
bindung mit den Cerebrospinalnerven motorischen Einfluss erhalte
und dass ihm hierdurch auch die Fähigkeit ertheilt werde,
unter gewissen Umständen seihst zu empfinden, van Deen kannte
die von Retzitjs beobachteten Thatsachen nicht; auch spricht sich
derselbe nicht darüber aus, wie sich der Gangliennerve bei diesen
Verbindungen verhalte, ob er bloss durch seine Ganglien in
ein näheres Verhältniss zu den Cerebrospinalnerven tritt oder
sich isolirt in den Cerebrospinalnerven fortsetzt. Gestützt auf
die Beobächtungen von Retzius und meine eigenen über das
Fortlaufen von grauen organischen Fäden in den Cerebralnerven
in peripherischer Richtung, auf die Thatsäche des isolirten Fortlaufend
der Primitivfasern in den Nerven, auf den Ursprung des
Gangliennerven von den motorischen und- sensoriellen Wurzeln
der Spinalnerven und auf die Thatsachen in Hinsicht der Reflexion
sprach ich mich a. a. O. bestimmter dahin aus, dass die
gewöhnlichen Ansichten über den Zweck jener Verbindungen
nicht bloss unrichtig sind, sondern dass der Gangliennerve so gut
wie Cerebrospinalnerven zusammengesetzt sey, dass er motorische,
sensorielle und organische Fasern enthalte, wovon nur< die letzteren
den vegetätiven Processen bestimmt seyen und fein näheres
Verhältniss zu den Ganglien haben, dass dieselbe Zusammensetzung
aus isolirten motorischen, sensoriellen und organischen Fasern
den Cerebrospinalnerven zukomme-, welche jede zu ihrer
Bestimmung isolirt und ohne Verschmelzung fortlaufen, so dass
der Gangliennerve sich nur durch die grössere Menge. der organischen
Fasern, und deswegen durch seine graue Farbe auszeichnet,
während sie in den Cerebrospinalnerven seltener als graue
Bündel zwischen der Hauptmasse der weissen Bündel erscheinen.
Indessen sey auch der Gangliennerve nicht überall gleich
grau, sondern im Grenzstrange noch etwas weisslichy in den zu
den vegetativen Eingeweiden gehenden Zweigen der Abdominalganglien
aber ,vorzugsweise grau. A. a. O. p. 65.1. So viel zur
Geschichte dieses Gegenstandes bis zu dem gegenwärtigen Zeitpunkt.
Durch Remak ist dieser Gegenstand -jetzt zu einem viel
grossem Grad von Sicherheit gelangt.
1. Graue oder organische Fäden, in dem Cerebrospinalnerven.
Die hieher gehörigen Thatsachen, welche bereits in der ersten
Auflage dieses Werkes angeführt wurden, sind folgende.
Man wird unwillkührlich zu jener Ansicht hingetriebeiij wenn
man die mferkwürdigen und nicht gfenug zu beachtenden Beobachtungen
von Retzius {Isis 1827. 997.) über die- im ifj trigeminus
des Pferdes, j namentlich im zweiten Ast vom Ganglion spheno-
palatinum aus enthaltenen grauen sympathischen Fasern kennt,
graue Fasern, . welche sich ganz deutlich unterscheiden lassen,
graue Knötchen innerhalb des Nervenstammes bilden, und sich
sowohl über den zweiten Ast hin und in demselben bis in die
Nervi nasales und die Nasenschleimhaut, als auch nach aufwärts
bis in die Orbita und zum Ganglion ciliare verfolgen lassen. Ich
habe die von R etzius beobachteten gangliösen Nerven beim Ochsen
aufgesucht, wo sie leicht zu finden sind und auf der irinern
Seite des zweiten Astes mehrere kleine Ganglien bilden, die mit
dem Ganglion sphenopalatinum und dem N. vidianus Zusammenhängen,
und zu den zur Nase und zum Gaumen gehenden Nerven
vorzüglich geboren. Beim Ochsen giebt der Ramus profun-
dus nervi' vidiani, deutlich vom N. sympathicus_ kommend, sowohl
Fasern zum Ganglion sphenopalatinum, als viele fortlaufende
Zweige in die Nasen- ;und Gaumennerven selbst, und hier kann
man deutlich sehen, dass dieser Nerve mit ;einem Theil seiner
Fasern nicht vom N- trigeminus entspringt, sondern -zum Theil
vom (Gangliennerven kömmt und sich mit seinen Fasern in peripherischer
Verbreitung den Zweigen des, zweiten Astes arischliesst.
Beim Ochsen sieht man auch leicht,, dass sich ■ auch organische
Fasern in den ersten Ast des N trigeminus, einmbchen, nämlich
von demjenigen Theile des Gangliennerven, der sich mit dem N.
abducens verbindet. Auch, finden sjch kleine Ganglien am Anfänge
des ersten Astes des trigeminus, die zu dem Geflecht gehören,
welches sich dem abducens und ersten, Ast des trigeminus
mitgetbeilt hat. Graue Fäden gehen auch rückwärts , zum Ganglion
Gasseri. Varrentrapp {obs. anat. de parle cephalica n. sym.
pathici. Franco/. 1831.) sah ebenfalls heim Menschen Fädchen aus
dem plexus cavernosus -zum ersten Aste-, des ti.gemious. treten.
Ferner schickt der Gangliennerve beim Kalb, wie ich, sah, schon
in der Schädelhöhle, ein ganz dickes Fascikel organischer Fasern
unterhalb des Ganglion Gasseri in den zweiten Ast, Der Ramus
bnccinatorius vom dritten Ast des N. trigeminus erhält beim Ochsen
ein ganzes Fascikel grauer organischer Fasern vom Ganglion
oticum und. diese grauen Bündel gehen zu peripherischer Verbreitungweit
über den Nerven hin. An den Giliarnerven vom
Ganglion ciliaie hat man weiter ein Beispiel von Association von
sensitiven Fasern des N. trigeminus /radix .longa a nervo nasali),
von motorischen Fasern (radix brevis a nervo oculomotorio) und
von organischen Fasern des , Gangliennerven. Zu dem Zweck
der Einmischung scheint sich ferner der Gangliennerve mit dem
Glossopharyngeus am Ganglion petrosum, mit dem Facialis ander
intumescenlia N, facialis zu verbinden. Vom Knie des Facialis und
von seiner Anschwellung wird dieser Nerve stärker durch Bündeleben
welche er von den Nervi petrosi Jsuperficiales erhalten, und
dieser Zuwachs geht zum Theil deutlich in peripherischer Richtung
am Facialis fort. Ferner hat G iltay [de nervo sympathico diss. Lugd.
1834.) mehrere Thatsachen bekannt gemacht, in welchen sich
die organischen Fäden neben den Cerebral- und Spinalnerven,
getrennt hingehend in die Organe beobachten dessen. Giltay
hat bei mehreren Fischen von der Pars .cephalica nervi svmpa-
thici, welche von dem N. trigeminus ausser dem Cranium entspringt,
und rückwärts unter dem N, glossopharyngeus und va-
gus hingeht, sympathische, deutlich zu unterscheidende Fäden zu
dem N. glossopharyngeus, und mit diesem zur ersten Kieme, und
eben so einen besondern .Faden, mit dem N. vagus in die Kiemen
treten gesehen, wo dieselben von den Aesten der Cerebrospinal-
neyven getrennt, bloss neben diesen liegend sie begleiten. Diess
hat er deutlich an Fischen der Gattungen Acanthurus, Platyce