
den, werden durch Weingeist gemeinschaftlich mit ihm aüsgezo-
ger,, lassen sich' aber durch ‘Galläpfelaufguss von ihm scheiden,
der das Osmazom niederschlägt. . B erzelujs Thierchemie p. 576 —
584. E. H. W e b e r ’s Anatomie I. B. p. 90.
4) Osmazom, Fleischextract von T houvenel. Es ist in kaltem
und heissem Wasser, in kaltem und heissem Weingeist auflöslich,
zerfliesst an der feuchten Luft, schmilzt in der Wärme, und wird
durch Galläpfelaufguss aus seinen Auflösungen niedergeschlagen.
Das Osmazom kommt in grosser Menge irn Muskelfleisch in geringerer,
in den mehrsten organischen Theilen, nach Gmelin auch
im Speichel, pankreatischen Säfte und Magensafte vor. Berze-
lius hält das Osmazom nicht für eigentbürnlich, -sondern für eine
Verbindung von einer thigrischen Materie und milchsauren Salzen.
• 5) Eiweiss, Albumen. Das Eiweiss bleibt nach der Ausziehung
der übrigen Materien aus dem getrockneten Coagulum des Serums
zurück. . Dieser Stoff findet sich ausserdem in der Lymphe,
im Chylus, in dem Weissen und Gelben des Eies, in letzterem
mit Oel gemengt, in dem Absonderungsprodukte der serösen
Häute, in den Flüssigkeiten des Zellgewebes, im Humor aqueus
des Auges, im Glaskörper desselben, irn Gehirne und den Nerven
mit phosphorhaltigem Fette, in dem Inhalt der GRAAF’schen
Bläschen des Eierstockes der Säugethiere und des. Menschen.
Hier ist zunächst vom Eiweiss des Blutwassers die Rede. Es giebt
davon zwei Zustände.
a. Eiweiss im aufgelösten Zustande. Es scheint im Blutwasser
mit Natron verbunden, was man Albuminat von Natron nennt.
B erzelius glaubt nicht, dass das Eiweiss im Blutwasser durch
das Natron aufgelöst erhalten werde; denn man kann das Natroü
durch Essigsäure sättigen, ohne dass ein Niederschlag erfolgt. Zu
dieser Neutralisation sind nach Stromeyer auf Unze Blut 10
Tropfen destillirten EssigS nöthig. Wird Blutwasser oder Eiweissauflösung
bei einer nicht bis + 6 0 ° C. gehenden Temperatur ab-
redampff, so trocknet es, wird durchscheinend, und ist nachher
wieder in Wasser auflöslich. Bei 70 — 75° C. gerinnt daS Eiweiss
und ist dann in Wasser unlöslich. Eiweiss mit sehr viel
Wasser vermischt, wird durch Hitze nicht mehr fest, sondern
gerinnt in Kügelchen zu einer milchartigen Flüssigkeit, die indessen
beim Abdampfen vollkommen geronnenes Eiweiss darstellt.
Das aufgelöste Eiweiss gerinnt durch die galvanische Säule, durch
Weingeist, Mineralsäuren, von Metallsalzen (z. B. von Zinn, Blei,
Wismuth, Silber und Quecksilber), von Chlor, von Galläpfelinfu-
sion und Eiweiss des Blutwassers nach D utrochet’s und meinen
Beobachtungen durch sehr concentrirte Auflösung vom fixen Alkali.
wenn wenig Blutwajser mit viel Liquor kali'caustici versetzt
wird, dahingegen dieser nach meinen Beobachtungen nur das unverdünnte
Eiweiss des Eies coaguiirt. Liquor kali canstici schlägt
nach meinen Beobachtungen auch das Eiweiss der Lymphe und
des Chylus nieder. Die Essigsäure schlägt das Eiweiss nicht nieder,
während Käsestoff und der Leim der Knorppl davon niedergeschlagen
werden. G melin hat beobachtet und ich habe es
bestätigt gesehen, dass das Eiweiss der Eier von weingeistfreiem
Aether gerinnt, während dieser aus Blutwasser nichts nieder-
SChldMeine Beobachtungen über den aufgelösten Zustand des Faserstoffes
im frischen Blute haben mir Data zur Vergleichung des
noch aufgelösten Faserstoffes vor dem Gerinnen mit dem au gelösten
Eiweiss geliefert. Die Essigsäure schlägt nichts aus B ut-
wasser, aber auch nichts aus dertrischen bWstoff losung^m^^^^ ’
denn lässt man von Froschblut die durchs Filtrum gehende Flüssigkeit
in ein Uhrglas, das mit Essigsäure gefüllt ist, träufeln so
gerinnt der Faserstoff in der Essigsäur,e nicht. Die Neutralsalze
schlagen nichts aus Serum nieder, und mehrere derselben kohlensaures
Kali und Natron, salpetersauges Kal. schwefelsaimes
Natron (beim. Frosche auch Kochsalz) erhalten den fuschen Faserstoff
aufgelöst, oder verhindern dessen freiwillige Gerinnun .
Liquor ammonii canstici schlagt nichts aus der frisch vom Froschblute
abfiltrirten Faserstofflösung nieder, so wenig als aus aufgelöstem
Eiweiss und Blutwasser. Liquor kali canstici sqhlägt das
Eiweiss aus Blutwasser nieder, eben so wie in kleinen l lrtcken
den Faserstoff der vom frischen Froschblute abgese.hten Faserstofflösung,
wenn man z, B. diese Flüssigkeit ,n ein UhrgU volL
Liquor kali canstici träufeln lässt. Aether schlagt nichts aus Blutwasser
nieder, aber wohl gerinnt der Faserstoff der vom Froschblute
abgeseihten Faserstoffauflösung in Flocken, wenn man die
Flüssigkeit in ein Uhrglas mit Aether träufeln hm*, xund im
Maasse der Verdunstung neuen Aether zusetzt. Künstlich bewirkte
Gerinnung von Faserstoff durch Liquor kah canstici ode
Aether unterscheidet sich von der freiwilligen Gerinnung desselben,
dass letztere ein anfangs durchsichtiges, hernach sich tr
bendes und ganz fest zusammenhängendes Coagulum liefert, wa -
, rend die künstliche Gerinnung von Faserstoff diesen wie sonst
oft das Eiweiss des Blutwassers in nicht fest zusammenhängenden
Kügelchen absetzt. Die Hauptunterschiede des aufgelösten Faserstoffes
von Eiweissauflösung irn Blutwasser sind nun, dass ,elfterer
sich selbst überlassen von selbst gerinnt, dass Eiweiss nur
durch Hitze und Reagentien gerinnt, und dass Faserftoltiiussin-
keit von Aether, nicht'aber Eiweiss in Kügelchen gerinnt. Vom
geronnenen Käsestoff lassen sich der geronnene Eiwe.sstofl und Faserstoff
leicht unterscheiden, denn der von Säuren und Weingeist
geronnene Käsestoff ist im Wasser wieder aufloslich. Eiweiss,
.Faserstoff und Käsestoff haben aber das mit einander gemein,
dass ihre saure Auflösung von Cyaneisenkalium gefallt Wirt
Vermischt man aufgelöstes Eiweiss mit bäuren oder Alkalien,
so wird der Theil, der sich mit dem Reagens verbindet, in denselben
Zustand wie geronnenes Eiweiss versetzt, selbst wenn üiess
Reagens : kein Eiweiss niederschlägt, wie Essigsäure, Ammonium,
und verdünnte Kaliiösung; die essigsaure Eivveissaullösung wut
von Kali, die alkalische Auflösung von S ä u r e niedergeschlagen,
ganz wie bei dem Farbestoffe.
Wird Blutwasser mit kleinen Mengen von Metallsalzen vei-
mischt und dazu etwas mehr kaust. Kali gesetzt, als zur Zerset-
J«.- a/T/aF»a5 n S Ü t u T ivgt wird ddS Oxvd nicht lllCuCl —