
umgewandelt zu werden scheinen. Siehe über die Bedeutung
dieser Theile B eIchert in Muell. Archi.o. 1837. Genug, dass
Bei allen Thieren im frühesten Zustande der Truncus arteriosüs
in Aortenbogen sich theilt. Diese Bogen bleiben sogar bei
den beschuppten Amphibien durchs ganze Leben, zuweilen 2
auf jeder Seite (wie bei den wahren Eidechsen', auch Blindschleichen),
zuweilen einer auf jeder Seite (wie bei den Schlangen).
Bei den höheren Thieren, Vögeln, Säugethieren, Menschen^
welche 2 Herzkammern und 2 Voi’höfe haben, gipbt es nur
im Foetuszustande mehrere Aortenbogen, und zwar anfangs je-
derseits mehrere, die sich hinten zur Aortä descendens vereinigen.
Bei den Vögeln geben die vordersten von drei Bogen
jeder Seite die Gefässe der vorderen Theile des Körpers, die
hinteren Bogen die Lungenarterien ab, später bleiben durchs
Foetusleben des Vogels 2 Arcus arteriosi (aus dem rechten Ventrikel),
welche die Lungenarterien abgeben, und ein Arterienstamm
aus dem linken Ventrikel, der die Gefässe der vorderen
Theile des Körpers abgiebt und den Arcus aortae bildet.
Nach dem Auskriechen des Vogels werden die Lungenarterien
auch selbstständig, indem die Verbindung der Arcus arteriosi des
rechten Ventrikels mit dem Arcus aortae des linken Ventrikels
eingeht. S. H uschre Isis 1828. 160. Bei den Säugethieren und
dem Menschen bleiben durchs ganze Foetusleben 2 Aortenbogen,
die sich hinten zur Aorta descendens vereinigen, und wovon der
eine aus dem linken Ventrikel entspringend die Gefässe der oberen
Theile des Körpers abgiebt, der andere aus dem rechten
Ventrikel entspringend die Lungenarterie abgiebt, welche letztere
nach der Geburt selbstständig wird, Während der Verbindungsbogen
(ductus Botalli) für den bleibenden Arcus'ventriculi sinistri
oder den bleibenden Arcus aortae schwindet. Da beim Föetus
anfangs mehrere Arterienbogen jederseits vorhanden sind, so begreift
man, wie es kommt, dass der bleibende Arcus aortae bei
den Vögeln und Säugethieren verschieden ist, bei ersteren von
rechts, bei letzteren von links sich hinter die Speiseröhre wendet.
Beim Foetus stehen übrigens auch beide Vorhöfe mit einander
in Communication durch das foramen ovale. Wenn diess Loch
oder der Ductus Botalli nach der Geburt krankhafter Weise offen
bleiben, entsteht Vermischung des arteriösen und venösen
Blutes und die Blaüsiicht.
Bei den warmblütigen Wirbelthieren ist der kleine Kreislauf
der Lungen kein Theil des grossen mehr, sondern alles Blut muss
durch die Lungen, wenn es in den übrigen Körper gelangen soll.
Indessen besitzen diese höheren Thiere so gut wie alle übrigen
Wirbelthiere einen kleinsten Kreislauf des Blutes, der ein blosser
Anhang des grossen ist, den Pfortaderkreislauf. So wie der Kiemenkreislauf
der mit Kiemen versehenen nackten Amphibien als
ein blosser Anhang der Arterien von diesen beginnt und in die
Arterien zurückkehrt, so ist der Pfortaderkreislauf ein blosser
Anhang der Venen, ein Umweg, den ein Theil des Venenblutes
macht, ehe es zum übrigen Venenblut gelangt. Es giebt bei den
"Wirbelthieren 2 Pfortadersysteme, das der Nieren und das der
Leber; ersteres kömmt nur bei den Fischern und Amphibien vor,
letzteres bei Allen, wie beim Menschen. Bei dem Menschen und
den Säugethieren bilden die Venen der Milz, des Magens, des
Darmkanals, Mesenteriums, der Gallenblase und des Pankreas; die
in der Leber nach Art einer Arterie sich verzweigende Pfor
ader; aus den Capillargefässen der Leber, zu welchen auch das
Blut der Art. hep. strömt, kehrt das Blut durch die Lebervenen
in die Vena cava inf. zum übrigen Venenblute. Bei den Vögeln,
Amphibien und Fischen geht zur Pfortader der Leber auch ein
Theil des Blutes der untern Extremitäten, des Schwanzes, des
Beckens, bei den Fischen zuweilen auch der Schwimmblase. J acobson,
N icolai, R athke. Bei den Amphibien, die ausser den
Nierenarterien auch Pfortadern der Nieren.haben, geht zu diesen
ein Theil des Blutes der hinteren Extremitäten und des
Schwanzes Hier geht das Blut der hinteren Extremitäten, der
S r C a i e ln , « ! P f o r t e ^ L e t e r »»d^u
den Pfortadern der Nieren, und zwar bei einigen Amphibien, wie
Fröschen und Salamandern, zu diesen Eingeweide« allem, bei anderen
(Crocodilen) zum Theil zur Vena cava. Bei den Fischen
geht das Blut des Schwanzes und des mittlern The. es des Bauches
bald allein zu den Nieren, wie im Gadus; bald geht das
Blut der hinteren Theile zu den Nieren, zur Leber und Vena
cava, wie im Karpfen, Hecht, Barsch. Die Pfortader der Leber
erhält bei mehreren Fischen zuweilen auch die Venen der Genitalien
und Schwimmblase, zuweilen gehen diese mit den ruckführenden
Nierenvenen zur Venä cava. J acobson Mecr.
1817. 147. - N icolai Isis 1826. 404. M eckel, der die zufuhren-
den Venen der Nieren auch für zurückführende hält, stutzt sich
vorzüglich auf die Vögel, wo J acobson auch zufuhrende INieren-
venen beschrieben h a tte a lle in die Nichtexistenz derselben bei
den Vögeln, die schon von N icolai bewiesen wurde, ist kein
Grund für die Nichtexistenz derselben bei den Amphibien und
Fischen, wo sie N icolai bewiesen hat. Beim Frosch gellt das
Blut der Bauchhaut fast ganz zur obern Hohlvene. Eine ausführlichere
Beschreibung der Formen des Kreislaufs gab ich in
B urdacu’s Physiologie B. ,4. Vergl. S chultz System der Circula-
tion. Stuttgardt 1836.
II. Capitel. Von den a llg em e in en E rs c h e in u n g e n
des K re islau fs.
Das Herz des erwachsenen Menschen im mittlern Alter zieht
sich 70 —75mal in der Minute zusammen, in der Jugend hauU-
ger, im Alter seltener; z. B. beim Embryo ist die Zahl der
Schläge 150, nach der Geburt 140 —130, im ersten a 11
115, im 2. Jahr 115-100, im 3. Jahr 1 0 0 -9 0 , im 7. Jabr
9 0 — 85, im 14. Jahr 85 —80, im Greisenalter 6 a 5U. keim
sanguinischen Temperament ist der Herzschlag etwas häutiger als
beim phlegmatischen; ebenso beim weiblichen Geschichte. ei
den Thieren variirt die Zahl der Herzschläge sehr. Bei tischen