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beim Menschen und den Säugethieren verbindet er sieb mit Aesten
von beiden. Bei den Schlangen und Eidechsen giebt er einen
Ast zum Vagus. Beim Frosch setzt sich der Facialis vom Trigeminus
ab-in einen Ast des Vagus, nämlich in den Kehlast fort,
wie Volkmann beobachtet. Der Facialis der Petromyzon bildet
mit dem Vagus zusammen den N. lateralis, der bei den Knochenfischen
oft vom Quintus und Vagus gebildet wird.
Zum zweiten Vertebralnerven des Kopfs gehören der N, vagus,
glossopharyngeus, accessorius. Der Vagus ist nur grösstentheils sensoriell,
der Accessorius nur grösstentheils motorisch, der Glossopharyngeus
gleich stark sensoriell und motorisch.
Der dritte Vertebralnerve des Schädels wird allein vo'm Hy-
poglössus gebildet. Die Myxinoiden stehen dem einfachen Typus
der Wirbelnerven des Schädels ohne die abgeleiteten Nerven am
nächsten. Denn sie haben von den letzteren nur den N. facialis.
Nerv u s sympathi cus.
Die Physiologie dieses Nerven ist bereits in verschiedenen
Abschnitten des IV. Buches zur Sprache gekommen, und so sind
(p. 670.) die sensoriellen, motorischen und organischen Eigenschaften
desselben im Allgemeinen, und-(p. 737.) die Mechanik
seiner Wirkungen untersucht worden. Hier ist der Ort, das Ei-
genthümliche dieses Nerven in einzelnen Thierclassen und Thie-
ren zu erwähnen, wobei wir uns aber nur, auf diejenigen Verhältnisse
beschränken müssen, welche in physiologischer .Hinsicht
von Wichtigkeit, sind. In Hinsicht, des anatomischen Details müssen
wir auf die Werke, von W eber [anat. comp. n. symp: Lipz.
1817.), Lobstein (de n. symp. hum. fabrica, üsu et morbis. Paris
1823.), W utzer (de gangliorum fabrica. Berol. 1817.), Hirzel (Tie-
demann’s Zeitschr. fü r Physivl. /.) Arnold (der Kopftheil des vegetativen
Nervensyst. Heidelb. 1831.), Varrentrapp (obs. anat. de
parte cephalica n. symp. Francof. 1831.)> und Giltay (de n. sym-
pathico diss. Lugd. Bat. 1834.) verweisen.
Bei den Vögeln liegt die Pars cervicafis n. sympathici in
dem Canal der Querfortsätze der Halswirbel, wo bei dén Säugethieren
und dem Menschen nur ein verhältnissmässig sehr dünner
Strang des N. sympathicus liegt.
Die constantesten Verbindungen der Hirnnerven mit dem
Sympathicus sind die der Wirbelnerven des Schädels. Sie finden
bei den Fischen an der Basis des Schädels gerade so statt,
wie die Verbindungen des Grenzstranges des Sympathicus mit
den Spinalnerven.
Bei mehreren Thieren treten entweder für einzelne Theile
des Sympathicus oder für den ganzen Nerven Aequivalente ein,
welche sich von dem Typus des Sympathicus ganz entfernen.
Beispiele davon sind:
1) Der Sympathicus der Cyclostomen fehlt und der Vagus
ihn ersetzend geht bis zum After.
2) Bei1 den Schlangen ist der Kopftheil vom Grenzstrang des
Rumpfes getrennt und geht ganz in den Vagus über. Der Grenzstrang
fehlt auch am vordem Theile des Rumpfes. Statt der gewöhnlichen
Bildung gehen Aeste der Spinalnerven zu den Lungen,
zum Darm, zu den Geschlechtstheilen und Harnwerkzeugen,
wie W eber bereits bemerkte. Diese Aeste bangen durch bogenförmige
Schlingen unter einander zusammen, und diese Verbindungsschlingen
sind das Einzige, was vom. Grenzstrange übrig ist.
Dergleichen Bogen kommen aber .zwischen den Cerebrospinalnerven
sehr gewöhnlich vor. Nur bei sehr grossen Schlängen erkannte
ich eine Spur von Ganglien im Grenzstrange. Der Vagus geht
bei den Schlangen am Darm bis über -f der Bauchhöhle.
: 3): Aequivalente für einzelne Theile des Sympathicus komm'en
zuweilen auch bei den höheren Thieren vor. Dahin gehört, dass
drüsige Organe statt, wie es seyn sollte, vom Sympathicus, vielmehr
von Cerebrospinalnerven ihre Aeste erhalten, wie dieThrä-
nendrüse vom Nervus lacrymalis, die Milchdrüse des Menschen
vom 3. und 4. Brustnerven.
H Abschnitt. Von den Cfcntral iheilen des
Ne r v ens y s t ems ,
I. Capitel. Von den C e n tr a lth e ile n des N e rv en sy stem s
im Allgemeinen. ,
Zur Definition der 'Centralorgane gehören folgende Eigenschaften.
Die Centralorgane des Nervensystems bewirken die vereinte
Thätigkeit aller Nervenfunctionen, theils ausser der Herrschaft
der Seele, theils unter derselben. Durch sie werden alle Nerven
oder Leiter vereinigt. Sie setzen als Erreger (Motoren) sowohl
automatisch beständig oder abwechselnd, als willkührlich auf die
von dem Sensoriüm commune der Centralorgane ausgehenden
Bestimmungen, die motorischen Nerven zur Bewegung der Muskeln
in Thätigkeit.. Sie reflectiren die Wirkungen der sensoriellen.
Nerven entweder ,auf motorische unbewusst, oder bringen sie
im Sensoriüm commune der Centraltheile zum Bewüsstseyn. Durch
sie werden auch die organischen Nerven-Wirkungen in ungestörter
Kraft erhalten, das Nervenprincip beständig erzeugt und wiedererzeugt,
und ohne sie kann sich die Thätigkeit und Reizbarkeit
der Nerven als Leiter auf die Dauer nicht erhalten. Diess
ist die allgemeine Definition , des Gehirns und Rückenmarkes als
selbstständiger Erreger gegen die Nerven als, Conductoren des
Nervenprincips. Dass „sich durch die .angeführten Eigenschaften
die Gentralorgape von den Nerven unterscheiden, ist aus den in
der Nervenphysik mitgetheilten Thatsaclien nicht schwierig zu
beweisen.