zu , eine Gattung von dornigen Genisteen (Ulex) zählt eine Reihe
endemischer Arten , ebenso unter den Stauden Armeria. Auch ist
hier wahrscheinlich die Heimath der westlichen Korkeiche (Quercus
occidentalis).
3. Tiefland von Andalusien. Von Holzgewächsen ist ausser
mehieren Genisteen [Bolina) ein Celastrineenstrauch (Gymnosporia
europaea) endemisch, eine Eiche (Quercus Mesto) verbreitet sich bis
Portugal. Fast alle grossen Gattungen nehmen hier an Artenreichthum
zu, die vorherrschenden Pflanzengruppen sind in dem Tieflande
und den Gebirgsregionen fast die nämlichen, z. B. die Genisteen.
4. Sierra Nevada. Die mitteleuropäische Region besitzt zwei
endemische Rosaceensträucher (.Prunus Ramburei und Cotoneastergra-
natensis) und einen dornigen Halbstrauch aus der Familie der Cruci-
feren ( Vella spinosa). Charakteristisch ist die Zunahme der Genisteen
und der Saxifragen (9 Arten).
5. Salzsteppen. Die endemischen Salsoleensträucher sind auf
diese Centren beschränkt, manche von ihnen kehren jedoch auch am
Meeresufer wieder. Auch die auf dem Salzboden und der Gyps-
formation vorherrschenden Halbsträucher sind zum Theil endemisch
(Onoms tndentata, Sideritis linearifolia; bis Nordafrika reichen Helian-
themum squamatum und Artemisia herba alba).
Fässt sich nun auf diese Weise eine gewisse Reihe von Vegeta-
tionscentren in Spanien erkennen, so ist es dagegen nicht zu erklären,
weshalb nicht eine noch grössere Anzahl sich gesondert erhalten
hat. Die centralen Gebirgsketten erheben sich ebenso isolirt über
das Tafelland wie die Sierra Nevada, und erreichen in der Guadar-
rama und in der Sierra de Gredos eine alpine Höhe. Dennoch war
die Ausbeute an endemischen Pflanzen, dieBourgeau in diesen Gebirgen
sammelte, geringfügig und mit dem Reichthum der Sierra Nevada
gar nicht zu vergleichen. Auch beruht dieser Unterschied weder auf
der grösseren Höhe dieses letzteren Gebirgs, welches gerade in den
mittleren Regionen am eigenthümlichsten ist, noch auf der südlicheren
Tage, da die Pyrenäen ebenfalls so viel reicher an endemischen Arten
sind als die centralen Ketten. In ähnlicher Weise stehen auch die
asturischen Gebirge, wo Durieu über die geringe Anzahl eigenthüm-
licher Pflanzen und die Entlegenheit ihrer vereinzelten Standorte
klagte I38), dem östlichen Hauptzuge der Pyrenäen bedeutend nach,
und selbst das durch seine abgesonderte Tage im äussersten Südwesten
der Halbinsel so völlig isolirte Bergsystem von Algarvien ist
Centren in Spanien und Algerien. 355
keineswegs so reich, wie man erwarten sollte. Unregelmässig, wie
auf der ganzen Erde, sind also auch in Spanien die Vegetations-
centren vertheilt, ohne dass die heutige Beschaffenheit der unorganischen
Einflüsse darüber irgend einen Aufschluss giebt.
Der Endemismus des mediterranen Afrikas *39) wird dadurch
unbestimmt, dass der Uebergang zur Flora der Sahara ein allmäliger
ist. Zwar bildet der Atlas eine scharfe Gebirgsgrenze, und so wurde
auch der Umfang des Gebiets auf denjenigen Raum bezogen, den die
Araber mit dem Namen Teil bezeichnen, aber die in Algerien an der
Südseite des Gebirgs eingeschaltete Steppe ist eine Landschaft, wo
die Pflanzen aus beiden Nachbarklimaten sich vermischen, so dass
es ungewiss bleibt, von welchen Centren sie ausgegangen sind. Ich
habe daher in meinem Verzeichniss endemischer Arten die Gewächse
dieser Gegend möglichst unberücksichtigt gelassen und mich, da
Marokko noch fast ganz unerforscht ist, grösstentheils auf den algerischen
Teil und auf den Atlas beschränkt. Von 6 monotypischen
Gattungen dieses Gebiets gehören 3 dem Teil (die Cruciferen Cordylo-
carpus1
Psychine und Raffenaldia), eine dem Atlas an (die Chenopodee
Oreobliton) , die beiden übrigen bewohnen Marokko, von denen die
eine (.Nolletia) . ein Synanthereenstrauch , sich östlich bis Oran verbreitet,
und die andere (die Sapotee Argania) die Wälder an der
Küste des atlantischen Meers bildet. Von Holzgewächsen besitzt die
Küstenebene mehrere endemische Sträucher, Genisteen und zwei
Cisten, wodurch die klimatische Analogie mit Andalusien ausgedrückt
wird, sodann zwei Terebinthaceen (.Rhus), welche, das Meer überschreitend,
ausserdem nur noch in Sicilien einheimisch sind. Vom
Atlas sind vier eigenthümliche Bäume bekannt geworden, eine Coni-
fere (Callitris quadrivalvis), eine Esche {Fraxinus dimorpha), eine
Terebinthacee [Pistacia atlantica) und eine Pyree [Pyrits longipes).
Unter diesen ist die Conifere, die bis zum marokkanischen Atlas, bis
zur Küste von Mogador sich verbreitet, dadurch merkwürdig, dass
sie zu einer Gattung gehört, die sonst nur in Australien vertreten ist.
Dieses Verhältniss wirft einiges Licht auf diejenigen Erscheinungen
der Tertiärflora, woraus man auf ein verschiedenes Alter der heutigen
Vegetation und einen hierauf beruhenden Zusammenhang der
entlegensten Erdtheile geschlossen hat. Wenn sich in Europa Formen
der fernsten Klimate unter den Ueberresten der Vorwelt erhalten
haben, so meinte Unger, dass die in der Gegenwart neben einander
bestehenden Vegetationsgebiete ihren Charakter der geologi