
Epidermis angestellt, so könnte sie den noch fehlenden Beweis leisten,
dass es wirklich Ramuli serosi der Blutgefässe gebe. Siehe
Mueller’s Archiv fü r Anat. und Physiol. 1834. p. 30.
Die Absonderung der Haare findet in den Haarbälgen von
den Haarkeimen statt. Die Bildung der die Haut einölenden Hautschmiere
geschieht durch jene unzähligen, über die ganze Haut
zerstreuten Folliculi sebacei, kleine, in der Dicke der Haut liegende
ästige Säckchen mit engerem Halse. Diese Dräschen münden meist
in die Haarbälge aus, Gublt in Muj;ll. Archiv. 1835. 399. Endlich
findet die Absonderung des Scbweisses wieder in eigenthüm-
hrhen kleinen, über die ganze Körperoberfläche verbreiteten
Schläuchen statt, welche ihr Secretum durch feine Poren an der
Epidermis ergiessen. W eh dt de epidermide humana. Biss, inaug.
Vralisl. 1833. Mueller’s Archiv fü r Anat. u. Physiol. 1834. Heft 3.
pag. 280. B res'chet arm. d. sc. nat. Sept. Oct. Bec. 1834, Gurlt
a. a. O. Diese Organe wurden von P urkinje und Breschet
entdeckt.
Die kleinen Poren auf den erhabenen Linien der Vola und
Planta sind bekannt. Diese Oeffnungen führen zu fadenförmigen
Organen, welche durch das Stratum Malpighianum in die Haut
selbst übergehen, einen spiralförmigen Verlauf haben und zuletzt
in der Tiefe der Haut in eine aus einem gewundenen
Schlauche bestehende Drüse endigen. An den Hautstellen mit
dünner Epidermis sind diese Kanäle dünner und weniger gewunden.
Zu dieser Untersuchung wird ein Stück der Haut, am besten
aus der Vola manus, durch Liquor kali carhonici erhärtet
und in senkrechten Lamellen, die mit den Furchen der Vola parallel
laufen, mit einem sehr scharfen Messer zerschnitten, darauf
diese Durchschnitte mikroskopisch untersucht.
Man sieht aus dieser Zusammenstellung der in der Haut
stattfindenden Absonderungen, dass für jedes auch nur punktförmige
Vordringen eines Secretes in der Haut ein bestimmter, durch
sackartige oder schlauchförmige Structur ausgezeichneter, Apparat
nöthig ist und wenn sich die Vorstellungen der Alten über das
Hervordringen des Schweisses aus den Schweissporen bestätigt
haben, so darf man sich darunter keineswegs, wie jene sieh dachten,
ein Ergiessen des Schweisses aus offenen Fortsetzungen der
Blutgefässe denken; vielmehr ist jeder Schweisspore nur das Ende
eines blinden und in sich geschlossenen Schlauches, welcher sein
Secretum, wie jede andere Drüse, auf seiner innern Oberfläche
bildet. Ueber die chemische Zusammensetzung der Haütabson-
derung siehe den folgenden Abschnitt IV. Cap. VIII. bei den Ausscheidungen.
3) Brüsen. Die Organe, welche man bisher Drüsen genannt
hat, sind theils ohne Ausführungsgänge, theils absondernde und
mit Ausführungsgängen begabte.. !
Die erste Reihe dieser Organe oder der Drüsen ohne Aus-
führungsgänge, üben ihren plastischen Einfluss auf die in ihnen
und durch sie circulirenden und in den allgemeinen Kreislauf
zurückkehrenden Säfte aus, sie haben keine Beziehung auf ein
Aeusseres, wie die absondernden Drüsen. Diese Organe bestehen
daher auch fast nur aus Gefässhildung, sie sind Gefässknäuel,
Gefüssknoten, indem die in ihre Bildung eingehenden Gefässe
des Kreislaufs sich im Parenchym derselben ins Unendliche zer-
theilen und aus dieser Zertheilung wieder in ausführende oder
rückführende Gefässe des Kreislaufs sich sammeln.
Alle Drüsen dieser Art oder die .Gefässknoten sind aber
zweierlei:
I. Blut gefüssknoten, ganglia sanguineo-vasculosa. Hierher gehören
im Systema chylopoeticum die Milz, im Systema uropoeti-
cum et. genitale die Nebennieren, im Systema respiratorium die
Schilddrüse und die Thymusdrüse, im Auge die glandula chorio-
idalis der Fische, endlich die Piacenta des Foetus.
Alle diese Organe sind blosse Blutgefässkuchen, sie können
in ihrem Parenchvm bloss die Beziehung und Einwirkung auf das
sie in einer grossen Zertheilung durchkreisende Blut haben.
Sie sind aber bald
: 4. vereinigte Ganglia sanguineo-vasculosa, wie die Piacenta, die
Milz;'. ' ’ v
2. vereinzelte, wie die Cotyledonen und die mehrfachen Milzen.
II. Lymphgefüssknoten, Ganglia lymphatico-vasculosa. Diese
bestehen aus Verzweigungen der in sie eingehenden und aus
ihnen herausführenden Lymphgefässe, deren innere Zertheilung
zuletzt in lauter Netze und Zellen endigt. Siehe oben pag. 267.
Hieher gehören die Lymphdrüsen und Mesenterialdrüsen.
Auch diese können in ihrem Innern bloss die Beziehung auf
die sie durchkreisende Lymphe oder den Chylus haben.
Sie sind ebenfalls bald
;1.. vereinzelt, wie gewöhnlich die Mesenterialdrüsen in grosser
Anzahl;
2.. vereinigt, wie das sogenannte Pancreas Asellii der Hunde,
als eine Masse von Mesenterialdrüsen.
Alle diese Drüsen, die Blutgefässknoten und Lymphgefäss-
knoten, sind nicht der Gegenstand gegenwärtiger Untersuchung;
■sie sind von derselben gänzlich ausgeschlossen.
' Eine zweite Klasse der Drüsen hat nicht bloss die Beziehung
auf das sie dürchkreisende Fluidum, sondern auf ein Aeusseres,
das die Produkte der Metamorphose durch Ausführungsgünge aus
der Sphäre des Kreislaufes in sich aufnimmt. Alle Drüsen dieser
Ordnung müssen in Hinsicht ihrer innern Bildung vollständig zergliedert
werden.
II. Capitel. Von dem in n e rn Bau d e r Drüsen.
Die Untersuchungen übef den innern Bau der Drüsen sind
durch des Malpighius exercitationes de structura viscerum 1665
eröffnet worden, Avelcher lehrte, dass die Elementartheile aller
Drüsen, die sogenannten Acini desselben Baues seyen als die einfachen
Bälge und conglomerirten Balgdrüsen, dass sie nämlich aus rundlichen
Säckchen bestehen, welche von den feinsten Blutgefässen
ihre Säfte erhalten, und diese in ihre Ausführungsgänge abgeben,