
vencylinders der retina war Leim Igel0,001 Mill., Lei Kaninchen die
Papillen 0,003, Lei Vögeln 0,002—0,004, Leim Frosch Latten die Cy-
linder 0,0044, die Papillen 0,0066, letztere Lei der Karausche
0,0039—0,004. Die Körperclien, welche Treviranus für UmLie-
gungen der Nervenfasern hält, sind kurze Cyiinder, welche sehr
leicht von der darunter liegenden Schicht abbrechen. Sie sind
an ganz frischen Augen von Thieren leicht zu beobachten und
von Gottsche, Eiirenberg, Volkmann, Weber sowohl,' als auch
von mir selbst wiedergesellen. Ob aber jeder Körper das Ende
nur einer Faser ist, oder ob mehrere auf einer Faser aufsitzen,
ist noch nicht hinreichend klar. Einige Stunden nach dem Tode
lassen sich diese Körperchen schon nicht mehr untersuchen; man
sieht an ihrer Stelle nur Körner, welche die frühere umichtige
Ansicht von einer innern Körnerschicht der retina^ erzeugt haben.
Die Papillen der stabförmigen Körper scheinen nur bei
den Fischen deutlich. zu seyn und sind hier von Gottsche beschrieben.
Gottsche in Pfaff’s Mittheilungen aus dem Gebiete der
Medicin, Chirurgie und Pharmacie. 1836. Heft 3. 4. Heft 5. 6. Vergl.
über die Beobachtungen von Anderen den Jahresbericht. Archiv 1837.
Treviranus fand die Papillarendigung der Nervenfäden nicht
bloss in der Netzhaut, sondern auch an dem Hörnerven und Riechnerven.
Die Papillen sind hier mehr fadenförmig. Die Papillen
des Hörnerven sah er auf dem- Spiralblatte der Schnecke bei^ jungen
Mäusen. Der knöcherne Theil ist mit gedrängt an einander
liegenden fadenförmigen Papillen ganz bedeckt. Zum häutigen
Saum der Platte gehen die Nervencylinder unter der Oberfläche
der Haut mehr vereinzelt und dringen, nachdem sie in den Kanälen,
worin sie enthalten sind, spiralförmige Windungen gemacht
haben, äusserlich aus kleinen Oeffnungen als Kügelchen von
0,0016—0,0033 Mill. hervor. Die Cyiinder des Hörnerven selbst
batten dieselbe Dielst. Beim Fuchs fand Trevibanus, dass die
Nerven der Bogengänge bei ihrem Eintritt in die Ampullen die-r
ser Canäle sich auf beiden Seiten der Ampulle in eine Platte , aus—
dehnen, worin ihre Cyiinder sich in feinere Cyiinder auflösen und
woraus diese zu neuen stärkeren Cylindern vereinigt wieder hervortreten.
Gottsche fand die letzten Enden der Nerven der
Schnecke beim Hasen und Kaninchen und die Endigungen des
Hörnerven bei den Fischen auch kolbig. Ich sehe aut der Spiralplatte
der Vogelschnecke, die WindischmanN beschrieben auch
isolirte Fasern ohne Verbindung. Die Hauptmasse des Schneckennerven
trifft hier auf den einen Rand des Schneckenknorpels und
spreitzt sich hier sehr regelmässig an der Substanz des Knorpels
aus. So weit dieses geschieht, kommen sehr viel feinere Fasern
vom Knorpel her, und setzen dicht und parallel nebeneinander
durch den grossem Theil der Breite des höchst zarten Spiralblättchens.
Die Endigung der Hirnfasern ist von Valentin untersucht
worden. Die ins R.ückenmark eintretenden Primitivfasern der
Nerven endigen nicht im Rückenmark, sondern setzen sich nach
dem Hirn hin fort. Die am Ende des Rückenmarkes eintretenden
Fasern verlaufen nach vorn, die seitlich von den höheren
Nerven kommenden Fasern dagegen gehen zuerst transversal nach
innen bis zur grauen Substanz oder bis in deren Nähe, dann
setzen sie sich ebenfalls in longitudineller Richtung gegen das
Gehirn fort. In der rein weissen Substanz liegen diese Fasern
nebeneinander, wo aber die graue und weisse Substanz einander
berühren, nehmen sie die hernach zu erwähnenden Kugeln der
grauen Substanz zwischen sich und strahlen zuletzt in die Rindensubstanz.
Hier bilden sie bogenförmige Umbiegungen einer
Faser in eine andere. Man sieht diese am deutlichsten, wo die
weisse und grauröthliche Substanz sich mit einander verbinden
oder in der gelben Substanz an der Peripherie der Hemisphären
des grossen und kleinen Gehirns.
Graue Substanz, des Gehirns, Rückenmarks und der Ganglien.
Im Innern der Ganglien der Wirbellosen (Blutegel, Wegschnecke)
beobachtete Ehbenberg Keulenkörper. Im Innern der Ganglien
des Blutegels bilden diese Keulen 8 Bündel, von denen je zwei
in die vier Schenkel des” Ganglions durch lange cylindrische
Röhren anstreten. Diese Keulen enthalten in ihrem angeschwollenen
Theile einen Kern, « beim Blutegel ausser diesem noch mehrere
kleine Kügelchen (nach der Abbildung)., Aehnliche Körper
hat Valentin in den Ganglien des Bauchstranges des Blutegels
beschrieben. Er sah Kugeln, die wie die Ganglienkugeln der
höheren Thiere, einen Kern besitzen. In diesem Kern liegt an
einer Stelle dicht an der Oberfläche ein röthliches grösseres und
bisweilen mehrere kleinere Körperchen. Purkinje beobachtete
ähnliche geschwänzte Körper in der gelben Masse zwischen Rinden
und Marksubstanz des kleinen Gehirns. Diese Körper haben
einen hellen Kern und einen diesem entsprechenden kleinen
nucleus auf der Oberfläche. Sie stehen reihenweise nebeneinander,
ihre abgerundeten Enden nach innen gegen die weisse Substanz,
ihre schwanzförmigen Verlängerungen dagegen nach aussen
gegen die Rindensubstanz hin richtend. Ich vergleiche damit gewisse
keulenförmige, einen Kern enthaltende Körper, die ich in
der medulla oblongata der Cyclostomen (Petromyzon in Weingeist)
gefunden. Sie waren aber hier eigenthümlich gebildet. Denn
ihr dickeres Ende war selten rundlich, meist zackig; es lief an
den meisten in mehrere, bald 2, bald 3 oder 4 Zacken aus, deren
Stellung zu einander und Form sehr variirte. Muell. Arch.
1837: XVII.
Die Elemente der Ganglien in den Nerven der höheren Thiere
und des Menschen bestehen nach Valentin’s Beobachtungen aus
ziemlich grossen Kugeln, welche sich von den genannten Keulenkörpern
nur durch ihre mehr rundliche Gestalt unterscheiden,
sonst aber auch einen Kern und in der Circumferenz desselben
einen zweiten kleineren Kern, oft auch Pigmentflecke auf ihrer
Oberfläche enthalten. Ein oder mehrere Faserbündel, welche in
das Ganglion ein treten, bilden innerhalb desselben Plexus durch
Vertheilung der Fasern in anderer Ordnung und treten wieder
aus, ausserdem'' umspinnen einzelne Primitivfasern oder Bündel
von Fasern von allen Seiten die Ganglienkugeln in darmähnlichen
Windungen. Die umspinnenden Fasern gehen von den Fasern