
H alt. tab. 3,; von verschiedenen Theilen der Frösche und Säu-
gethierc K altenbrunner exp. circa statum sang. et. vas. in inflam-
matione. Monach. 1826.,' vorn Gekröse der Frösche R eichel de
sauguine efusque motu. Lips. 1767. M arshall H all a. a. O, tab. 4.;
vom Schwänze des Stichlings M arshall H all a. a. O. tab. 1 .; von
Fisch-, Frosch- und Saiamanderembryonen und Larven B aum-
gaertner über Nerven und Blut. Freiburg 1830. Man sieht die
Blutkörperchen deutlich aus sich verzweigenden kleinsten Arterien
in nicht weiter dünner werdende Gefässe von netzförmiger Bildung
sich ergiessen, und sich aus diesen wieder in dicker werdende
lind aus Zweigen sich bildende Anfänge der Venen sammeln.
Die Blutkörperchen lliessen in den feinsten Capillargefässen
einzeln hinter einander, und oft mit Unterbrechung; wenn sie
einzeln fliessen, sind sie fast farblos, dichter gehäuft erscheinen
ste gelb, noch dichter gelbroth und roth. Bei den noch kräftigen
Thieren fliessen sie anhaltend ohne Stoss;- wenn die Thiere schwach
sind und die Bewegung sich verlangsamt, sieht man die stoss-
weise Bewegung, so dass sie zwar immer fort strömen, aber stoss-
weise schneller strömen; bei noch schwächeren Thieren werden
sie nur im Momente des Herzschlages fortgetrieben, und weichen
dann auch wohl wieder etwas zurück. Wo1 mehrere arteriöse
Strömchen in eine Anastomose Zusammenkommen, ist ein Strörach
en immer vorherrschend, und durchströmt die Anastomose allein,
um sein Blut dem andern Strömchen beizumengen. So sammeln
und theilen sich die Strömchen auch in den netzförmigen feinsten
Gef'üssen, bis ^lles wieder in den Anfängen der Venen gesammelt
wird. Zuweilen verändert sich die Richtung eines Ström-
chens, wenn ein anderes Strömchen'stärker wird, und das frühere
bestimmende schwächer, je nach dem Druck auf die Theile
des Thier es.. Alle Kügelchen gehpn aus den Arterien in die Venen
über, und Niemand ist es leicht begegnet,, was D oellinger
gesehen haben wollte, dass- einzelne Kügelchen haften bleiben
und sich mit der Substanz verbinden. Ich glaubte früher zuweilen
hei stockendem Kreisläufe so etwas zu sehen, aber hei weiter
fortgesetzten Beobachtungen sah ich auch die Kügelchen fortrücken,.
wenn die Bewegung wieder anhielt. Drückt man das'
Glied odeF unterbindet man es, so steht alles augenblicklich stille
und kein Kügelchen verändert seinen Ort mehr.
Während des Durchganges des Blutes durch die Capillarge-
fässe wird das Blut dunkelroth. Die Bewegung des Blutes in
den Venen ist nicht stossweise verstärkt, sondern gleichförmig*
Diejenigen Venen, welche dem Drucke der Muskeln ausgesetzt
sind, haben Klappen, Taschen ventile, welche dem Blute die rückgängige
Bewegung nach den Capillargefässen versperren, wodurch
jeder Drack auf die Vene», statt die Bewegung aufzuhalten, das
Blut nach dem Herzen befördert. Die Klappen fehlen in den
Venen der in Höhlen geschützten Theile- ganz. In den Lungenvenen
hat M ayer unvollkommene Klappen beobachtet. An der
Pfortader der Pferde hat E- H.. W eser Klappen beobachtet, di©
heim Mensche» fehle»..
2. Allgem. Erschein. Pfortadersystem. Geschwindigkeit d. Bluts. 185
c. K l e i n s t e B lu tb a i in des P fo r t a d e r sy s tems.
Die Venen, welche sich zur Pfortader der Leber vereinigen,
führen das Venenblut ihrer Theile zur Leber in das Capillarge-
fässsystem derselben , zu welchem auch das Blut der Leberarterien
gelangt. Vergl. p. 173. Auf diese Art gelangt also das Blut
der Milz, des Darmkanales, des Magens, des Pankreas, des Mesenteriums
nicht unmittelbar, sondern auf einem Umwege in die
untere Hohlvene. Prof. R etzius in Stockholm hat indess beim
Menschen auch einige feinere Verbindungen zwischen Darmvenen
und Zweigen der untern Hohlvene entdeckt, wie er mir brieflich
mitgetheilt hat. Als er nämlich die Vena cava und die Vena
portae mit sehr feinen kalten Massen von verschiedenen Farben
injicirte, fand er, dass das ganze Mesocolon und Colon sinistrum
mit beiden injicirt war, und dass beiderlei injicirte Gefässe an
mehreren Stellen Anastomösen bildeten. Die Venen vorn Colon
und Mesocolon, welche dem Systeme der Vena cava angehörten,
gingen zur Vena renalis sinistra, und lagen äusserlich, dahingegen
diejenigen, welche der Pfortader angehörten, grösstentheils nä-
her der Schleimhaut lagen. Auch die äussere Oberfläche des
Duodenums hatte Injection von der Vena cava aufgenommen.
B reschet hat die V. inesenterica minor durch Aeste der V. cava
inf. angefüllt, und S chlemm hat offene Verbindungen der V.
rnesent.' minor mit Gefässen von der Vena cava inf. am After
gefunden. Eine Beobachtung, welche uns an zeig <7 dass man mit
Erfolg Blutentziehungen am After in Stockungen und Congestion
des Blutes, vielleicht sogar Entzündungen des Darmkanales, machen
wird. ,
' Das Blut der. Pfortader der Wirhelthiere, und das Blut der
Venae renales advehentes bei den Fischen und Amphibien hat
zum zweiten Mal den Widerstand der feinen Kanäle eines Capil—
largefässsystems zu überwinden, ehe es wieder zum Herzen gelangt;
Bei den Larven der Salamander habe ich die Beobachtung
gemacht, dass man den Blutlauf in der Leber mit einem einfachen.
Mikroskope bei Beleuchtung von oben betrachten Lann.
M eckel’s Archiv 1828. Diese von R. W aguer bestätigte Beobachtung
ist von grosser Wichtigkeit. Man kann hier ganz deutlich
sehen, dass das Blut der Pfortader bei dem Durchgänge
durch die Capillargefässe der Leber in die Lebervenen nur in
den Interstitien der Acini verläuft, und man kann hier sogar die
einzelnen Blutkörperchen, so deutlich wie sonst in durchsichtigen
Theilen, beobachten. Siehe die Abbildung in meiner Schrift de
gland. penit. struct. tab. 10. fig. 10. Ich habe bemerkt, dass das
Blut in der Hohlvene, wie in allen Rinnen der Lebervenen, stossweise
floss, wahrscheinlich, weil während der Contraction des
rechten Vorhofes das Blut aufgehalten wird, oder wegen der regelmässigen
Zusammenziehungen des untern Hohlvenenstammes,
(die man bei Fröschen sieht). Es ist kein Unterschied in der Farbe
des Blutes in der Hohlvene, in der Pfortader, in den Lebervenen
Zu .Bemerken. . . .
Nach der allgemeinen Beschreibung des Kreislaufes ist jetzt