Druck auf das Auge seyen auch hierher zu zählen. Allein diese
Empfindung ist bloss sub jectiv, wie der Schmerz in der Haut,
weil alle Reizungen der Nervenhaut des Auges, mechanische, elektrische,
wie innere organische, z. B. der Blutandrang, Nervenver-
stimmung, subjective Lichtempfindung erregen. Niemals kann das
ein Anderer sehen, wenn unser Auge die heftigsten subjectiven
Empfindungen^ von Leuchten hat. Die subjectiven Gesicbtsaffectio-
nen sind hei jedem sehkräftigen Auge nicht selten und bei mir
äusserst häufig, aber das sind subjective Bilder, Affectionen der
Nervenhaut, welche keine äusseren Gegenstände beleuchten können,
weil sie ohne Entwickelung jenes imponderabeln Fluidums
sind, welches auch in unserm Sehorgan Lichtempfindung erregt
und Licht genannt wird; es sind blosse Empfindungen, die so
wenig beleuchten, als mein Schmerz einem Andern Schmerzj mein
Ohrenbrausen einem Andern Ohrenbrausen macht. Niemals findet
so etwas statt. Ich habe so viel mit subjectiven Gesichtsaf-
fectionen experimentirt, ich müsste es beobachtet haben. ' Man
vergleiche meine Bemerkungen über den gerichts-ärztlich vorgekommenen
Fall, wo Jemand durch einen Schlag auf das Auge
einen Räuber erkannt haben wollte. Mueller’s Archiv Jür anat.
und Physiol. 1834. p. 140.
U e b e rs ic h t d e r sp e c ie lle n P h y sio lo g ie .
I. Von den allgemein verbreiteten thierischen Säften, von
der Säfteheweguug und dem Gefässsystem.
Ih Von den organisch-chemischen Veränderungen in den
organischen Säften pnd den organisirten Theilen.
IIL Von der Physik der Nerven.
IV, Von den Muskelbewegungen, von der Stimme und Sprache.
V. Von den Sinnen.
VI. Von den Seelenäusserungen.
VII. Von der Zeugung.
VIII. Von der Entwickelung.
s p e z i e l l e n P h y s i o l o g i e
E r s t e s Bu c h .
Von den allgemein verbreiteten organischen
Säften ■, von der Säftebewegung und von dem Gefässsystem.