
kommt, und die von ihnen kommende Lymphe sind die einzigen
von ihnen ausgeführten und in die allgemeine Oekonomie zurüek-
fliessenden Stoffe.
A. | Vö.n .der Milz.: . ...
1. Bau der Milz. (Mueller im Archiv der Anat. und Physiol.
1834. .1.) ' . ,s,fS „ ■ i,n y
Die Milz kömmt nur hei den VVirbelthieren vor., si^. ist hier
fast'durchaus beständig. Nach R athke und Meckel sollte, sie hei
den Gycl,ostomen (Petromyzon, Ammocoetes) fehlen. Mayer(Fro-
riep’s Notizen 737.) f hält ein drüsiges Organ 1 an der Cardia
von Petromyzon marinus, für die Milz. , Bei Myxine. fehlt die
Milz nach R etzius wirklich, was. ich von diesem Thiere wie
von dem verwandten Bdellostoma bestätigen kann. Sonst ist
die Milz allgemein. Sie fehlt weder beim Chamäleon, wo sie
T revir^nus vermisst hat, noch bei den Schlangen, wo. sie meist
MepKEL übersah, bei den letzteren liegt sie, nach R rtzjus und
M ayer in; der Nähe des Pankreas. Bej dgn Cetaceen ist die ÄJ,ilz
in mehrere Milzen zerfallen. Die Milz liegt beim .Menschen
und demSäugethieren in demjenigen, doppeltblättrigen, Thpile des
Peritoneums, der von der vordem und hintern Fläche, des Magens
zur grossen Curvatur desselben hingehend .zwischen der
grossen Curvatur, dem Zwerchfell und dem Colon transversum
ausgedehnt ist; vom Magern ab bis zum Colon transversum Netz,
Netzbeutel genannt wird. Da dieser Theil des Peritoneums beim
Embryo vor dem 4. Monat , mit dem Colon noch nicht verwachsen
ist, sondern in der hintern Wand der Bauchhöhle in , das
Peritoneum sich inserirt, oder darin fortsetzt, so ist dieser, anfangs
von der grossen Curvatur zur hintern Wand der Bauchhöhle
sich erstreckende, und anfangs noch nicht herabhängende
Theil des Bauchfells frühzeitig . ein wahres Magengekröse, (Meso-
gastrium).. Siehe oben p. 492. Die Milz, welche zwischen den zwei
Blättern dieses Theils liegt, ist also ursprünglich im Magengekröse
enthalten, gleich wie die Lymphdriisen im Mesenterium
enthalten sind. Betrachtet man nun das ganze Gekröse als von
der hinteren Mittellinie ausgehend, wie denn auch das Magengekröse
anfangs von der hintern Mittellinie zur grossen Curvatur
gelangt, so ist also, genau genommen, die Milz nicht ein Orgau
der linken Hälfte des Körpers, sondern der Mittellinie zwischen
den beiden Blättern des Mesogastriums, in der Gefässschicht sich
erzeugend. Erst ”allmählig, da die Insertion des Mesogastriums
in die hintere Bauchwand sich nach links wendet, kömmt auch
die Milz nach links. Die Milz ist also kein Organ der linken Seite,
der das Paarige der rechten Seite fehlt, eben so wie auch die
Leber ursprünglich nicht vorzugsweise der rechten Seite, sondern
mit gleichen Hälften der Mittellinie angehört.
Die Milz ist von .einer festen fibrösen Haut überzogen, welche
viele balkenartige Fortsätze durch das Innere der Milz ausschickt,
durch welche das zarte, pulpöse, rothe Gewebe der Milz
suspendirt ist. Innerhalb dieses rothen Gewebes kommen bei
mehreren Thieren weissliche, runde, mit blossen Augen sichtbare
Körperchen vor, welche von M alpighi zuerst entdeckt worden.
Beim Menschen hat man sie bald angenommen, bald geläugnet
(Rudolphi).
Diese Körpereben sind nach D upuytren und Assolant in
der Milz des Menschen graulich, sehr weich und nicht hohl, und
haben einen Durchmesser von j bis 1 Par. Linie. Sie sollen so
weich seyn, dass sie beim Aufheben mit dem Messer zerfliessen.
Nach Meckel sind es rundliche, weissliche, höchst wahrscheinlich
hohle, oder wenigstens sehr weiche Körperchen von -g- bis
1 Linie Durchmesser, sehr gefässreich. Dergleichen weiche, beim
Druck leicht zerfliessende Körperchen sieht man allerdings zuweilen
bei dem Hunde, der Katze pnd in sehr seltenen Fällen deutlich
beim Menschen. Sie sind es, welche nach H ome, H eusinger
und Meckel, bei Thieren, nach eingenommenem Getränk, beträchtlich
anschwellen sollen, was ich bezweifle. Etwas durchaus
Verschiedenes sind die von Malpighi ursprünglich gemeinten
Körperchen der Milz einiger Pflanzenfresser. Ueber die Beschaffenheit
der unbestimmten, weissen weichen Pünktchen in der Milz einiger
S.äugethiere habe ich nichts herausbringen können; aber die traubenförmigen
Körperchen in der Milz des Rindes, des Schafes und
des Schweins können sehr gut in Hinsicht ihres Zusammenhanges
und ihrer Beschaffenheit untersucht .werden. Folgendes ist
dasjenige, was ich darüber gefunden habe.
Mn der Milz mehrerer pflanzenfressenden Thiere (des Rindes,
dii<?i chafes, des Schweins) giebt es gewisse runde, weisse Kör-
pernJaa von der Grös'se von g bis g- Millimeter; diese Körperchen
sind ziemlich hart, und weit entfernt, beim Druck zu zerfliessen.
Rudolphi {Grundriss der Physiologie. Band II. Abthei-
lung 2. p. 175.), welcher die MALPiGiu’schen Körperchen nur in
der Milz von Säugethieren annimmt, sagt, dass sie herausgehoben
zusammenfallen oder zerfliessen. Diess kann sicherlich nicht von
den weissen Körperchen, welche hier beschrieben werden, gelten,
da diese bestimmt umschriebenen und fast durchgängig gleich
grossen Theilchen ganz consistente und dem Druck einigermassen
widerstehende, beim sanften Zerreiben der Milz meist unzerstörbare
Bildungen sind. 'Man sieht sie bald an der Milz des Schweines,
Schafes, Rindes, auf Durchschnitten der Milz, oder noch
besser, wenn man die Milz zerreisst, auf den Rissflächen, oder
wenn man die Milz dieser Thiere einige Zeit maceriren lässt;
dann nämlich erweicht sich die pulpöse Substanz der Milz ganz
und wird schwärzlich, während die weissen Körperchen viel länger
ungefärbt, nämlich weissgrau- und unaufgelöst sich erhalten.
Sind zerrissene Stücke der Milz einige Zeit maeerirt worden, so
erkennt man auch deutlich den Zusammenhang der Körperchen;
inan sieht, dass sie unter einander durch Fäden verbunden sind,
und man kann ganze Büschel derselben aus der halbmacerirten
Milz des Schweines und Schafes absondern. Bei Untersuchung
der frischen Milz dieser Thiere ist es viel schwerer, den Zusammenhang
dieser Körperchen zu erkennen; nur mit grosser Ge-,