
sern wie das Zellgewebe zu besteben, die auf dieselbe Weise zu Bün-
delchen verbunden und durch einander gewirkt sind. Sie bilden *
drei Ordnungen: 1. Bursae synoviales, sowohl subcutaneae, als die
Bursae synoviales tendinum, welche den durch sie hindurcbgehen-
den, oder an ihnen vorbeigebenden Sehnen einen Ueberzug geben.
2. Synovialhäute der Gelenke. Wenn Sehnen oder Bänder durch
Gelenke hindurch gehen, so erhalten auch diese einen Ueberzug.
Die Synovia ist eine alkalische eiweisshaltige Flüssigkeit,
welche durch Kochen coagulirt. 3. Seröse Häute der Eingeweide.
Sie sind sackförmig geschlossen und entstehen als häutige
Grenzen, wo Eingeweide frei einander berühren oder in Höhlen
liegend von anderen Theilen abgesondert sind. Die durch eine
seröse Haut begrenzten EingeweuÄ sind von aussen so in den
serösen Sack eingedrückt, dass sie selbst davon wieder einen Ueberzug
erhalten. Von dem Gesetz, dass die serösen Häute geschlossene
Säcke sind, giebt es, nur selten Ausnahmen, wie z. B.
die - Oeffnung der Eierröhren des Menschen und aller übrigen
Wirbelthiere (bis auf einige Fische) in die Bauchhöhle, ferner die
Oeffnungen, welche doppelt bei den Haifischen und Rochen, einfach
beim Aal und bei den Pricken von aussen in die Bauchhöhle
führen. Bei den Stören, Haifischen und Rochen hängt
der Herzbeutel selbst mit der Bauchhöhle zusammen, und bei
den Ammocoeies und Myxinoiden ist dieser Zusammenhang am
grössten *).
Man stellt sich häufig vor, dass die serösen Höhlen während
des Lebens mit einem Gas angefüllt seyen, ohne zu fragen, was
diess für ein Gas seyn könnte. Diess ist eine unrichtige VorsteK
lung. Die serösen Säcke sind während des Lebens so von ihren
Eingeweiden angefüllt, dass gar keine Zwischenräume innerhalb
derselben vorhanden sind, und es wird von den Oberflächen
der serösen Häute während des Lebens nur so viel Flüssigkeit
abgesondert, um die einander berührenden Vfände schlüpfrig zu
erhalten und vor Verwachsungen zu sch ützen. So sind die Baucheingeweide
unter dem beständigen Druck der Bauchmuskeln zusammen
gepresst; nur im Innern des Darmkanals erleidet der Raum
der Bauchhöhle nach oben und abwärts Veränderungen. Zwischen
Pleura costalis und pulmonalis ist während des Lebens nicht
der geringste Zwischenraum, indem die Oberflächen der Lungen
durchaus immer den Bewegungen des Thorax folgen, wodurch
allein das Athmen möglich ist. Auch zwischen Herzbeutel und
Herz braucht man keine gasförmigen Stoffe und keine Fiüstty
Bei den Vögeln sollen nach der gewöhnlichen Annahme die aus den
Bronchien der Lungen durch Oeffnungen auf der Oberfläche derselben
sich verlängernden Luftsäcke auch in die Bauchhöhle herabsteigen und
in diesen Luftzellen die Barucheingeweide alle liegen. Diess ist abelein
Versehen, denn nach meinen Beobachtungen an Hühnern liegen
die beiden Hälften der Leber und der grösste Theil des' Darmkanals
zwischen den auf beiden Seiten herabsteigenden Luftzellery in beson-
dern mit den Luftzellen gar nicht communicirenden Abtheilungen der
Bauchhöhle,''in welche hei einer Injcction der Luftzellen durch die
Luftröhre nichts eindringt.
sigkeit während des Lebens anzunehmen; denn immer ist ein
Theil des Herzens vom Blut ausgedehnt, während der andere
Theil des Herzens zusammengezogen ist. Durch die Anhäufung
des Blutes in dem eben erweiterten Theil des Herzens, sey es
Vorbof oder Kammer, wird also die Höhle des Herzbeutels in
jedem Augenblick ausgefüllt, und wenn auch durch die Zusammenziehung
eines Theils des Herzens im Herzbeutel ein luftleerer
Raum entstehen könnte, so würden die anliegenden Lungen
vermöge des Luftdrucks von aussen durch die Bronchien, den Herzbeutel
verdrängend, diesen leeren Raum einzunehmen suchen.
Die serösen Säcke stehen unter sich in sympathischer Verbindung,
und theilen sich einander leicht Entzündungen mit.
Eine diesen Säcken eigenthümliche Krankheit ist die Ergiessung
von Blutwasser in dieselben, welche leicht durch organische Krankheiten
der ihnen anliegenden Eingeweide entsteht. Ueber die
Gefässe der serösen Häute siehe ofien pag. 213.
b. Schleimhäute. Ueber den feinem Bau siehe oben den Artikel
von der Ernährung. Die Schleimhäute kommen überall vor
als innere häutige Begrenzungen, wo innere Theile mit der Aussen-
welt in offener Verbindung stehen, überall wo etwas ausgeschieden
oder aufgenommen wird. Sie sind weich und sammetartig,
überaus gefässreich, im Mund und in der Speiseröhre von Epi-
thelium bedeckt, ihr Gewebe giebt beim Kochen keinen Leirn
und zeichnet sich durch die leichte Maceration in Wasser und durch
die Auflöslicl keit in Säuren aus. Ihre äussere Fläche liegt an
anderen Geweben an, an der Zunge auf Muskeln, an den knor-
ligen , Theilen der Nase auf Perichondrium, in den Siebbeinzellen,
Keilbeinhöhlen, Kieferhöhlen, Stirnhöhlen, gleichwie in der Trommelhöhle
auf Periostium; im Darmkanal liegt die äussere Oberfläche
dieser Haut an einer Art fester Fascia an ( Tunica propria
des Darmkanals), welche eben so auch wieder den Muskelfasern
der dritten Haut des Darmkanals zur Befestigung dient. Man
kann mehrere Hauptausbreitungen der Schleimhäute unterscheiden:
ly die Schleimhaut der Nase. Diese sendet Fortsetzungen in die
3 Nebenhöhlen der Nase, und durch den Thränenkanal und die
Thränenröhrchen, communicirt sie continuirlich mit der Conjun-
•tiva palpebrarum et oculi, welche letzte so sicher, wie jede andere
Schleimhaut, hierher gehört, da sie die Krankheiten der Schleimhäute,
nämlich sowohl die chronischen Blennorrhoeen als die eatarrha-
lischen Affectionen dieser Häute theilt, ja bei jedem heftigen
Schnupfen im trocknen, wie im fliessenden Stadium mit afficirt wird,
und weder in der serösen Absonderung, die am Auge von den
Thränen, nicht von ihr kommt, noch in Hinsicht der sackartigen
Bildung der serösen Häute mit diesen etwas gemein hat.
Die Schleimhaut des Mundes hängt im Rachen mit jener der Nase
zusammen, schickt eine Fortsetzung in die Eustachische Trompete,
welche als innere Haut der Trommelhöhle und des Trommelfells
endigt. Sie schickt im Munde Fortsetzungen in die Ausführungsgänge
der Speicheldrüsen; im Rachen theilt sie sich in
zwei grosse Zweige als innere Haut der Luftwege und des Darmkanals.
Jene dringt bis in die Luftzellen als das Häutchen der-.