G melin 0,17 — 1,75 trocknen Faserstoff'. In dem Chylus ist
freies Fett vorhanden, das im Blute inniger gebunden zu werden
scheint, auch ist das Eisen im Chylus weniger gebunden als im
Blute, und lässt sich nach E mmert nach Behandlung des Chylus
mit Salpetersäure durch Galläpfeltinctur 'darstellen. Die Lymphe
und der Chylus enthalten jedoch auch eine eigene Art sparsamer
Körnchen. Die äusserst sparsamen Körnchen der gerinnbaren
Froschlymphe, die man z. B. unter der Haut des Oberschenkels
beim Frosche antrifft, sind ungefähr viermal kleiner als die elliptischen
Blutkörperchen des Frosches, so gross als die elliptischen
Kerne der Blutkörperchen des Frosches; sie sind indess nicht elliptisch,
und noch weniger ganz länglich, wie die Kerne der Blutkörperchen
des Salamanders, sondern rund; sonst könnte man
vermuthen, dass sie die Kerne der Blutkörperchen würden. Die
Kügelchen des Chylus der höheren Tbiere sind rund und nicht
platt, wie die Blutkörperchen. Von den Blutkörperchen unterscheiden
sich die Chyluskörperchen auch, dass sie im Wasser unauflöslich
sind, während sich die Schale der Blutkörperchen im Wasser auflöst.
Von den im Wasser unauflöslichen Kernen der Blutkörperchen
unterscheiden sie sich wieder-durch ihre Grösse. P revost
und D um^ s fanden die Chyluskügelchen YT9TT P- Z., was mehr
als halb so viel .beträgt, als die Blutkörperchen des Menschen.
Ich habe die Chyluskügelchen jedesmal auf derselben Glasplatte
mit den Blutkörperchen desselben Thieres untersucht, und fand
ihre Grösse bald gleich der der Blutkörperchen, wie bei der
Katze, bald und zwar meist etwas kleiner, wie beim Kalbe, bei
der Ziege, beim Hunde, bei welchem letztem ich sie von sehr
verschiedener Grösse, die meisten sehr klein und alle kleiner als
die Blutkörperchen fand. Beim Kaninchen fand ich sogar die
Chyluskügelchen zum Theil grösser als die Blutkörperchen; die
meisten waren sehr klein, \ — -f so gross als die Blutkörperchen,
und einige waren offenbar grösser, wenigstens noch einmal
so gross. Vergl. R. W agner, H eck.er’s Annalen 28 Bd. C.
H. S chultz System der Circulation 37.
Nach Autenrieth soll der ins Blut ergossene Cbvlus in 10 bis
12 Stunden in Blut umgewandelt werden, weil man innerhalb
dieser Zeit noch häufig das Serum milchweiss sehe. Vielleicht geschieht
indess diese Umwandlung noch langsamer; denn ich habe
schon bemerkt, dass, wenn man in Blut mit etwas unterkohlensaurem
Kali die Gerinnung verlangsamt, beim Sinken der Blutkörperchen
die überstehende Flüssigkeit häufig etwas trübe und
weisslich ist.
Wo das in der Lymphe und dem Chylus fehlende Blutroth,
wovon' man bloss in dem Chylus des Ductus thoräcicus zuweilen
eine Spur findet, oder wo die Schale der Blutkörperchen entstehe,
ist ganz unbekannt, wenn auch das Athmen dabei eine Rolle zu
spielen scheint. H ewson’s Hypothese, dass das Blutroth sich in
der Milz und in der zuweilen etwas schmutzigröthlichen Milzlymphe
bilde, hat keinen Grund; die Milz kann ohne beschwerliche
Folgen bei Thieren exstirpirt werden.
Es ist völlig unmöglich, sich davon einen Begriff zu machen,
was die eigentümliche platte Form, die plattrunde Form dieser
Körperchen bei den Säugetieren, die plattovale Form bei den
übrigen Wirbeltieren bedingt. Im ganzen Körper giebt es keine
ähnlichen Elementarformen, ln dem bebrüteten Ei ist das einzige
Material zur ersten Blutbildung die Substanz des Keimes
oder der Keimhaut selbst, die sich wieder aus der Eiflüssigkeit
oder der Dottersubstanz vergrössert. In der Keirnhaut erzeugt
sich das Blut zuerst, wie man genau beobachten kann, ehe die
Gefässe, ehe die Drüsen gebildet sind, welche bei dem Erwachsenen.
Einfluss auf die Blutbildung haben. Die aus der vergros-
serten Keimscheibe entstandene Keimhaut zeigt bald eine obere
dünnere Schichte (seröses Blatt), und eine untere dickere Schichte
(Schleimblatt). Auch bildet sich um die in der. Mitte der Keimhaut
sich zeigendeSpur des Embryo ein durchsichtiger Hof, area
pellucida, während der äussere Theil der Keimhaut undurchsichtig
bleibt, und dieser undurchsichtige Theil der Keimhaut wird
Eald wieder durch eine Abgrenzung in ein äusseres und inneres
ringförmiges Feld abgetheilt, beim Vogel in der 16. — 20. Stunde
(v. Baer). Diese Abgrenzung schliesst zunächst den einen Theil
des undurchsichtigen Stückes der Keimhaut ein, welches den innersten
oder durchsichtigen Hof der Keimhaut umgiebt, und area
oasculosa genannt wird, weil sich innerhalb dieses Hofes das
Blut und die Gefässe bilden. So weit die Area vasculosa reicht,
zeigt sich zwischen den beiden Blättern der Keimhaut eine körnige
Lage, welche sich bald in körnige dichte Inseln und durchsichtige
Zwischenräume zertheilt, in denen sich zuerst eine geldliche
hernach rothe Flüssigkeit ansammelt, das Blut (zuerst in
der Peripherie der Area vasculosa deutlich). Die Blutkörperchen
des Vogelembryo sind nach P revost und D umas von der Blutbildung
in der Keirnhaut an in den ersten Tagen rund, erst am
sechsten Tage fangen sie an elliptisch zu werden, am neunten Tage
sind sie alle elliptisch. F rorieF s Not. 115. Aehnliches haben H ew-
son, S chmidt und D oellinger beobachtet. S chmidt über die Blutkörner,
Würzb. 1822. Eben so Baumgaertner (über die Nerven und das
Blut. Freiburg 1830.) bei Amphibien und Fischen, E. H. W eber
(Anatomie 4 . 478) bei Froschlarven. Nach B aumgaertner entstehen
die Blutkörperchen folgendermaassen: Die Blutkörperchen
sind zuerst runde, nicht platte Kugeln, aus einer Menge kleiner
Kügelchen zusammengesetzt, die dew Dotterkügelchen gleichen;
indem sie allmählig durchsichtig geworden, verschwindet dieses
körnige Wbsen, worauf der durchsichtige Ring sich ausbildet und
der, Kern entsteht. Allmählig entsteht die elliptische Form. Auch
W eber sah die Blutkörperchen der jüngsten Froschlarven auch
aus mehreren kleineren Körnchen zusammengesetzt. Diese Körnchen
sollen sich nach Baumgaertner. aus Dottersubstanz bilden.
Nach D oellinger (Denkschr. der Akad. zu München. 7. 169,) und
B aumgaertner sollen sich auch bei jungen Thieren, und also
auch wohl bei erwachsenen, Blutkörperchen bilden, indem Partikeln
der Organe sich ablösen, und mit den nächsten Blutström-
chen in Wechselwirkung treten. Es ist offenbar, dass das Blut