
eine Schle!he !» 19} Stunden ein Gasvölurnen von
1.1’y JjUl)- Gentimet. atmosphärischer Luft auf 122,9, und der
lisch hatte 0,52 Cub. Cent. Sauerstoffgas absorbirt. Hieraus ergebt
sich, dass das Athmen im Wasser sich weniger wesentlich
vom Athmen in der Luft unterscheidet, als es aüf den ersten
Llick scheint. Zum Athmen in der Luft ist auch eine, nasse innere
Oberfläche der Lungen nöthig. Cobitis fossilis, der sich
viel im Schlamm aufhält, verschluckt nach E rman Luft an der
Oberfläche des Wassers, wonach die Luft im Darmkanal die
beim Athmen gewöhnliche Veränderung erleidet, und die veränderte
Luft durch den Darmkanal wieder entleert wird *).
Viele 1 liiere, welche durch Riemen Wasser athmen, erzeu-
gen durch die Kiemen merkwürdige Bewegungen in dem Wasser.
Diese Bewegungen sind zuerst bei den Salamanderlarven von
Steinbuch (Analccten zur Naturkunde. Fürth 1802.) beschrieben
und voUständig dargelegt, später von S harpey (Froriep’s Not. N.
018.) weiter verfolgt, und an mehreren Thieren beobachtet worden.
) Die Schwimmblase der Fische enthält zwar auch sauerstoffhaltige Luft,
allein diese Luft dringt nicht von aussen herein, sondern wird von der
Innern Qberflache des Organes seihst abgesondert. Die darin enthaltene
J.” “ enthalt bald mehr,"bald weniger Sauerstoffgas oder Stickgas als
die atmosphärische Luft. Sauerstoffarme Luft fand darin Erman bei
Landseefischen. Gilb. Ann. 30. 113, Dagegen fand Biot (Gilb. An,,.
ZU, 454.) bei bischen, die in einer grossen Meerestiefe leben, in der
Schwimmblase derselben eine Luft, die 69—87 proc. Sauerstoffgas ent-
1“ !’ wahrend das Meerwasser in der Tiefe nur 29 Sauerstoff u. 71
Stickstoff enthielt. Sonst ist der Luftgehalt bei derselben Fischart sehr
veränderlich. Im Frühling, und Sommer soll die Luft sauerstoffarmer
als im Herbst styn. Bisweilen fehlt das Sauerstoffgas gänzlich. Vergl.
D elaROCHE SCHWEIQG. J . 1. 161. CoNFIGLIACHI ebend. 137. Nach
A. v. Humboldt und P rovençal ist das mittlere Resultat einer grossen
o ,? " ?V Qn * ersuchen-über die Luft in der Schwimmblase der Karpfen
0,0/1 Sauerstoff, 0,052 Kohlensäure, 0,877 Stickstoff. Fische,' denen
man d‘e Schwimmblase exstirpirt hatte, brachten beim Athmen nicht
roö Kohlensäure hervor, _ obwohl sie viel Sauerstoff und Stickstoff ab-
sorbirten. Bei vielen Fischen communicirt die Schwimmblase durch
einen Gang mit dem Schlunde, wie beim Karpfen. .Die Oeffnung dieses
Ganges ist zuweilen weit, beim Karpfen aber so eng, dass durch ihn
keine Luit aufgenommen und vielleicht nur bei grosser Ausdehnung der
Blase etwas ausgeschieden werden kann. Bei vielen Fischen fehlt diese
■Verbindung Diese haben gewöhnlich ein rothes, gefässreiches, eigen-
thumhehes Gewebe in den Wänden der Schwimmblase zur Absonderung
der Luft, die auch in den Fischen mit Lüftgang wahrscheinlich
abgesondert wird; bei vielen Fischen fehlt die Schwimmblase ganz. Der
Aal hat den Luftgang und jenes drüsige Gewebe. Bei den Sciaenen
hat die Schwimmhlase viele blinde hohle Fortsätze, die in einigen Arten
verzweigt sind. Cuvier hist. nat. des poiss. tab. 138, 139. Bei
mehreren Fischen der Gattungen Cyprinus, Cobitis, Sparus, Clupea existât
eine von E, H. W erer entdeckte Verbindung der Schwimmblase
mit dem Gehörorgan, wovon später. Wenn die Schwimmblase der
Eisehe zerrissen ist, so verlieren sie nicht immer und nothwendig das
Gleichgewicht, sie fallen nicht immer auf die Seile. Wahrscheinlich ist
' ihre Luit bestimmt von Zusammendrücken der Baüehwände und Ausdehnung
das specifische Gewicht des Fisches zu ändern. Vergl. G. Fl-
SGRKR über die. Schwimmblase der Fische. Lp z. 1795, G, R, ÏRE-
yiranus verwischte Schriften, 2. ßd, 15(j,
3. Athmen d. Menschen u. d. Thiere. Thiereier. 311
Die Strömungen kommen auch an den primitiven äusseren
Kiemen der Froschlarven, aber nicht an ihren späteren, inneren
Riemen, und eben so wenig an den Kiemen der Fische vor, welche
das Wasser durch die Bewegung der Kiemendeckel erneuern.
An den Kiemen der Muscheln und Anneliden dagegen sind die
Strömungen allgemein.
Bei der Miessmuschel, Mytilus edulis, streicht das Wasser
an» hintern Ende des Thiers ununterbrochen in die Kiemenhöhle
ein, und unfern desselben Orts durch eine besondere Oeffnung
wieder aus.
Die Strömungen, welche die letzten Thiere erregen, rühren
von den Bewegungen ihrer Wimpern her. P urkinje und V alentin
haben die Wimpern aber auch an den Salamanderkiemen,
ja sogar die Wimperbewegungen in allen Schleimhäuten der Amphibien,
Vögel, Säugcthiere (mit Ausnahme der Schleimhaut des
Darms, der Harnwerkzeuge und männlichen Geschlechtstheile) entdeckt.
Mueller' s Archiv. 1834. p. 391. 1835. 128. 159. P urkinje
et Valentin de phaenomeno generali et fundümentali motas
vibratorii continui in membranis cum externis tum internis animalium
plurimorum. Wratisl. 1835.
3. Vom Athmen der Tldereier.
Die Embryonen der Batrachier, der Haien und Rochen, und
des Schwertfisches besitzen seihst äussere Kiemen im Foetuszu-
stande zum Athmen des Wassers.
M e h re r e B e o b a c h tu n g e n b ew e is e n , dass d ie E ie r d e r e ie rle -
g e n d ep T h ie r e b e i ih r e r E n tw ic k e lu n g d ie L u ft so v e rä n d e rn , wie
e rw a c h s e n e T h ie re , u n d o h n e a tm o sp h ä ris c h e L u ft u n d lu fth a ltig e s
W a s s e r sich n ic h t e n tw ick e ln . So v e r d irb t d e r E m b ry o d es V o geleies,
w en n das E i m it e in em F irn is s o d e r O e l ü b e rz o g e n w ird .
N a c h M iciiellotti’s V e rsu c h e n m it In s e k te n e ie rn z e rse tz te n diese
w ä h r e n d d e r E n tw ic k e lu n g d ie L u ft, d o c h n u r b e i 4- 1 5 ° bis 2 0 ° ,
w ä h r e n d sie u n te r 0 die A tm o sp h ä re n ic h t v e r ä n d e rn . In ir r e s p i-
ra b e ln G a s a rte n fin d e t k e in e E n tw ic k e lu n g s ta tt. P eaef u n d
F riedlaender Franzos. Aiin. 4 . II. 4 8 . B urmeister Entomologie 365.
V o g e le ie r e n tw ic k e lte n sich im w a rm e n W a s s e r n ic h t u n d e b e n
S? z iW j n ^ F -naC^ ^ iborg’s V e rsu c h e n in ir re s p ira h e ln G a s a rte n ,
Abhand/, fü r Thierärzte und Oeconomen. 4. 4 4 5 . D a u e re n will
E rman (Isis 1818.) h e im B e b rü te n von E ie rn in irre s p ira h e ln G a s-
a r te n E n tw ic k e lu n g b e o b a c h te t h a b e n , S chw.ann (de necessitate
ß cm atmospk. ad. eml. pulli in ooo. Berol. 1 8 3 4 , Mueller Archiv.
1835, p. 421.) h a t d ag eg en m it s e h r g en au en V e rsu c h e n d ie jen ig en
von V iborg b e s tä tig t. E r h a t g e z e ig t, dass hei: d e r B e b rü tu n g
v o n H ü h n e r e ie rn in sa u e rsto fffre ien G a s a rte n zw a r d ie V e rg rö s -
s e ru n g d e r K e im h a u t, d ie T re n n u n g in e in ser.öses u n d S c h le im -
h la tt, die B ild u n g d e r A re a p e llu c id a v o r sich g eh en , a b e r w e d e r
das B lu t n o c h d e r E m b ry o g e b ild e t w ird . E ie r, w e lch e 2 4 S tu n d
e n in W asserstoffgas b e b r ü t e t w a re n , e n tw ic k e lte n sieh b e i F o r t se
tzu n g d e r B e b rü tu n g in a tm o sp h . L u ft w e ite r , dag eg en d ie 3 0
S tu n d e n u n d d a r ü b e r in Wa sserstoffgas b e b rü te te n . E ie r sic h in
d e r a tm o sp h , L u ft n ic h t w e ite r en tw ic k e lte n .
Da die atmosphärische Luft durch die Poren, der Eischale