ist 18 Gr. in der Minute, wovon 11 anf 'die Bautausdiinstüng,
7 auf die Lungenausdünstung kommen.
Die Ausdünstungsmaterie enthalt verdunstbare Theile, wie
Kohlensäure, Wasser und andere Theile, die sich auf der Haut
ahsetzen und mit der Hautsalhe den Schmutz bilden. Wach
T renard enthält die Hautausdünstungsflüssigkeit, welche er in
einem vorher mit destillirtem Wasser ausgewaschenen, flanell-
nen Hemde sammelte, Kochsalz, Essigsäure, etwas phosphorsau-
res Natron, Spuren yon phosphorsaurem Kalk und Eisenoxyd
nebst jeiner thierischen Materie. Schweiss, der in Tropfen von
der Stirn gelaufen war, enthielt Milchsäure und im Alkohol löslichen
Stoff (Osniazom) und eine kleine Menge im Alkohol unlöslichen
Stoff, sehr viel Kochsalz, Chlorammonium. Anselmino
sammelte die flüssige Ausdünstungsmaterie sèines in einen Glass-
cylinder eingepassten Arms, indem er die Oeffnung um den
Arm mit WachstafFet - zuband, während, der Arm nirgends,
das Glas berührte. Der Dunst sammelte sich auf den Wänden
des Glases und wurde tropfbar; die Flüssigkeit enthielt essigsau-
reS Ammoniak und Kohlensäure. Kohlensäureaushauchung hatten
früher auch Abernetiiy und Mackenzie beobachtet, während
sie in den Versuchen von P riestley, F oubcroy, G ordon nicht
stattfand (Meckkl’s Archiv. 3. 608.). Collard de Martigny (Ma-
gendie’s Journal. TO, 162.) hat gefunden, dass die von der Haut
ausgehauchte Luft Kohlensäure und Stickgas in sehr variablem
Verhältnisse enthält. Diese Ausbauchung ist nicht beständig vorhanden,
sie ist copiös nach Anstrengungen und dem Essen. Zuweilen
war das Gas. bloss Stickgas, was mit den Erfahrungen von
I ngenhouss, T rousset und B arruel übereinstimmt. Zuweilen
war es fast blosses Kohlensäuregas, was an die Beobachtungen
von Milly, Cruikshank, J urine, Abernethy, Mackenzie erinnert.
Collard will nach reichlicher Fleischnahrung mehr Stickstoff-,
nach vegetabilischer Nahrung mehr Kohlensäureaushauchung bemerkt
haben. Collard hat das sich von der Haut; entwickelnde
Gas unter einem oben verstopften und innerlich mit ausgekochtem
Wasser gefüllten Trichter gesammelt, und schliesst hieraus,
dass das Kohlensäuregas der Hautausdünstung als solches aus dem
Körper ausgeschieden werde, da es auch ohne Berührung mit
der atmosphärischen Luft austrete.
Die Trockenheit der Luft vermehrt die Ausdünstung, wiewohl
durch diese letztere Abkühlung hervorgebracht wird; allein
eine grosse Erhöhung der äussern Wärme giebt ein umgekehrtes
Besultat. E dwards de l’influence des agens physiques sur la vie.
Paris 1824. F roriep’s Not. 150. 151. Die Transspiration ist
reichlicher bei bewegter Luft und bei niederm Luftdruck. E dwards
unterscheidet bei der Transspiration dasjenige, wäs der
pbysicalischen Evaporation zukömmt und auch am todten Körper
in denselben Umständen erfolgen würde, und das, was dem Lebensact
der Haut zukömmt; letzteres soll nur ~ der Totalsumme
ausmachen, wo die Temperatur der Atmosphäre nicht über 20°
ist. Das Product der physikalischen Ausdünstung ist fast reines
Wasser, das der organischen führt thierische Bestandtheile. Die
physikalische Ausdünstung wird unterdrückt, wenn die Luft mit
Feuchtigkeit gesättigt ist, und die organische Ausdünstung wird
.aufgehoben, wenn das Individuum erkältet wird. Die Trans-
spiratiori durch die Lunge soll nur durch physikalische Ausdünstung
statt finden, diese Evaporation kann durch eine mit Feuchtigkeit
gesättigte Luft, deren Temperatur eben so hoch oder höher
ist als die des Körpers, vermindert werden. Erwärmung und Erkältung
steht mit der Ausdünstung in so inniger Beziehung, dass
auch hierüber das Wichtigste aus E dwards Untersuchungen angeführt.
werden muss. Bei gleicher Temperatur theilt tropfbares
Wasser leichter Wärme mit als Wasserdunst, dieser leichter als
Wassergas, dieses mehr als trockene Luft; man verträgt daher
bei gleicher Temperatur die letztere länger. Feuchte, warme
Luft erhitzt uns mehr, weil sie mehr Wärme mittheilt als trok-
kene, und weil die physikalische Ausdunstung in letzterer stärker
ist. Bei gleicher, ja selbst bei geringerer Temperatur erregt
warme, mit Wassergas und besonders mit Wasserdampf gesättigte
Luft eine stärkere Transspiration, als trockene Luft. Ist die Temperatur
der Luft geringer als die des Körpers, so entzieht die
trockene Luft uns "weniger Wärme, als feuchte Luft, sie hat bei
gleicher Temperatur eine weniger erkältende Wirkung, weil
feuchte Luft besser die Wärme leitet als trockene Luft.
Anselmino hat den Schweiss untersucht. T iedemann’s Zeitschrift.
% 321. Nach dieser Analyse enthalten 100 Theile eingetrockneten
Schweisses:- ■ "
in WTsser und Alkohol unlöslich (meist Kalksalze) . . . . 2
in Wasser, nicht in Alkohol löslicher Thierstoff (der nach
B erzelius’s Ansicht ohne hinreichenden Grund von Ansei -
mino für Speichelstoff erklärt wird) und schwefelsaure Salze 21
in wässrigem Alkohol löslich: Kochsalz und Osmazom . . . 48
in wasserfreiem Alkohol löslich: Osmazom, Milchsäure und
milchsaure Salze (von Anselmino für Essigsäure und essigsaure
Salze genommen) . . . • . . . . •" • • • 29
100
BehzeliUs vermisst in diesem Resultate den im Schweiss vorhandenen
Salmiak und das milchsaure Ammonium. In der Asche
des getrockneten Schweisses fand Anselmino kohlensaures, schwefelsaures,
pbosphorsaures Natron, und etwas Kali nebst Kochsalz,
phosphorsauren und kohlensauren Kalk mit Spuren von Eisenoxyd.
In dem Schweiss der Pferde, welcher bekanntlich ein
weisses Pulver absetzt, fand Anselmino den Harnstoff nichtj den
F ourcroy darin gefunden hatte. An mehreren Theilen des Körpers
ist der Schweiss eigenthümlieh, was indess auch von dem
Secret der Folliculi sebacei herrühren kann. So ist der Schweiss
der Achselhöhlen ammoniakalisch und der der Genitalien enthält
Buttersäure;'endlich riecht die Ausdünstung mancher Thiere und
Menschen eigenthümlieh, bei Thieren haben indess solche Gerüche
häufig, in besonderen Drüsen ,z. B. am After, ihren Grund.
Der Zweck der Hautausdünstung wird aus der Analyse nicht
klar, denn die im Schweiss vorkommenden Stoffe kommen auch