Im J. 1841—42 wurde der Winterweizen durchschnittlich an folgenden Tagen
gesäet und geerntet, in Rom 1. Nov. und 2. Juli, in Neapel 16. Nov. und 2 Juni in
Palermo 1. Dec. und 20. Mai, in Malta i.Dec. und 13. Mai (Daum, Bemerkungen
S. 348, Jahresb. f. 1845. S. 39). & ’
46. Dove , klimatolog. Untersuchungen, 1. S. 110.
47- Bei der Vergleichung der Mitteltemperatur der Vegetationszeit von Malaga
und Nizza ergeben sich die Werthe 13»8 und n ° , 8R., also gegen die für Nordeuropa
zu 13 R. bestimmte Phytoisotherme für Malaga eine geringe Zunahme, für Nizza eine
Minderung. Der Werth für Malaga (13 °,8) ist die Mitteltemperatur der 8 Monate
October— Mai (B o is s , V o y . c n E s p a g n e , p. 188), der für Nizza (n °,8) bezieht sich auf
die 9 Monate September—Mai (Dove, Temperaturtaf. S. 52). In dem letzteren Falle
sind nur die Sommermonate ausgeschlossen, in denen am wenigsten Regen fällt. Bei
Malaga zeigt sich, wie diese Bestimmungen insofern willkürlich sind, als die Vegetationszeiten
verschiedener Pflanzenformen sich sehr ungleich verhalten: nachBoissier
(a. a. O. Jahresbericht f. 1845. S. 27) entwickeln sich daselbst die Liliaceen mit den
ersten Herbstregen, hierauf folgen die annuellen Pflanzen, die den Winter hindurch
blühen und im Juni sämmtlich verdorrt sind; von den Stauden hingegen kommen einzelne
erst in der regenlosen Zeit des Juni und Juli zur Bliithe, und, wenn man auf
diese Gewächse die Dauer der Vegetationszeit gründen wollte, so würden nur August
und September für den völligen Stillstand des Pflanzenlebens übrig bleiben und jener
Werth von I3°,S auf 150 R. steigen. Die Bestimmung einer Phytoisotherme hat um
so weniger Bedeutung, je verschiedener die klimatischen Bedingungen der in einer
Flora vereinigten Pflanzenformen sind.
48. Va u p e l l , Nizza’s Winterflora, S. 3 5 : »im November haben sehr wenige
Pflanzen ihre Bltithezeit, im December so gut wie gar keine.« Ausnahmen, welche die
Milde des Winters zulässt, bilden theils solche Gewächse, deren Blüthezeit in den
Herbst fällt, aber sich in den folgenden Monaten fortsetzt, theils klimatisch indifferente
Begleiter der Kulturgewächse, wie sie auch .im nördlichen Europa, wenn Schnee und
Kälte ausbleiben, mitten im Winter fortwachsenjund blühen können (S. 41)- Zu den
ersteren gehört C n e o rum t r ic o c c o n , ein kleiner Strauch, der vom Septembei bis zum
März in allen Monaten bei Nizza blühend angetroffen wird (S. 34).
49. Die Abhängigkeit der Belaubung und des Laubabfalls derBäume von gleichen
Temperaturen soll nach L i n s s e r ’ s Untersuchung nur in Mitteleuropa stattfinden,
dagegen weder in Petersburg, noch in Venedig!(die periodischen Erscheinungen des
Pflanzenlebens in M ém . de l a c a d . de S t . P é t e r s b . VII. Vol. 11 . nr. 7. p. 36). Seine
Angaben beziehen sich auf Durchschnittswerthe von verschiedenen Bäumen, wahrend
der im Texte angeführte Satz nur auf gewisse Arten passt, welche in Mitteleuropa einheimisch
sind, nicht auf solche, welche von dem Klima ihres Vegetationscentrums,
von ihrem natürlichen Klima entfernt wachsen und sich neuen Lebensbedingungen
akkomodirt haben. Richtiger ist es, wie in dem Abschnitt über die nordeuropäischsibirische
Flora gezeigt wurde, bei der Frage, ob die Ordinaten der Temperatuikurve
zu Anfang und Ende der Entwickelungsperiode gleich oder ungleich sind, die verschiedenen
Bäume zu unterscheiden, als, wie es bei Linsser der P"all ist, hier den Einfluss
abweichender Klimate auf denselben Baum allein in Betracht zu ziehen. Bei
diesem Anlass schliesse ich die Beurtheilung der Ergebnisse von Linsser s auf die
Wahrscheinlichkeitsrechnung gegründeter Untersuchung über die Beziehungen zwischen
Wärme und Vegetation an. Er glaubt ein neues Gesetz ermittelt zu haben, welches
das Verhältniss der Temperatur zu den Vegetationsphasen ausdrücke, aber er hat nur
das Verdienst, die Sätze, welche ich schon im J. 1838 (L i n n a e a , 12. S. 188) aus
Boussingault’s Theorie ableitete, durch die jetzt vorhandene, weit umfassendere Zahl
von Beobachtungen bestätigt und mathematisch schärfer begründet zu haben. Diese
Sätze sind im Texte dahin zusammengefasst, dass der Eintritt (der Entwickelungsphasen
theils von der Temperatur, theils" von der Dauer der einzelnen Bildungsprocesse abhängt,
deren Summe als Vegetationszeit bezeichnet wird. Linsser’s Gesetz, seiner
physiologisch nicht haltbaren Bestimmungen entkleidet, ist nur ein neuer Ausdruck
dieses Verhältnisses, indem er die von einer Phase bis zur anderen der Pflanze zuTheil
gewordenen Wärme durch die Wärme der ganzen Vegetationszeit dividirt und hiebei
einen unveränderlichen Werth findet, sowie dies bei Boussingault der Fall war, dei
die mittlere Temperatur irgend einer Vegetationsperiode mit der Zahl der Tage multi