
neben einander an dem gewimperten Umfange des oberen Endes
sich befinden, wie hei den Vorticellen; theiis gegenmündig, indem
Mund und After sich an entgegengesetzten Enden befinden; theiis
wechselmündig, indem entweder Mund, oder' After am Ende des
Körpers sind; theiis bauchmündig, indem sich beide Oefftiungen
am Bauche befinden. Bei einem Infusorium mit Darmkanal, Loxo-
des cucullulus, sind -von E hrenberg nun auch bereits Zahne am
Sehlundkopf entdeckt worden.
Die Räderthiere, welche durch die mit Wimpern besetzten Räderorgane
am Kopfe einen Strudel im Wasser erregen , besitzen
einen einfachen, vom Munde zum After gehenden Darm, der selten
mit Blinddärmen besetzt ist, und sind zum Theil mit einem
von E hrenberg entdeckten Zahnsystem versehen. Die meisten
sind am Anfänge des Darms mit zwei drüsenartigen Körpern
versehen. E hrenberg. Physikal. Abhandl. der Künigl. Akademie der
Wissenschaften zu Berlin 1830 und 1831.
Bei den Acalephen oder Quallen, fehlt der After mit demDarm,
es werden die Nahrungsstoffe entweder durch den Mund in den
Magen aufgenommen, der sich gefässartig. im Innern des Thieres
verzweigt, wie bei den Medusen; oder die Nahrungsstoffe gelangen
durch Saugröhren der Fangarme in den centralen Magen,
wie hei den .Rhizostomen; oder die Nahrungsstoffe scheinen in
einigen Fällen durch Saugröhren aufgenommen, ohne Magenböhle
durch gefässartig verzweigte Verdauungskanäle verbreitet zu werden,
wie bei den Berenicen und anderen. Auch in den Fällen^
wo sich ein Magen vorfindet, gehen von diesem gefässartige
Zweige aus, irn Innern des Thieres sich verbreitend. Bei den
Polypen, welche theiis frei, theiis festgeheftet sind, und theiis
wieder einfach, theiis auf einem Polypenstock vereinigt leben,
sind die Verdauungsorgane bald einfach, und aus einem blinden
sackförmigen Magen bestehend, wie bei den Actinien, Funginen,
Madreporinen, Tubiporinen, Corallinen, Pennatulinen, Älcyonirien,
Milleporinen, Sertularien, llydrinen; bald aus einem kurzen Darm-i-
kanal gebildet, dessen After sich neben dem Munde öffnet,/ wie
bei den Alcyonellinen. Siehe H emprich et -Ehrenberg Symbolae
physicae. Ammalia uertebrata et evertebrata exclusis insectis percen-
srnt Ehrenberg. Berulini 1831. Vcrgl. Meyen, Isis 1828. Non.
act. nat. cur. T. XVI. Suppl.
Bei den Eingeweidewürmern ist. der Bau : der Verdauungsorgane
ungemein verschieden. Bei den Blasenwürmern scheint die
blasenformige Körperhöhle die Verdauungsörgane zu vertreten.
So scheint es wenigstens beim Cysticercus und Goenurus zu seyn.
Bei den Bandwürmern, Cestoidea, ist der Darm nach Mehlis einfach
beginnend und sehr bald gabelig getheilt. Bei den Trema-
toden oder Saugwürmern fehlt der After, und der Darmkanal
ist gefässartig verzweigt, obgleich hei den Trematoden, wie z. B.
bei Dystoma, noch ein zweites Gefässsystem vorhanden ist, welches
am hintern Ende ausmündet, und welches vielleicht mit
den feinsten Zweigen des Darmkanals in Verbindung steht. M ehlis
de distomate hepatico et lanceolato. Göttingae 1825. L aub er
disquis. anaium. de amphistamo conico., Grypliiae 1830. Bei den
Hakenwürmern, Acanthocephala, fehlt der After und der zwei-
schenklige Darm endet blind. Die Nematoidea, Bundwürmer,
besitzen einen schlauchförmigen Darm mit entgegengesetztem Mund
und After. Bei den der Gruppe der Eingeweidewürmer, namentlich
den Trematoden, so verwandten weisssaftigen Würmern des
süssen und salzigen Wassers (Flanaria, Prostoma, Derostoma u. a.)
zeigen sich auch wieder auffallende systematische Unterschiede,
indem Mund und After bei Prostoma und Derostoma vorhanden,
und der Darm einfach ist, während dieP'anarieh einen verzweigten
Darm (Mund an der untern Fläche des Körpers) ohne deutlichen
Alter besitzen. E hrenberg symb. p/iys.
Bei den Radiarien ist der Darm zuweilen vollständig mit
Mund und After, wie bei den Holothurien und Seeigeln, indem
sich Mund und After bei den ersteren an den entgegengesetzten
Enden; bei den Seeigeln der Mund in der Mitte der unteren
Fläche, der After bald am Scheitel, wie bei Echinus, bald am
Rande, wie bei Spatangus, befinden. Bei den Asteriden oder Seesternen
fehlen dagegen der After und Darm, und letzterer ist durch
blinddarmförmige Anhänge des Magens, ersetzt, während bei den
Haarsternen, Crinoidea, der Dann und After wieder vorhanden
sind, wie bei den. Comatulen, wo der After mit dem Munde auf
der untern Fläche des Körpers liegt.
Der Darmkanal der Annularien, Crustaceen, Spinnen und Insekten
ist-immer vollständig mit entgegengesetztem Mund und After;
in seiner Organisation bietet er sehr viele Mannigfaltigkeiten
dar. Wir führen hier nur als besonders merkwürdig auf: die
Art, wie der ungemein kurze Darm bei den Phalangien durch
bliuddarmförmige Auswüchse vergrössert wird., das Zahngerüst
in dem Magen der Krebse und mehrerer Insekten (Orthoptera),
und die Zusammensetzung des Magens bei einigen fleischfressenden;
Insekten. Im Allgemeinen besteht der Darmkanal der Insekten
aus der Speiseröhre, aus dem Saugmageu, der jedoch nur
einigen der Hymenopteren, den Schmetterlingen und Zweiflüglern
zukommt, dem Muskelmagen im Innern mit Zähnen oder Hornleisten
besetzt, welcher den fleischfressenden Käfern und den meisten
Orthopteren zukommt; dem Chylus bildenden Theil des
Darms bis zur Insertion der Malpighi’schen oder sogenannten
Gallengefässe, und dem Afterdarm von der Insertion jener Ge-
fässe bis zum After.
Bei den Wirbelthieren zeigt sich der Magen gewöhnlich als
eine einfache Erweiterung des Darms. Die Länge des Darms,
der bei den Fischen gewöhnlich kurz ist, wird zuweilen durch
Vorsprünge der Schleimhaut compensirt, indem z. B. bei den Rochen
und Haifischen die innere Wand des Darms eine spiralförmige
Klappe vom, Magen bis zum After bildet. Der After liegt
bei den Fischen meist vor der Harn,- und Geschlechtsmündung.
Der Magen der Vögel zeigt eine Zusammensetzung, welche
man bei den Fischen und Amphibien noch nicht vorfindet. Ausserdem,
dass der Kropf als' sackförmiger Anhang der Speiseröhre
ein ziemlich allgemeines Organ unter den Vögeln, zur vorläufigen
Erweichung der Nahrungsmittel bestimmt, vorkommt, und nur