
aucli im dichtesten Zustande gedrängte, oft‘ regelmässige Netze
bilden. So gross meine Bewunderung der herrlichen Lymphge-
lässinjectionen des trefflichen F ohmann ist, die ich wiederholt im
Museum zu Heidelberg gesehen, so sehr ich anerkenne, dass
diese Arbeiten Alles übertreffenr was ich in dieser Art von Lymph-
gelassen gesehen habe, so weiss ich jedoch sehr gut einen Un-
tei schied zwischen den vielen gelungenen Injectionen und einigen
weniger guten zu machen, und hege den bescheidenen Zweitel,
dass nicht Alles Lymphgefässe sind, was man hei Injectionen
erhält. So kann ich die von mir gesehenen Quecksilberanfül-
lungen unter der Conjunctiva corneae oder zwischen den Lamellen
der Cornea nicht für Lymphgefässe halten. In Hinsicht
der von F ohmann (Zeitschrift jiir Physiol. 4 . 2 .) beschriebenen
Lymphgefässe des Nabelstranges bin ich ganz ungewiss. Ich in-
jicirte nach F ohmann’s Vorschrift den Nabelstrang, es gelang
mir die Quecksilberinjection (mit einem Stahlspritzchen) selbst
am Nabelstrange eines. Gmonatlichen Foetus stellenweise, so dass
ich die Injeetion aufbewahren konnte. Ich erhielt lauter kleine
mit Quecksilber gefüllte Zellchen von ^ — j-g- Millim. Diese Zell-
chen sind gewiss nicht künstlich gebildet, die meisten sind fast
gleich gross, und aus einem Zellchen rückt das Quecksilber in
das andere ohne alle Extravasation.' Der grösste Theil des Gewebes
des Nabelstranges um die Blutgefässe besteht aus ihnen.
Nur an der Insertio umbilicalis des Nabelstranges füllten sich
mebreie ganz kurze parallele Kanälchen. Ich weiss nicht, ob
jene Zellen Lymphzellen sind, und bezweifle, dass sie der Be-'
Sorption dienen.
Die Lymphgefässe des Darmkanales entspringen im Dünndarm,,
zum Theil in den Darmzotten, aber auch in der ganzen
Schleimhaut des Darmkanales. Bei Injeetion der Lymphgefäss-
netze der Schleimhaut des Darmes dringt kein Quecksilber hervor.
Auch die Darmzotten haben keineVoffenen Enden, welche
L ieberkueiin, Cruiksiiank, H edwig: und B leuland fälschlich angenommen.
Siehe R udolfhj, anatomisch-physiol. Abhandlungen
Alb, M eckel in Meck. Archiv T. 5.
Eine wichtige Bemerkung wäre es, wenn der leichte Ueber-
gang von Milch,, der nach meinen Versuchen in die Lympbge-
1 ässe eines mit dem Gekröse ausgeschnittenen frischen, mit Milch
injicirten Darmstückes erfolgt, ohne Zerreissung des innersten
Darmhäutchens vor sich ginge. Wenn man ein ausgeschnittenes
Stück Darm des Schaafes an einem Ende zubindet und mit einer
Spritze dieses Darmstück strotzend mit Milch füllt, so erhält
man sogleich die Lymphgefässe des Darmes ausgedehnt von Milch,
die sehr schnell in ihnen fartrückt. Wenn man die Milch in
den Lymphgefässen nach der Richtung der Klappen fortstreicht,
so bemerkt man sogleich, wie die vom Darme kommenden Lymphgefässe
sich wieder füllen, besonders wenn man den Darm com-
primirt, Am schnellsten folgt die Anfüllung der Lymphgefässe
mit Milch, wenn man das strotzende Darmstück durch Zusammendrücken
in der Längeurichtung zu verkürzen sucht, weniger,
wenn man es von der Seite comprimirt. Nimmt man statt Milch
eine feine Injectionsmasse von Zinnober, so füllen sich die Lymph-
oefässe sehr schwer, und mit Quecksilber gar nicht. -Mit. einen
vollkommen aufgelösten Farbestoff, wie z. B. mit fos.ichem -
dioo, kann man indess auf diese Art sehr leicht Injectionen _
Lymphgefässe des Gekröses machen. Dieser von mir beobachtete
schnelle Uebergang scheint aber jedesmal mit Zerreissung des
innersten Darmhäutchens an einer Stelle zu erfolgen, denn dt
Anfüllung der Lymphgefässe erfolgt plötzlich, und bei Untersuchung
der innersten Darmhaut findet man diese oft hier und da
verletzt. Dem zufolge lege.ich auch auf diesen buchten Uebergang,
den ich nur beim Schaafe aber bei keinem anderei Thune
beobachtete in der gegenwärtigen Frage keinen Weith. Ls
bleibt indess immer zweifelhaft, ob die Chyluskuge c en‘
gebildet in die Lymphgefäß de, D.rnie. / " c h S
spricht dafür die verschieden trübe Beschaffenheit des Ch3 lus,
nach Maassgabe verschiedener Nahrung. Nun fragt » A 'v o sind
öeffnungen für diesen Durchgang, die TedenfAÜs S J
müssten? als die in anderen weichen, thienschen Theilen voraus-
zusetzenden Poren , vermöge welcher « für und Ju
A o l : , p e rm e a b e l sind; denn xl.e Cap.ll.rge as,e sin 1 r»..
permeabel für Flüssiges und Aufgelöstes, aber nicht fur d BlM
körperchen. Alle guten Beobachter stimmen dann ube e g dc S,
an den Darmzotten keine Spuren von-Öeffnungen zu bemerken
sind- und ich selbst habe bei wiederholten Untersuchungen dei
Darmzotten von Kaninchen, Kalb, Ochsen, g w em und von der.
Katze nie eine Oeffnung an dem Ende der Darmzotten hemeik
An dieser Stelle sind die OefTnungen. der Darmzotten jedenfalls.
b e fo lg en d e s ^ das ,,, , jfap meiner mikroskopischen Untersuchung
über den Bau der Darmzotten Die ^ t o n s m d ^ k l
walzenförmige, bald blättchenförmige, oft pyramidalA kurze L <irt-
sätze der innersten Haut des. Darmes von i bis 1, Lochstens^l,
Linien Länge, welche ihr,, im Wasser yergrossert, ^A r^ e b e n .
eines dichten Pelzwerkes geben. Li dieser Art kommen s _ d
der Regel nur beim Menschen,, den meisten Saugetieren und
vielen,Vögeln vor. Bel einigen Fischen bemerkt man c
liebes,. und bei einer Schlange, Python bivitatus bat R e™us
zosttenartige Fortsätze der innersten Darmhaut beschrieben we
che man schwerlich, für etwas Anderes, halten kann,. 0 Ri, 1
doli'hi den, Fischen, und Amphibien wahre Zotten abspricht.
Alb.. M eckel bat Unrecht, wenn er alle Zotten aut ein an der
Basis breites, an. der Spitze verschmälertes- Blatt reduciren wil.
Sie- sind allerdings, bei den meisten Säugethieren. platt, wie beim
Kaninchen, Hund, Schwein; allein beim Kalbe, Ochsen, Sehaal
sind viele Zotten walzenförmig; zuweilen findet man m einem.
' Theile des-Darmes mehr platte, in einem andern Theile desselben
mehr walzenförmige Zotten , wie heim, Ochsen und Scttaale,
zuweilen stehen platte und walzenförmige vermischt, WLe ebenfalls
beim Ochsen und Schaafe, und bei denselben Eueren, be-
sonders beim Schaafe bemerkt man oft an mane ien e en P Cr
"Rndzmfeln. Indem ulC /lOtiea