hochstämmige Art [F. Solandri) und zwei Coniferen (.Libocedrus
B idw illii und Phyllocladusalpimis) verlieren sich erst bei 5600FUSS 6?):
eine kleinere Buche (F. cliffortioides) ist den alpinen Höhen eigentümlich
(4700 bis 6600 Fuss). Die Messungen der Schneelinie ergaben
ein mittleres Niveau von 7200 Fuss68). Durch die Forschungen
in der alpinen Region der Südinsel ist die Kenntniss der endemischen
Flora nicht unerheblich erweitert worden, aber die Analogieen mit
der Vegetation der Polarländer beschränken sich auf wenige Gattungen
(Gentiana, Ranunculus, Veronica). Unter den alpinen Sträu-
chern finden sich zwei Ericeen (Gaultheria): zahlreicher sind die
Rubiaceen (Coprosma) und die holzigen Synanthereen; unter den
weniger mannigfaltigen Stauden sind die Umbelliferen (Pozoa, L i-
gushcum) und einige Monotypen wohl die merkwürdigsten.
Nach seinem Umfange mit Italien vergleichbar (5000g. Quadratmeilen),
hat Neuseeland, so eingehend auch die Flora erforscht
worden ist, doch wenig über 1000 Gefässpflanzen geliefert 6s), wird
also wohl nicht mehr als ein Viertel von den in einem gleich grossen
Gebiete Südeuropas einheimischen Arten enthalten. So massenhaft
auch die Farne auftreten, so ist doch die Zahl der Arten (115) kaum
so gross wie auf den Sandwich-Inseln. Zunächst ist die Armuth
der Flora unstreitig der in so hohem Grade abgeschiedenen, oceani-
schen Lage beizumessen, da das nächste Land, wo ein ähnliches
Klima herrscht, das antarktische Amerika, über 1300 g. Meilen entfernt
liegt. Das Verhältniss der endemischen Phanerogamen in Neuseeland
beträgt in Lolge dessen nicht weniger als 72 Procent Vi.
Sodann ist aber auch die Einförmigkeit der von Bäumen beschatteten
Standorte für die geringe Ergiebigkeit der Vegetationscentren von
Bedeutung, obgleich der Boden auf der Nordinsel reich an fruchtbaren,
vulkanischen Gesteinen, auf den südlichen Alpen aus grani-
tischen Peisen und Schiefern bestehend, wie in Südafrika, genug
Verschiedenheiten bietet, um einen Wechsel in der Vegetation hervorzurufen.
Aber beide Inseln scheinen ursprünglich durchaus bewaldet
gewesen zu sein, da man das Harz der Kaurifichte auch im
Farngestrüpp ausgräbt und hieraus geschlossen hat, dass die offnen
Landschaften das Werk des Menschen sind, indem die Eingebornen
in früherer Zeit den Wald durch Feuer zerstörten, um der Ausbreitung
der Farne, von denen sie lebten, Raum zu schaffen70).
Die neuseeländische Flora zählt 24 endemische Gattungen,
welche zu 19 verschiedenen Familien gehören und fast sämmtlich
monotypisch sind: bei mehreren ist die systematische Stellung ziemlich
unbestimmt (z. B. bei Carpodetus und Ixerba, die jetzt zu den
Saxifrageen gestellt werden). Das Verhältniss der Gesammtzahl der
Arten zu der der Gattungen stellt sich etwa wie 3 : 1 . Nur wenige
Gattungen enthalten eine grössere Anzahl von Arten, mehr als 20
nur drei (Veronica 38, Celmisia 23, Coprosma 22).
Aus der Aehnlichkeit des Klimas und aus der Bedeutung der
Wälder sind die in dem Abschnitt über das antarktische Gebiet erwähnten
Analogieen mit diesem leicht erklärlich. Sie bestehen in
der erheblichen Anzahl von vikariirenden Arten71) und in der
grösstentheils übereinstimmenden Reihenfolge der vorherrschenden
Familien72): doch sind die Leguminosen vermindert und unter den
Synanthereen fehlen die Labiatifloren. Auf der andern Seite zeigen
die Formationen wenig Aehnlichkeit, weil, abgesehen von den Buchen,
die Formen des Waldes andere sind, weil die Geselligkeit der Farne
in den Vordergrund der Landschaft tritt und durch die Aufnahme
der Palmen, der Liliaceen- und Farnbäume die Physiognomie der
Natur sich dem Tropenwalde in weit höherm Maasse nähert als
durch die Bambusen in Valdivia.
Der Austausch mit dem nächsten, dem australischen Kontinent,
mit welchem Neuseeland auch durch die Meeresströmungen in keiner
Verbindung steht, ist ebenso unerheblich, wie die systematische Verwandtschaft
beider Floren nur einzelne Analogieen erkennen lässt.
Von den grossen australischen Baumgattungen, den Acacien und
Eukalypten, findet sich in Neuseeland keine Spur, von den Protea-
ceen nicht mehr, als die antarktische Flora Amerikas auch besitzt.
Nur die Epacrideen (23 Arten) und einige Gattungen von Myrtaceen
[Metrosideros) sind hier als Zeichen räumlicher Analogieen anzuführen.
Ein eignes Problem eröffnet die Vergleichung Neuseelands mit
drei kleinen Archipelen, deren Flora grösstentheils von dort entlehnt
ist, obgleich sie zum Theil ebenso fern liegen wie die Norfolkinseln,
mit denen ein weit geringfügigerer Austausch stattgefunden hat. Am
merkwürdigsten erscheint dieser Gegensatz bei den Kermadec-Inseln
(300 S. B.), die, gerade so weit nordöstlich wie Norfolk nordwestlich
entfernt (mehr als 100 g. Meilen), doch an dem Charakter der
neuseeländischen Flora Theil nehmen und auch in ihrer Farnvegetation
übereinstimmen 73). Aus den beiden entgegengesetzten Meeresströmungen,
die südwestwärts von den Fidschi-Inseln über Neu