artig e, durch Meeresströmungen angesiedelte Baumform zu betrachten.
Die monokotyledonischen Bäume haben vor den L au b - und
Nadelhölzern voraus, dass, da das jährliche Wachsthum des Stamms
in die Dicke wegfällt, sie weniger Blätter bedürfen, um den Kreislau
f der Ernährung zu vollenden. In ihrer Entwick elung ersparen
sie daher (mit Ausnahme der Bambusen) die seitlichen Blattknospen,
welche bei den dikotyledonischen Bäumen zu der belaubten Krone
auswachsen. E benso kann man aber auch das Verhältniss der Organe
im umgekehrten Sinne auffassen, d a ss, weil die gleichzeitig
entwickelten Blätter wenig zahlreich sind und die L a s t , die der
Stamm zu tragen hat, gering ist, der letztere auch der Verstärkung
durch Verdickung des Holzkörpers nicht bedarf, und dies ist sogar
in noch höherem Grad e bei den Bambusen der F a ll, wo das Gewicht
der Blä tte r auf die K n oten , also au f die ganze L än g e des um so
schlankeren Stamms sich vertheilt. S o wird in allen F ä llen die Organisation
des Holzstamms mit einfacheren Mitteln erreicht als bei
den Dikotyledonen. A b e r aus dem Mangel der Seitenknospen entspringt
die Gefahr, dass die Blätter einmal zerstört sich nicht wiedererzeugen.
D er Vortheil der E ic h e , wenn sie im Frühjahr das
sprossende L au b durch Nachtfröste einbüsst, dasselbe nach einigen
Wochen aus neuen T rieben zu ersetzen, geht hier verloren. Die
Palme, deren Gipfelknospe m an ausschneidet, um als Sp e ise zu dienen,
wird dadurch zu Grunde gerichtet. Die monokotyledonischen Bäume
werden daher durch Schwankungen der Temp era tur und Feuchtigkeit,
denen das jugendliche Bla tt erliegt, in höherem Grade als durch
andere klimatische Einwirkungen gefährdet. S ie schmücken am
reichsten die ewig feuchten und warmen Landschaften der Aequa-
torialzone. A b e r die Palmen sind weder vom tropischen Gebirge,
noch von den Oasen der Wüste ausgeschlossen, wo das ganze Jahr
hindurch entweder gleichmässige Wärme herrscht oder die Organisation
einen Schutz g eg en ihre Variationen gewährt. Da s schon aus-
igebildete Blatt kann durch festes Gewebe und S tä rk e der Oberhaut
der kalten oder trockenen L u ft leichter Widerstand leisten. Je geringer
die Anzahl der in voller Th ätigkeit stehenden Blätter ist,
welche die einzige Gipfelknospe erzeugen kann, desto länger dauert
ihre Thätigkeit, und desto g rösser wird ihr Umfang, wodurch zugleich
den Forderungen der Schönheit entsprochen ist, dem Ebenmaass zwischen
der weithin ausgebreiteten, ewig grünenden Laubrose tte und
schlanken, zweiglosen Holzstamm. D a s afrikanische K lim a mit
• tä tlichen Temperaturwechsel und der Dürre seiner troc enen
l l rszeit ist den monokotyledonischen Bäumen weniger g unst' | a b
£ des t opiseben Amerika s und des indischen A rch ip els. Wenn
l o h keine der Hauptformen ausgeschlossen ist, so zeigt sich d es
doch in der g ering en Mannigfaltigkeit ihres B au s und dann,
mehrere nur in gewissen Landstrecken gedeihen. , ,
So allgemein die Palmen in Sudan Vorkommen, so steht docl
die Anzahl der A rten in dem auffallendsten f |gen
Amerika und A s ien . S ie be trägt nur etwa den zehnten Th e il d
aus iedem dieser beiden Erd th e ile bekannt gewordenen und wurde
noch Geringer sein, wenn nicht Mann eine R eihe von P almlianen, di
n|' ht , u der eigentlichen Palmenform gehören, an der Westküste
l td e c k t h ä t te ^H ie r in zeigt sich eine der vielfachen Aehnlichke.ten
mit der F lo ra Ostindiens, die den Palmenreichthum Am e rik a s nu
d i c h die grosse Z ah l von Calamus-Lianen erreicht, in der Mannigfaltigkeit
der Baum-Palmen aber ebenfalls zurucksteht. D ie in -
förmigWeit des Bau s wird in A frik a gleichsam ersetzt durch die
Häufigkeit der Individuen und die grossen Verbre.tungsbez.rke der
drei wichtigsten A rten . Während in Am e r ik a eigentliche Ia lm e n -
wälder das"heisst geschlossene Bestände von P almen mit Ausschluss
dikotyledonischer Bäume überaus selten sind und nach «ne,- mündlichen
A eu sserun g H um b o ld ts in den von ihm b e r e . f “ 9 " “ f “
überhaupt nicht Vorkommen, finden wir in A frik a als soU e m die
Klima und g eg enüber den Eleph an ten , die die Stamme wie R oh r zer
brechen, die Gefährdung der A r t durch die Menge “ wduen
überwunden werden, gese llig es Wachsthum wie bei der
der S ahara, so auch im wärmeren Su dan bei der D
Deleb-Palme. V o n der Dompalme kommen stundenweite Wälder
am Nil vor w); einen über mehrere Meilen ausgedehnten Wald de.
Delebpalme traf L iv in g ston e *) im T h a le des Shirei der w dem
Nyassa-See in den Zambesi strömt; grosse Bestände finden sich a
L T d e n des T s a d -S e e s 2s). A n der Westküste,
überhaupt Am e r ik a weit ähnlicher ist als der Osten
sich die Palmen nicht selten einzeln, wie dort, über d.e Bestände des
geschlossenen L au bw a ld e s oder sind in ihnen verborgem D .e d
häufigsten Palmen Sudans sind so verschieden gestaltet, das
ihrer Eigenthümlichkeit physiognomisch hervortreten. D ie Dom
palme (Hypkaenethebaica), mittelhoch, eine Facherpalme, die an