
von 778,625 — 853,135. Mittel 815,880. Beim Weib ist die
Variation 790,394 — 853,135. Beim Mann ist die Variation
778,625 — 805,263. Hiernach enthält das Blut des Weibes
mehr Wasser, was auch D enis fand in 24 Beobachtungen vom
Mann und 28 vom Weibe. Nach ihm variirt die Menge des
Wassers heim Mann von 805,00 — 732, beim Weibe von 848,
00 — 750,00, die beiden Mittel verhalten sich wie 767: 787.
Die Quantität des Wassers ‘ist nach L ecanu in keinem bestimmten
Verhältniss zu den Lebensaltern, dagegen D enis mehr Wasser
bei Kindern und Greisen fand. In Hinsicht der Temperamente
fand L ecanu, dass das Blut der Sanguinischen weniger
Wasser enthält als das Blut der Phlegmatischen; bei sanguinischen
Weibern variirte die Menge des Wassers in 4 Beobachtungen
von 790,394 — 796,175, bei phlegmatischen Weibern in 5 Beobachtungen
von 790,840 —*■ 827,130.. Mittel beim sanguinischen
Temperament der Weiber 793,007, beim phlegmatischen Temperament
der Weiber 803,710. Aus ähnlichen Beobachtungen an
Männern ergab sich das Mittel für das sanguinische Temperament
der Männer 786,584, für das phlegmatische Temperament
der Männer 800,566. Die Differenz in plus von Wasser beim
phlegmatischen Temperament im ersten Fall 10,703, im zweiten
13,982.
Die Menge des Eiweisses variirt im Allgemeinen von 57,890
bis 78,270; indess ist die Quantität des Albumen bei Männern
und Weibern fast gleich, auch zeigt sich kein bestimmter Unterschied
in den Altern von 20—60 Jahren, eben so wenig zeigt sich
ein auffallender Unterschied iu den Temperamenten.
Die Menge des Blutkuchens (Faserstoffund Cruor) variirt im
Allgemeinen von 68,349 — 148,450, Mittel 108,399. Dieselbe
variirt bei Männern von 115,850 — 148,450, bei Weibern von
68,349 — 129,990. Das Blut der Männer enthält also nach L e-,
canu ungefähr 32,980 mehr Bestandtheile des Blutkuchens, als
das der Weiber. Dagegen scheint die Quantität des Blutkuehens
nicht proportionell mit dem Alter zuzunehmen, wenigstens nicht
vom 2Ö.—26. Jahre. Aber die Quantität des' Coagulums ist grösser
beim sanguinischen Temperament als beim phlegmatischen, was
auch D enis fand. -Das Verhältniss des Coagulums variirte in 4
Beobachtungen bei Weibern von sanguinischfem Temperament in
1000 Theilen Blut von 121,720 bis 129,654, beim phlegmatischen
Temperament in 5 Beobachtungen von 92,670 — 129,990^
Mittel beim sanguinischen Temperament der Weiber 126,174,
beim phlegmatischen Temperament der Weiber 117,300. Differenz
8,874. Bei den Männern variirte das Verhältniss des Coagulums
in 1000 Theilen Blut beim sanguinischen Temperament
in 5 Beobachtungen von 121,540 —*■ 148,450, beim phlegmatischen
Temperament ergaben 2 Beobachtungen 115,85R und: 117,
484. In 3er Menstruation scheint nach Lecanu das Blut des,
Weibes an Coagulurn ?u verlieren.
11. Capitel. Chemische Analyse des Blutes.
(Nach Berzelius Thierchemie u. A.)
Von den Kernen der Blutkörperchen hat man noch keine
vollständige Analyse, weil sie nicht in grösserer Menge zu erhalten
sind. Man kann sie von Froschblut wegen der Grosse der
Blutkörperchen leicht gesondert erhalten. Die Methode zu ihrer
Gewinnung habe ich schon angegeben. Man versetzt ein Gemenge
von Blutkörperchen und Blutwasser, woraus der Faserstoff
Ttfernt ist, in einem Uhrglase mit Wasser, das allmaU.gjden
Farbestoff autlöst, worauf der weisse Satz von Kernen der Bl -
körperchen zurück bleibt. Diese sind in Wasser unauflöslich,
verändern .sich mit Essigsäure übergossen in mehreren Tagen
nicht, sind löslich in aikalinischem Wasser sowohl von Kali und
Natron als Ammonium. Hierdurch stimmen sie im Allgemeinen
mit dem geronnenen Faserstoff und Eiweiss uberein, die jedoch
löslicher in Essigsäure zu seyn scheinen. Die chemischen Eigenschaften
der Schäle der Blutkörperchen sind auch nur wenig; bekannt.,
Diese Schale ist mit dem in Wasser leicht und in allen
Verhältnissen löslichen Färbestoff durchdrungen. Durch Behandlung
der Blutkörperchen des Frosches mit Wasser kann man den
Farbestoff bald aus ihnen ausziehen. Die Schale ist dann unförmlich
geworden, hat ihre Farbe verloren und wird erst spater
vom "Wasser angegriffen, nämlich innerhalb einiger Tage.
Dann ist die Schale der Blutkörperchen ganz zerstört und die
Kerne sind übrig; als Rest der zerstörten Schalen zeigt sich em
schleimiges äusserst feinkörniges Wesen auf dem Boden des Uhrglases,
auf welchem die Kerne liegen. Die Essigsäure lost die
Schale der Blutkörperchen nicht ganz vollkommen auf, indem um
die Kerne ein Rand bleibt, der offenbar Rest der Schale ist.
Vergl. das früher Bemerkte über das Verhalten der Essigsäure
zur SchaLe der Blutkörperchen. Zu einer vollständigen chemischen
Untersuchung sind der Farbestoff derJBiut^orPerc^ ,nj; der
im Blut aufgelöste Faserstoff und die Bestandtheile des Blutwassers
nach Abscheidung des Faserstoffs fähig.
I Farbestoff, Blutroth, Haematin, Cruorin. B erzelius untersucht’das
Blutroth in 3 Zuständen: an den Blutkörperchen, oder
im Blutwasser aufgeschlemmt, 2. im Wasser aufgelost, 3. im geronnenen,
für Wasser unlöslichen Zustande. Das Blutroth der
Blutkörperchen besitzt die Eigenschaft, bei Berührung von atmosphärischer
Luft oder von Sauerstoffgas letzteres anzuziehen und
sich heller roth zu färben. Hierbei wird Kohlensäure gebildet
und ausgeschieden, was B ertholeet, Christison (F rorief s l\ot.
644.) und ich selbst fanden (p. 315.). Ein mit Blutkörperchen
gemengtes Blutwasser wird durch Hindurchstreichen von Sauerstoffaas
durch und durch hellroth, bei der Berührung der atmosphärischen
Luft, wie das Blut selbst, an der Oberfläche nelboth.
In längerer Berührung mit Sauerstoffgas schwärzt sich das Blut