
lis allein Ciliarnerven abgäbe. Der N. oculomotorius bleibt immer
ein Hauplnerve für die Ciliarnerven, so lange die Iris* beweglich
ist. Zwar hatten Muck und T iedemann behauptet, beim
Pferde finde weder ein Ganglion statt, noch gebe der N. oculo-
mötorius Ciliarnerven ab, allein-Rrrzius hat sowohl das ausserordentlich
kleine Ganglion, als die Verbindung mit den zwei Wurzeln
aufgefunden. Isis 1827. p. 997. So ist es auch wahrscheinlich
ein Irrthum, wenn nach Muck beim Eichhörnchen der N.
oculomotorius nichts zu den Ciliarnerven beitragen soll.
6) Bei den Fischen ist die Iris fast durchgängig ganz unbeweglich.
Muck und T iedemann fänden bei Salmo Hucho Ciliarnerven
vom N. oculomotorius und nasalis, die sich zum Theil
verbinden ; beim Karpfen vom N. oculomotorius. Nach S chlemm’s
und d’Altonas Untersuchungen und . Mitteilungen an mich unterscheiden
sich die Fische von den übrigen Tbieren in Hinsicht
der Ciliarnerven nicht. Sie fanden in der Regel die gewöhnlichen
beiden Wurzeln. Mueller’s Archiv. 1837. LXX V III.
7) Bei den Säugetieren verbreitet sich der Nervus abducens
auch im Musculus susperisorius und bei den Vögeln in den Muskeln
der Nickhaut. . '
8) Bei den Cetaceen giebt der N. trigeminus nach R app und
Bruns auch Augenmuskeläste, während die besonderen Augenmuskelnerven
auch vorhanden sind. Dasselbe geschieht nach
S chlemm und d’Alton bei den Petromyzon.
9) Die Petromyzon haben nach S chlemm nur zwei besondere
Augenmuskelnerven, den N. oculomotorius und trochlearis, welche
sich in der Augenhöhle verbinden.
10) Den Myxinoiden fehlen der 3., 4. und 6. Hirnnerve
mit den Augenmuskeln ganz.
Einfluss de's Gehirns auf die Augennerven. D esmoulins und
Magendie berichten, dass nach Section der Pedunculi cerebelli
ad pontem bei den Säugetieren das Auge-der verletzten Seite
vorwärts und abwärts, das Auge der andern Seite aufwärts
und rückwärts gerichtet wird. Dasselbe Resultat fand sich nach
der Section der Pons Varolii.
. Ne rv u s - t r ig e minus.
Von der sensibeln und motorischen Portion dieses Nerven
ist schon in dem Abschnitte von den Empfindungs- und Bewegungsnerven
ausführlich gehandelt und gezeigt worden, dass der
erste und'zweite Ast dieses Nerven heim Menschen bloss sensorielle
Zweige abgeben, der dritte Ast aus beiden Portionen des
Nerven gemischt, theils sensorielle, theils motorische Aeste ab-
giebt, so dass unter die sensoriellen der Ramus alveolaris inferior,
temporalis superficialis, lingualis, unter die motorischen der Ramus
massetericus, buccinatorius, temporales profundi, pterygoi-
deus, mylohyoideus gehören.
Dieser wichtige Nerve, welcher die Empfindung am vordem
und Seitentheil des Kopfes und im Kopftheil der Schleimhäute
(Conjunctiva, Nasenschleimhaut, Mundschleimhaut) unterhält, und
durch die Portio minor zugleich der Bewegungsnerve der Kaumuskeln
ist, steht durch jeden seiner Hauptäste mit dem N. sympathicus
in Verbindung, wodurch den Zweigen dieses Nerven
wahrscheinlich organische FaSern eingewebt werden.
• 1) . Die erste dieser Verbindungen ist die des N. nasociliaris
mit dem Ganglion ciliare, welches einen Zweig vom N. sympa-
tbicus erhält. Beim Ochsen .sieht man leicht, dass sich auch
organische Fasern in den ersten Ast des Nervus trigeminus von
demjenigen Theile des N. sympathicus einmischen, der sich mit
dem N. abducens verbindet.
2) Die zweite ist die des zweiten Astes mit dem N. sympathicus.,
vermittelst des am zweiten Aste befindlichen Ganglion
sphenopalatinum, grade da, wo der dem sympathischen System
angehörende Ramus petrosus profundus n .. vidiani vom caroti-
schen Theile des N. sympathicus kommend, sich mit dem zweiten
Aste des N, trigeminus verbindet. Beim Ochsen giebt der
Ramus profundus n. vidiani, deutlich vom N. sympathicus kommend,
sowohl Fasern zum Ganglion sphenopalatinum, als viele
fortlaufende Fasern zu den Zweigen des zweiten Astes. Der Ramus
superficialis n. vidiani, welcher vom zweiten Äst des N. trigeminus
zum N. facialis geht, scheint ganz anderer Bedeutung zu
seyn, als der vom N. sympathicus zum zweiten Aste des N. trigeminus
gehende sogenannte Ramus profundus. n. vidiani. Arnold
hält den Ramus superficialis n. vidiani für einen wirklichen
Abgang vom zweiten Aste des N. trigeminus, und' eine Beimischung
zum N. facialis. B idder leitet vom N. facialis durch diesen
Nerven motorische Fasern für den zweiten Ast des N. trigeminus
’ zu den Gaumenmuskeln ab. Bei den Schlangen giebt, wie
ich sehe, ein dem N. facialis vergleichbarer Nerve einen Zweig
durch den canalis vidianus, der sich in den Muskeln am Gaumen
verbreitet. Bei den Vögeln findet eine Verbindung des N. sympathicus
durch einen dem N. vidianus ähnlichen Nerven mit
dem ersten Äste in der Orbita, statt mit dem zweiten Aste des
N>. trigeminus statt. Schlemm.
3) Die dritte Verbindung des N. sympathicus mit dem N.
trigeminus ist die des dritten Astes durch das Ganglion oticum.
Arnold. Ueber den Ohrknoten. Heidelb. 1828. Vergl. S chlemm, F ro-
riep’s. Not. 660, MuEller, Meckel’s Archiv. 1832. p. 67. H agenbach
disq. circa musc. auris internae 'adjectis animadver sionibus de ganglio otico.
Basil 1833. B endz de anasiomosi Jacobsonii ei ganglio Arnoldi. Hafn.
1833. Ueber die ältere Geschichte dieses Knotens und seiner
Nerven siehe Mueller’s Archiv. 1837. p. 284. Es hängt mit
dem Stamme des dritten Astes zusammen, und schickt organische
Fasern zu den Zweigen des dritten Astes. Nach Bendz hängt
dieser Knoten mit den vegetativen Nerven zusammen, welche von
dem Ganglion cervicale supremum n. sympathici die Carotis facialis,
sofort die Art. maxillaris interna, und dann die Art. me-
ningea media begleiten.
Von dem Ganglion gehen zwei NerVen zur Trommelhöhle,
der eine gehört ihm selbst an, der andere ist, wie S chlemm zeigte,
zunächst ein Zweig von dem N. pterygoideus internus. Dieser