
nium opalinum Meyen. Im 4. und 5. Gliede des Leibes dieses
Crustaceums sind die keulenförmigen Leuchtorgane, Im Kopfe
des Erythrocepbalus macrophtbalmus soll sieb auch ein leuchtendes
Organ befinden.
E hrenberg’s Abhandlung über das Leuchten des Meers (Abh.
der k. Academie der Wissensch. zu Berlin 1835.) enthält ausser einer
ausführlichen historischen Zusammenstellung aller bisherigen Erfahrungen,
viele eigentümliche neue und aufklärende Beobachtungen
über das an Dunkelheiten bisher so reiche Phänomen. Bei
Alexandrien hatte der Verf. Gelegenheit, Beobachtungen über das
angebliche Leuchten des Spongodium vermiculare anzustellen.
Es leuchtete wie verschiedene Fucusarten nur durch anhängende
leuchtende Pünktchen. E hrenberg fing solche Leuchtpunkte in
einem Uhrglase auf und isolirte sie immer enger. Das Mikroskop
zeigte in allen Fällen in dem Wasser kleine schleimige runde
Partikeln, ohne alle bestimmte Form, ohne deutliche Organe und
ohne Leben. Bei zahlreichen Beobachtungen am rothen Meere
gelang es damals auch nicht, das Phaenomen auf bestimmte Thiere
zu fixiren. Glücklicher waren die Beobachtungen über die Leucht-
thierchen der Ostsee und Nordsee, nachdem E hrenberg auf die
von Michaelis beobachteten leuchtenden Körper aufmerksam geworden
war. Zuerst wurde die Erscheinung an Polynoe f’ulgu-
rans, einem Ringelwürmchen der Ostsee beobachtet. Die Leuchtorgane
waren 2 grosse gekörnte Organe, den Eierstöcken vergleichbar.
Das hieher gesandte Ostseewasser leuchtete noch von
diesen Thieren. In hieher gesandtem Wasser -der Ostsee beobachtete
der Verf. später noch die leuchtenden Infusorien, Peri-
dinium tripos, P. fusus, P. furca und Prorocentrum micans, Ein
Räderthierchen der Ostsee, Synchaeta baltica E. leuchtet nach
M ichaelis auch. Im Meerbusen von Christiania in Norwegen
beobachtete E hrenberg auch leuchtende Medusen. Oceania mi-
croscopica von j Linie Durchmesser bildete hüpfende leuchtende
Punkte. Bei Cydippe pileus überzeugte sich'E hrenberg, dass das
Leuchten von der Mitte gerade da ausging, wo die beiden Eier-
stöcke liegen. Ebenso schien es bei Oceania pileata. Die Medusa
aurita sah E hrenberg weder in der Ostsee noch im .rothen
Meer leuchten. Beobachtungen auf Helgoland angestellt, zeigtön
dem Verf. noch fernere leuchtende Formen, die er zu isoliren
glücklich war; es waren langsam schwimmende Gallertkügelchen,
Oceania scintillans. Die über einen Zoll grosse Oceania hemi-
sphaerica zeigte einen ganzen Kranz von Feuerfunken im Umkreis
des Randes. Die Funken entsprachen allemal der verdickten Basis
der grösseren Cirren am Rande oder Organen in deren Nähe
und mit ihnen abwechselnd. Sonst gab der Körper dieser Thiere
weder lebend noch todt irgend eine Spur von Licht. So überzeugte
sich E hrenberg immer mehr, dass alle todte Medusen so
wenig leuchteten als Fragmente todter Fische oder umhertreibender
Schleim, und er vermuthet, dass aüch seine am. rothen
Meer und bei Alexandrien gemachten Beobachtungen .über
das Leuchten von Fragmenten zerstörter organischer Körper
nicht auf blosse todte Stoffe zu beziehen seyn mögen, sondern
dass diese den zerrissenen noch lebenden Noctiluken und Ocea-
nien glichen, welche er auf Helgoland noch leuchten sah. Bei
Nereis cirrigera (Photocharis E hrenberg) geht das Licht von 2
fleischigen Cirren auf jedem ihrer Füsse aus. Erst entstand ein
Flimmern einzelner Funken an jedem Cirrus, bis der ganze Cirrus
leuchtete; zuletzt floss das Feuer über den Rücken hin und
das ganze Thier glich einem brennenden Schwefelfaden. Auch
der Schleim der Photöcbaris leuchtete abgewischt an den Fingern.
E hrenberg bezweifelt, dass die Respiration ifiit dem Leuchten'
der Thiere irgendwo im Zusammenhang stehe und erkennt
die Verbindung der Lichtentwickelung mit der Sexualfunction an.
Das Licbterregende istnach ihm ein der Entwickelung von Electricität
sehr ähnlicher.Lebensakt, welcher durch Wiederholung schwächer
wird, aussetzt, und sich im directen Zusammenhang mit
den Nerven zu erkennen giebt. Die leuchtenden Insecten sind
Elater noctilucus, phosphoreus, ignitus, Pausus sphaerocerus
Afzel., Scarabaeus jihösphoreus, mehrere Arten Larnpyris, Scolo-
pendra electrica. T reviranus Biol. 5. 97. Bei den leuchtenden
Springkäfern .sind die Hauptstellen, welche leuchten, zwei ovale,
mit dünnen durchsichtigen Platten bedeckte Stellen zu den Seiten
des Brustschildes. T reviranus fand die leuchtende Substanz
einerlei mit dem Fettkörper der Insecten. Bei dem Johanniswürmchen.,
Larnpyris noctiluca, splendidula, Strahlt das Licht
aus der untern Seite der drei letzten Bauchringe, besonders aus
2 weisslichen Puncten am letzten Ringe; von Larnpyris splendidula
leuchten auch die Eier, und es scheint, dass auch selbst
Puppe und Larve nicht ganz ohne Licht sind. Nach T reviranus
sind hier die inneren Zeugungstheile der Sitz des Lichtes (?)
Der scheinbar willkührliche Einfluss des Thieres auf das Leuchten
geschieht nach T reviranus durch das Athemholen. Das
Leuchten dauert in irrespirablen Gasarten und im luftleeren Rauine
nicht fort oder nimmt wenigstens ab, worin alle Beobachter ausser
MacarTney und Murray übereinstimmen. Nach dem Tode
des Thieres ist die Fähigkeit zu leuchten nicht ganz erloschen.
Die leuchtenden Theile fangen selbst getrocknet von Neuem zu
leuchten an, wenn man sie in Wasser aufweicht. Das Licht der
Käfer nimmt in Wasser erst nach einigen Stunden ab, in Oel
dagegen sogleich, kehrt aber wieder zurück, wenn das Thier,
todt oder lebendig, in Dämpfe der rauchenden Salpetersäure
gebracht wird. Siehe über alles dieses und das Nähere T reviranus
Biologie a. a. O. T iebemann’s Physiologie I. 488- - 516.
G melins Chemie I. 81 — 8 6 . Nach Carrara {Bibi. ltal. LXXXII.)
soll das Licht ,der Larnpyris italica funkelnd seyrt, während das
Leuchten der L. splendidula gleichförmig ist; erstere soll einen
mit dem Luftröhrensystem nicht zusammenhängenden grossen
Luftbehälter haben, welcher der letztem fehlt. Dieser Behälter
steht mit dem Munde einerseits und sein spitzes Ende mit dem
' Leuchtorgan anderseits’in Verbindung. Durch den Einfluss der
Luft auf die leuchtende Substanz werde, ihr Licht verstärkt und
der Einfluss der Luft durch Compression der Blase erhöht. Es
scheint, nach allen bisherigen Untersuchungen T reviranus Ansicht