
nach dem Abziehen der Mucosa Vertiefungen in derTunica pro-
pria, welche dem Fundus jener Stellen entsprechen. Erst durch
Zerstörung der Oberfläche der weissen, porenlosen Stellen entstehen
Zellen oder weit offene Folliculi, wie man sie an krankhaft
veränderten oder sogenannten Peier’schen Drüsen so häufig
und leicht sieht.
Die dritte Schicht der Verdauungswege bildet das contra-
ctile Fasergewebe oder die Muskelhaut, die ohne Unterbrechung
vom Schlund bis zum After sich fortsetzt und Verlängerungen in
die Ausführungsgänge der grossen Drüsen schickt, indem, wie
pag.'472. gezeigt worden ist, die Ausführungsgänge dieser Drüsen
irritabel, sind, und auf Reize und ohne Reize sich zusammenziehen.
Die seröse Haut des Darmkanals gehört dem in der Bauchhöhle
gelegenen Tbeile desselben an und entsteht dadurch, dass
der Darinschlauch von aussen so in den Peritonealsack hinein-
geseboben-ist, dass er, wie die Leber und die Milz, zuglei ch ei-
nen Ueberzug von dem Peritoneum erhält, der sich hinter dem
Darm von beiden Seiten an einander legt und dadurch das Gekröse
oder Aufhängeband des Darms bildet. Das Gekröse kommt
an dem grössten Tbeile des Darmkanals vor, nur das Duodenum
hat kein Gekröse. In der frühesten Zeit des Embryolehens hat
auch der Magen ein Gekröse, wie ich (Meckel’s Arch. 1830. pag.
395.) gezeigt bähe. Durch merkwürdige Veränderungen 'wird dieses
Gekröse des Magens (Mesogastrium) später zum grossen Netz,
indem es sich beutelförmig herabsenkt; aber erst im 3—4. Monat
des Ernbryolebens verwächst das grosse Netz mit dem Colon und
dem Gekröse desselben (Mesocolon transversum), so dass hierdurch
erst jene .merkwürdige, sonst unerklärliche Verbindung des Magens
mit dem Colon durch das grosse Netz entsteht. Eine Verbindung,
die schon bei vielen Säugetbieren (Hund, Katze, Igel,
Kaninchen, Pferd) fehlt, indem bei diesen das grosse Netz oder
Mdsogastrium sich in der hintern Unterleibswand inserirt, und
von dem Mesocolon transversum ganz verschieden ist.1 Im Anfänge,
und zwar in der 4. und 5. Woche des Ernbryolebens des
Menschen, hat der Magen noch eine fast senkrechte Lage, indem
die kleine Curvatur nach rechts, die grosse nach links liegt, und
der Pylorus nach abwärts gerichtet ist;' so ist auch die Befestigung
des Magens an die hintere Bauchwand noch eine senkrechte
Falte, welche von der Mittellinie der Wirbelsäule ausgebt, sich
nach links gegen die grosse Curvatur des' senkrechten Magens
wendet und sich hier ansetzt, um mit ihren zwei Blättern den
Magen zwischen sich zu nehmen, so dass sich das linke Blatt
dieser Falte über die vordere, das rechte über die hintere Fläche
des Magens umbiegend fortsetzt. An dem obern Theile der
kleinen Curvatur treten d'e Blätter wieder zusammen und bilden
vereinigt eine Falte zur Leber.
Diese von der Mittellinie hinten ausgehende doppeltblättrige
Falte des Bauchfells, welche sich links wendend die grosse Curvatur
des senkrechten Magens erreicht, und diesen zwischen sich
nimmt, ist jetzt noch ein wahres Magengekröse, welches ich, so
lange es als solches besteht, Mesogaslrium nenne.
Da nun der Ausgang dieses Magengekröses jetzt noch in der
Mittellinie der hintern Bauchwand ist, das Mesogastrium aber,
um die grosse Curvatur des Magens zu erreichen, sieb nach links
wendet, so entsteht durch dieses Mesogastrium hinter dem Magen
ein Beutel von halbmondförmiger Form, und zwar ein Sack,
dessen Eingang an dem untern Theil der kleinen Curvatur rechts
ist, dessen vordere Wand der Magen selbst, dessen hintere Wand
das Mesogastrium ist.
Der Eingang in diesen Beutel des Mesogastrium rechts unter
der Leber, unter der Falte, welche von der kleinen Curvatur
an die Leber geht, ist noch sehr gross; er ist das spätere Fo-
ramen Winslowii. Nach oben wird dieser Eingang etwas bedeckt,
dadurch eben, dass das Peritoneum von der spätem Fossa
hepatis transversa faltenförmig, als Ligamentum gastrohepaticum
zur kleinen Curvatur des Magens tritt, um sich über den Magen
in die Blätter des Mesogastrium fortzusetzen.
Indem aber der Magen sehr früh sich platt legt, wird die
Richtung des Mesogastrium von der des Mesenterium verschieden;
denn das Mesenterium, so lange es noch senkrecht ist,
trennt die Bauchhöhle zu seinen Seiten hinten in einen gleichen
rechten und linken Theil; das.Mesogastrium aber gebt zwar auch
senkrecht von der Mittellinie aus, , tritt aber nach links an die
grosse Curvatur des Magens, und bildet, statt auf beiden Seiten
des Magens gleiche Räume, vielmehr zu seiner Rechten hinter
dem Magen einen blinden Beutel mit rechter Oeffnung, während
die1 der linken Seite des Darms entsprechende Seite des Magens
zur vordem geworden ist.
Der hinter dem Magen befindliche Beutel behält seine Form,
nur wird der Eingang in diesen Beutel auf der rechten Seite unter
der Leber kleiner, je. mehr die von der Leber zur kleinen Curvatur
gehende Falte des Peritoneum sich herabzieht, der Pylorus
aber sich mehr gegen die Leber aufrichtet, und der Magen überhaupt
aus seiner senkrechten Lage in eine schiefe übergeht. So
lange der Magen senkrecht steht, ist die Ausgangsstelle oder Insertion
des Mesogastrium hinten auch senkrecht in der Mittellinie
vor der Wirbelsäule, indem es von hiér links nach der grossen
Curvatur des Magens sich wendet und rechts den beschriebenen
Peritonealbeutel lässt. Indem aber die grosse Curvatur
allmählig mehr zur untern, die kleinere Curvatur zur obern wird,
verändert auch das Mesogastrium allmählig seine Insertion an die
hintere Bauchwand, und rückt aus der mittlern senkrechten mehr
in eine schiefe Richtung nach links. Zugleich wird der durch
das,Mesogastrium gebildete Beutel da, wo er mit seinen Lamellen
an die grosse Curvatur des Magens- tritt, unten etwas, verlängert
und dieser von dem Magen aus sich verlängernde Theil
des Beutels wird etwas runzlig.
Wenn sich nun endlich in der Lagenveränderung des Magens
die Insertion des Mesogastrium aus der senkrechten Richtung
schief nach links gewendet hat und zuletzt zum Theil quer