
nen, indem es nicht möglich ist, durch Reizung des iS', vagus am
Halse der Thiere Bewegungen de? Magens heivorzqrufen. Unter
den directen Experimenten von R iscboff für seine Ansicht ist
nur eines von der Art, dass sich einigermassen zuverlässige
Schlüsse daraus ziehen lassen. Er nahm hei einer Zjgge einen
Theil des Hinterhauptbeines weg, und durchschnitt alle Wurzeln
des Ni accessorius innerhalb der Schädelhöhle auf beiden Seiten.
Schon, heim Durchschneiden der Wurzeln auf einer Seite bemerkte
er; dass die Stimme des,,beständig heulenden Thiepes, heiser
wurcfe, und dass die Rauhigkeit der Stimme, immer mehr
zunahm, jg mehr Wurzeln er. ;güßb auf der linken Seite durchschnitt.
Nach .Durchschneidung aller Wurzeln hörte die Stimme
ganz auf;; hircus omnemjy.ocem amisit et, summissuui quendam
ac raucissimum tantummodo emisit sonum, qui neutiquam vox ap-
pellari potuit. Diese letzte Bemerkung ist aber kein abspluter
Beweis -fu.r. die Hypothese. Diese Experimente müssen leider wiederholt
werden, um über den interessanten Gegenstand; ins Klare
zu kommen. Ausserdem muss?[ebenfalls die von mir hui dyn
Bückenmarksnerven angewandte Methode des-, mechanischen und
galvanischen Reizes auf die Wurzeln hier versucht werden „ qm
zu sehen,, oh hei einem frisch getödteten Thier der mechanische
und galvanische Reiz, auf den ->NS accessorius in der Schädelhöhle
noch applipirt, Zuckung .des Schlundes verursacht, und ob der
N. vagus unter denselben Umständen nicht aüch Zuckungen- des
Schlundes verursacht. Ich habe selbst einmal den Versuch auf
diese Art angesteilf.. Um ,sp .schnell wie möglich zu diesen Wurzeln
zu kommen, wurde an einem grossen lebenden Hunde, dem
man vorher den Schlund blossgelegt hatte, der Schädel aufgesägt,
auch der Bogen des, ersten Halswirbels mit einer .Knochen-;
zange weggebrochen, darauf, das kleine, Gehirn abgetragen, bis
man die Wurzeln des tN,. vagus und accessorius .vor-sieh hätte;
diese wurden von der Medulla ,oblongata abgeschnitten, und nun
wurde die Wurzel des N. vagus sowohl mechanisch, als mit, einem
einfachen galvanischen Plattenpqar gereizt. Bei der mechanischen
und galvanischen Reizung des N. vagus entstand, ganz
deutlich eine Zusammenziehung im Schlunde. Dieser Versqch
spricht gegen die Theorie, indes? bin ich seihst wieder misstrauisch
da§?gen. geworden. Denn.es kömmt darauf an; dass
man bei dem Reizen der Wurzel des N. vagus mit der grössten
Vprsicht alle Wurzelfäden des N, glossopharyngeu? . ausschiiesst.
Indessen lässt sich bei Wiederholung dieser Versuche, nach der
von mir angegebenen Methode bald die-Richtigkeit oder Unrichtigkeit
der-Hypothese entscheiden. So-Vieles für diese Ansicht
aus den vorher angeführten schätzbaren Beobachtungen von Bi-
schoff auch spricht, so darf man doch einige anatomische Gründe
dagegen sich nicht verschweigen. Der erste ist der Ursprung
des N. accessorius .mehr aus dem hintern als vordem Theile des
Rückenmarks, namentlich ganz bei Vögeln und Amphibien. Doch
würde diess kein vollgültiger Einwurf seyn, da, was von den Wurzeln
der Rückenmarksnerven gilt, von den Rückenmarkssträngen
durchaus nicht ausgemacht ist, iiberdiess der N. accessorius deutlieber
Muskelnerve ist. Ein anderer wichtigerer Einwurf gegen
jene Theorie liegt in der öfter stattfindenden Beziehung des N.
accessorius zu den hinteren Wurzeln der Halsnerven. Mayer
sah einmal ein kleines Ganglion an einem Faden der. hinteren
Würzel des zweiten und des dritten Halsnerven, welches sich
durch einen Faden mit dem N. accessorius verband. Mayer sah
auch zuweilen die hintere Wurzel des ersten Halsnerven mit
dem N. accessorius in Verbindung. Act. nat. cur. Vol. XVI..
p. 2. Interessant ist besonders der von mir beobachtete Fall, wo
der N. accessorius ganz allein die hintere Wurzel des ersten
Halsnerven abgab, und sich an der. Abgangsstelle dieser Wurzel
an der letztem ein Knötchen zeigte. Mueeler’s Archiv fü r Anai.
und Physiol. 1834. ‘p. 12. und 1837. p. 279. Am N. accessorius
sah H yrtl auch öfter danu ein Knötchen, wenn dieser Neive die
hintere, Wurzel des ersten Halsnèrven nicht aufniinmt; es lag
dann immer am Eintritt der art. vertebralis in die Schädelhöhle;
auch hat R emak neulich, in einem einzigen Fall ein Knötchen
aiii N. accessorius bei seinem Durchtritt durch das Foramen la-
cerum beobachtet und mir gezeigt. Derselbe sah einen Theil
der Fasern des Vagus an seinem Ganglion heim Kaninchen Vorbeigehen.
Dass der N. accessorius immer -sensorielle Elemente
enthalte, behaupte ich nicht, sondern lasse es ungewiss. In jedem
Fall aber, wo der accessprius ein näheres Verhältniss zur
hintern Wurzel dés ersten oder' irgend eines andern Spinalnerven
eingeht, muss man eine solche. Einmischung vermuthen, wie
ich sie in dem oben erwähnten Fall speciell anatomisch nachgewiesen
habe, und es wird in demselben Grade die Idee von
Mofbo wahrscheinlich, dass die Verbindung des N. accessorius
mit der hintern Wurzel des: ersten und zweiten Halsnerven diesem
Nerven ein Aequivalent für eine hintere Wurzel sei. Monro
Bemerkungen über die Structür und die Verrichtungen des Nervensystems.
Leipz. 1787. Unsere Ansicht von beiden Nerven ist diese.
Der Nervus vagus entspricht grösstentheils der hintern Wurzel
eines Spinalnerven; dass er ihr in allen Fällen- ganz entspreche,
lässt- sich nicht sicher behaupten, da ein schon angeführter Versuch
dafür spricht, dass die Wurzel des vagus auch motorische Elemente
enthalten kann und bei einigen Thieren ziemlich starke
Fascikel von Fasern seiner Wurzel am Wurzelganglion des
vagus Vorbeigehen. Leicht kann das Verhältniss umgekehrt
wie beim hypoglossus seyn, der nur grösstentheils ein moton-
scher Nerve ist. Der Nervus accessorius ist wahrscheinlich grösstentheils'
motorischer Nerve und entspricht anatomisch mehr einer
ganglienlosen vordem Wurzel eines Spinalnerven, enthält
aber offenbar in vielen Fällen sensorielle Fasern (vielleicht immer)
durch sich selbst oder durch die Verbindung mit der hintern
Wurzel des 1 . und 2. Halsnerven. Vergl. II e x d z de connexu inter v'a-
gum et accessorium. Havniae. 4. Mueller’s Arch. 1837. Jahresb. XXIII,
Nervus hypoglossus.
Beim Ochsen'und einigen anderen Säugethieren, wo die von
Mayer entdeckte kleine hintere gangliöse Würzel des N. hypoglossus
vorkömmt, gehört auch dieser unter die gemischten