( Copernicia cerifera auf dem Sumpfboden von Gross-Chaco). Nach dieser Auffassung
können folgende Angaben auf die vom atlantischen Meere zu den Anden bogenförmig
verlaufende Nordgrenze des Pampasgebiets bezogen werden :
30° S. B. Porto Allegro am atlantischen Meer (vergl. Brasilien, Note 1).
270 S, B. Tropenwald am Parana bei Itaty an der Südgrenze von Paraguay oberhalb
Corrientes ( Orbigny, Voyage dans t Amérique mérid. 1. p. 193 ). Dagegen ausgedehnte
Grassteppe in Entrerios, mit Mimoseenwaldung abwechselnd (das. p. 435); in
Paraguay Savanen mit Graswuchs von 6 bis 7 Fuss Höhe (Rengger, Reise nach Paraguay,
S. 14), die Höhenzüge immergrün bewaldet, die Regenzeit dem Zenithstande
der Sonne folgend (das. S. 66, 76], die Wälder von Lianen erfüllt (.Page, L a Plata,
p. 109).
26° S. B. Am Rio Bermejo in Gross-Chaco unermessliche Palmenbestände über
grasbewachsenem Boden, die Bäume über 70' hoch (Page a. a. O. p. 250); oberhalb
dieses Flusses, am Pilcomayo, Campos mit Palmen bis zum Horizont (Rengger a. a.
O. S. 17). Dagegen lichter Algarobenwald in Gross-Chaco [Azara a. a. O. 1. p. 104):
doch auch noch dichter Wald in der Nähe des Salado (270 S. B.: Page a. a. O.
p. 3 7 8 ). - 5 ; ■
240 S. B. Am Jujuy in der Provinz Salta noch baumlose Pampas mit kurzem.
Graswuchs (Page a. a. O. p. 414); Algarobenwald von Salta bis Mendoza (Kahl, Reisen
durch Chile': Bericht in Behm’s Jahrb. 3. S. 205).
11. B ù 7i b u r y , on the Vegetation o f Buenos Ayres [Transact. o f Linnean so c.y
21. p. 189).
12. Burmeister (Peterm. Mitth. 1868. S. 51).
13. Or b i g n y , Voyage dans l'Amérique méridionale, 2. p. 308. 295. 164. — 1.
P- 3 5 5 - 3 3 6 . 3 3 8 . 3 2 0 .
14. Page ^ L a Plata, p. 344. 336.
15. Strobel (Peterm. Mitth. 16. S. 403).
16. Von Stauden und Kräutern, welche die Pampasgräser begleiten, werden
namentlich erwähnt: Verberia (z. B. V. erinoides und chamaedrifolia), Poriulacar
Synanthereen, Leguminosen (einjährige Mimosen), Scrophularineen, eine Apocynee.
(.Echites), Arten von Eryngium mit schmalen, parallel geaderten Phyllodien.
17. Nach Darwin (a/a. O. I. S. 137. 168) bedeckt die Artischockendistel vielleicht
Hunderte von Quadratmeilen in den Platastaaten ; ein grosser Theil von Uruguay
und Entrerios ist durch sie verödet. Hier wächst Cynara Cardunculus so hoch-
»wie der Rücken eines Pferdes, Silybum reicht bis zum Kopfe des Reiters, so dass man
die-Strasse nicht einen Schritt weit verlassen kann«.
18. Im Uferwalde des Parana werden erwähnt aus brasilianischen Gattungen von
Bäumen eine Leguminose (Machaerium)', von Lianen Passifloreen, Malpighiaceen-
(Stigm'aphyllon), Sapindaceen, Bignoniaceen, Leguminosen; yon atmosphärischen
Orchideen Oncidium ; von Schattengewächsen eine Melastomacee [Arthros temmd) und-
eine Canna [Bunbury- a. a. O.)’.
19. Man unterscheidet den Quebracho blanco und Colorado. Schlechtendal (Bot.
Zeit. 19, S. 137) hat die Früchte des Quebracho blanco untersucht und zu der-tropischen
Apocyneengattung Aspidosperma gezogen : nach seiner Abbildung stimmt die
Frucht damit überein, aber da die Bliithe unbekannt und die Blätter wirtelständig oder
opponirt, in den vollständig bekannten Arten jener Gattung aber alternirend sind, so
bleibt diese Bestimmung weiter zu prüfen. Einen entschiedenen Fehler aber beging.
er dadurch, dass er den Quebracho Colorado, anscheinend ohne Exemplare gesehen
zu haben, ebenfalls für eine Art dieser Gattung erklärte, ohne zu berücksichtigen,
dass derselbe nachTweedie (.Ann. nat. hist. 4. p. 101) nicht die flachen, zweiklappigen
Kapseln von Aspidosperma, sondern grosse Büschel von rothen Früchten trägt, die
denen der Sykomore [Ficus) gleichen. Dass überhaupt die Bezeichnung Quebracho,
■ eigentlich Quebrahacho (die Axt zerbrechend), sich auf die Härte des Holzes und
nicht auf eine besondere Gattung von Bäumen bezieht, scheint auch daraus hervorzugehen,
dass Orbigny in seinem Bericht über Corrientes darunter eine Acacie zu verstehen
scheint (a. a. O. 1. p. 335 : »quebrachos ou espinillos, dépouillés entièrement
de verdure en hiver', les feuilles pennées ou découpées lemportaient partout en nombre
sur les feuilles entières«). Ob die Quebrachos der Chanarsteppe im Winter ihr Laub
bewahren, also entweder zur Oliven- oder Sykomorenform gehören, ist aus den bisherigen
Berichten nicht zu ersehen..__________
20. Bäume im Uferwalde des Parana und Uruguay : von Leguminosen Prosopis,
Acacia, Gourliea, Coulteria tinctoria (Burmeister a. a. O. I. S. 39°)i 2 Laurineen
[Orbigny, Voyage, 1. p. 89) und Salix Humboldtiana.
21. Martius, Palmetum Orbignyanum (in Orbigny, vol.YII, 3. p.95); die Nachrichten
über Cocos Yatay und Trithrinax brasiliensis finden sich ebenda p. 93 und 44.
22. Vergl. chilenisches Uebergangsgebiet, Note 13.
23. Tschudi , Reisen durch Südamerika (4. S. 290: Bericht in Behm’s Jahrb.
3. S. 205). Die am häufigsten erwähnten Sträucher der Myrtenform in der Chanarsteppe
sind der Brea [Tessaria absinthöides) und der Tola [Baccharis Tola).
24. Die von Orbigny zu Carmen am Rio Negro (410 S. B.) beobachteten Sträu-
■ cher Patagoniens waren: 4 Leguminosen [Acacia, Cassia), eine Rhamnee [Colletia
serratifolia), die Synantheree Chuquiraga, 2 Solaneen (Lycium) und die Nyctaginee
Bougainvillea [Orbigny, Voyage, 2. p. 308).
25. T w ee d i e , journey across the Pampas [Annal, natur. hist. 4. p. 100. 13) .'
26. Grisebach, der gegenwärtige Standpunkt der Geographie der Pflanzen
(in Behm’s geogr. Jahrbuch, I. S. 376). Die Beobachtung wurde im Abschnitt über
das östliche Waldgebiet Bd. 1. S. 144 angeführt.
27. Von europäischen Wiesengräsern in den Pampas nennt Bunbury ■ Lolium
perenne und multiflorum, Hordeum pratense : von Kräutern haben sich mit ihnen allgemein
Trifolium repens und Medicago denticulata ausgebreitet. Von angesiedelten,
einjährigen Gräsern europäischen Ursprungs werden erwähnt: Cynodon dactylon,
.Setaria glauca und italica, Polypogon monspeliensis, Hordeum murinum ; tropische
Gräser, die auch in andern Ländern den Wendekreis überschreiten, sind : E l eu sine
indica, Stenotaphrum americanum, Chloris petraea; in Uruguay kommt Avena sativa
massenhaft verwildert vor [St. Hilaire). Von europäischen Ruderalpflanzen haben
Bunbury und St. Hilaire Beispiele aus 15 Gattungen aufgezählt.
28. Die bedeutendsten Beiträge zur argentinischen Flora gab W. Hooker (in
Bot. Miscellanies und Journ. o f Bot.)', einige neue Pflanzen aus Mendoza und Patagonien
hat Philippi beschrieben [Linnaea).
29. Nicht europäische Familien der argentinischen Flora [Bunbury a. a. O.
p. 187): Commelyneen, Pontedereen, Bromeliaceen, Scitamineen, Calycereen, Bignoniaceen,
Passifloreen, Loaseen, Byttneriaceen, Malpighiaceen, Tropaeoleen, Mela-
stomaceen (als zweifelhaft sind die Begoniaceen auszuschliessen, ebenso die Sapindaceen,
da die Acerineen mit denselben vereinigt wurden). Als charakteristische