geschichteten Kalkstein mit einem Bohrloche erreicht, möchte
man wohl schwerlich quellend Wasser bekommen, dieser Kalk
wird aber bei Katüna über ein Paar Hundert Lachter tief
liegen. Es muss aber dennoch in der Folge hier und an den
vorher erwähnten Orten in Akarnanien gebohrt werden und
mit Beharrlichkeit; das Bedürfniss, Wasser zu bekommen, ist
so gross, dass man alles darum wagen soll.
Nahe bei Katüna östlich liegen die Ruinen von Medeon,
einige Stunden weiter die von Phytia, und noch weiter, unweit
des Aspero-potamo, die von Stratos, der ehemaligen
Hauptstadt von Akarnanien, diese letztem nennen die Landbewohner
Porta, weil Ein Thor noch besonders gut erhalten
ist.
Die östlich an den District Xeromeros angrenzende Epar-
chie Waltos, jenseit des Aspero-potamo, ist berüchtigt, dass
dort ganze Räuberdörfer sind, sie würden uns früher in der
Jahreszeit wahrscheinlich einen Besuch gemacht haben; denn
zwei Packpferde reizen genug dazu, sie waren jetzt aber
durch den angeschwollnen Aspero-potamo abgeschnitten. Auch
wird die Verordnung des Königs: nicht vereinzelt zu wohnen,
sondern grössere Dörfer von wenigstens 50 Familien zu bilden
und jedes Dorf verantwortlich zu machen für jede in
seinem District verübte Unbilde, ihren im allgemeinen wohl-,
thätigen Zweck nicht verfehlen.
l. Jan.' i’s:«. ' Von Katüna aus zogen wir anfänglich über
Kalkgebirg, kamen dann aber in eine sumpfige Ebene. Wir
sahen viel grosse wilde Enten und in der Nähe dieses Sumpfes
sollen sich wilde Schweine in grösser Menge aufhalten.
Am Wasser wuchs wilder Sellerie ( ä y Q L o g e X i v o v ) von angenehmen
Geschmack, er hatte viel Kraut und wenig Wurzel.
Zu beiden Seiten des Sumpfes ist Waldung. Weiterhin in
der Ebene zeigten sich drei Dammhirsche, die gar nicht scheu
waren, die aber leider verjagt wurden; man gelangt endlich
an das Meer, was hier einen tief ins Land gehenden schmalen
felsigen Meerbusen macht; der bessere Wreg geht oberhalb
an seiner westlichen Seite hin. Man gelangt nun in die
tiefere Ebene am Rande des Meeres; hier werden ein Paar
Mühlen durch am nahen Gebirg gefasstes und hergeleitetes
Wasser getrieben. Dieser Platz heisst Luträki, sein Name
lässt auf warme Quellen schliessen; man behauptete auch, es
seien dergleichen ganz nahe, und ich wadete ein Paar Hundert
Schritt mit dem, der es gesagt hatte, am flachen Ufer
des Meeres hin; es kamen dort im Niveau des Meeres, aus
den Klüften des Kalksteines viele Quellen kaltes süsses Wasser
hervor. Es waren wahrscheinlich warme Bäder in Lutraki,
die überall dem Herakles heilig waren; hier lag einst He-
raklia. Von Katüna bis Lutraki rechnet man 3 St. Bei
den Mühlen waren zwei kleine sog. Magazine; in einer Art
von kleinem Stall war zweierlei Wein, Raki, gesalzne Aale,
trockne Feigen und ein wenig Brodt zu bekommen. Der bessere,
aber auch noch einmal so theure Wein von der nahen
Jonischen Insel St. Maura ist dunkelroth, schwer und stark.
Es war der erste Tag im Jahre nach der neuern Zeitrechnung,
ich liess ihn begrüssen. — Von hier rechnet man etwa
4 St. bis Wonitza, besonders da jetzt einige angeschwollene
Gebirgsbäche etwas aufhielten. Anfangs geht es durch Ebene,
am Abhange des Gebirges liegt links ein kleines Dorf, sonst
war es bloss von Räubern bewohnt, jetzt sind sie aber in
Ordnung gehalten. Nachdem wir mehrere Bäche passirt hatten,
hob sich der Weg auf niedre Berge und ging auf ihnen
fort, es war einige Waldung da, endlich öffnet sich rechts
eine ziemlich grosse Ebene; in der Mitte ihrer Erstieckung
am Meere erblickt man einen isolirten kleinen Berg, eine
Kalksteinkuppe, welche der Zerstörung rings herum widerstand
und so zu einem festen Platze sehr günstig stehen
blieb, der auch oben rund herum befestigt ist, am Abhange
und am östlichen Fusse desselben liegt Wonltza (einst Neo-
rium). Der Weg senkt sich in die Ebene und man braucht
noch 1 St. um in die Stadt zu gelangen, alles stand voll
Wasser und der Pflasterweg aus unregelmässigen Gesteinen
war zerrüttet. Es hielt schwer Unterkommen zu finden.
21 Peci Es regnete stark, ich musste bleiben. Der
2. Jan. °